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OB-Wahl 2018
Viele Grüne verzichteten auf die Stichwahl
Die ausgewerteten Wahldaten lassen Rückschlüsse auf die Wählerwanderungen und Stimmungen zu. Während Feldmann SPD-Anhänger mobilisierte und Stimmen von Wählern der Linken bekam, blieben die Grünen und Stein-Wähler lieber daheim.
505.268 Wahlberechtigte waren am vergangenen Sonntag erneut dazu aufgerufen, das Frankfurter Stadtoberhaupt zu wählen, aber 70 Prozent der stimmberechtigten Bevölkerung verzichtete auf die Stimmabgabe. Also 7,4 Prozentpunkte weniger als bei der Hauptwahl vor zwei Wochen. 2012 hatte die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl zwischen Boris Rhein und Feldmann noch bei 35,1 Prozent gelegen. 23 Prozent nahm dieses Mal den Weg zur Urne auf sich und 7 Prozent stimmten per Briefwahl ab. Mit 106.699 Stimmen, also 70,8 Prozent, gelang Amtsinhaber Peter Feldmann der Wahlsieg, die 44.080 Weyland-Wähler hatten das Nachsehen. „Bernadette Weyland hat das Potenzial an CDU-Wählern nicht ausschöpfen können“, sagt der Frankfurter CDU-Chef Jan Schneider.
De facto gelang es der Herausforderin Bernadette Weyland in der Stichwahl nicht, auch nur einen Wahlbezirk zu gewinnen, in CDU-Hochburgen, etwa im Norden Frankfurts, erzielte sie mit 40,9 Prozent noch die besten Werte. Peter Feldmann hingegen punktete in Wahlbezirken, die sonst eine Grünen-Mehrheit haben mit bis zu 83,4 Prozent. Interessant ist auch, dass der Anteil der Weylandwähler bei den Briefwählern höher ausfiel. Von den Urnengängern entfielen 26,5 Prozent der Stimmen auf Weyland und 73,5 Prozent auf Feldmann, bei den Briefwählern gaben 37,4 Prozent Weyland ihre Stimme und 62,6 Prozent der Wähler stimmten für Feldmann.
Generell lässt sich sagen, dass die Wahlbeteiligung bei Menschen ab 60 Jahren generell höher ausfällt als bei jüngeren Altersgruppen. Bernadette Weyland scheint Wähler über 70 Jahren stärker überzeugt zu haben als jüngere. Sehr niedrig war die Wahlbeteiligung vor allem bei Frauen unter 25 Jahren, weniger als 15 Prozent dieser Personengruppe ging wählen.
„Das Gros der Grünen ist bei der Stichwahl daheim geblieben“, bilanziert Jan Schneider. Indes scheinen 65 Prozent der linken Janine-Wissler-Wähler beim zweiten Wahlgang für Feldmann gestimmt zu haben. Bei den vorherigen Wählern Volker Steins stimmten 11,6 Prozent diesmal für Weyland und 8 Prozent für Feldmann, auch hier ging ein Gros nicht mehr zur Stichwahl.
„Feldmann hat in der Stichwahl seine Wähler fast vollständig gehalten, während Weyland 6700 Stimmen verlor. Von den Grünen wählten mit 10.000 Bürgern die überwiegende Zahl nicht.“, so Schneider. 600 Grüne hätten für Weyland gestimmt, 7.000 für Feldmann. Die größte Wählerwanderung habe von der Linken zum SPD-Kandidaten Feldmann stattgefunden, der 11.000 Stimmen dazu bekommen habe. „Gerade in den traditionellen CDU-Stadtteilen ist die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich gesunken.“
In diversen Zeitungsredaktionen meldeten sich Bürger, sie hätten keine Briefwahlunterlagen bekommen. Jan Schneider macht geltend, dass immer weniger Zustellorganisationen in der Lage seien, einen so großen Anfall von Briefen in so kurzer Zeit zuzustellen. In dem Falle 50.000 Briefe in drei bis fünf Tagen. „Der Anteil der Briefwähler ist ordentlich nach oben gegangen. Vielleicht muss man den Wählern klarmachen, dass die Urnenwahl die Regel sein sollte und nicht die Briefwahl.“ Ansonsten sei fraglich, ob man künftig mit einer zweiwöchigen Zeitspanne zwischen Haupt- und Stichwahl noch hinkomme, der Gesetzgeber gebe die Möglichkeit dazwischen maximal vier Wochen verstreichen zu lassen. Übrigens hatten 700 Briefwähler die Unterlagen doppelt bekommen, 14 davon versuchten tatsächlich zweimal zu wählen, was ein Straftatbestand ist, der geahndet wird.,
De facto gelang es der Herausforderin Bernadette Weyland in der Stichwahl nicht, auch nur einen Wahlbezirk zu gewinnen, in CDU-Hochburgen, etwa im Norden Frankfurts, erzielte sie mit 40,9 Prozent noch die besten Werte. Peter Feldmann hingegen punktete in Wahlbezirken, die sonst eine Grünen-Mehrheit haben mit bis zu 83,4 Prozent. Interessant ist auch, dass der Anteil der Weylandwähler bei den Briefwählern höher ausfiel. Von den Urnengängern entfielen 26,5 Prozent der Stimmen auf Weyland und 73,5 Prozent auf Feldmann, bei den Briefwählern gaben 37,4 Prozent Weyland ihre Stimme und 62,6 Prozent der Wähler stimmten für Feldmann.
Generell lässt sich sagen, dass die Wahlbeteiligung bei Menschen ab 60 Jahren generell höher ausfällt als bei jüngeren Altersgruppen. Bernadette Weyland scheint Wähler über 70 Jahren stärker überzeugt zu haben als jüngere. Sehr niedrig war die Wahlbeteiligung vor allem bei Frauen unter 25 Jahren, weniger als 15 Prozent dieser Personengruppe ging wählen.
„Das Gros der Grünen ist bei der Stichwahl daheim geblieben“, bilanziert Jan Schneider. Indes scheinen 65 Prozent der linken Janine-Wissler-Wähler beim zweiten Wahlgang für Feldmann gestimmt zu haben. Bei den vorherigen Wählern Volker Steins stimmten 11,6 Prozent diesmal für Weyland und 8 Prozent für Feldmann, auch hier ging ein Gros nicht mehr zur Stichwahl.
„Feldmann hat in der Stichwahl seine Wähler fast vollständig gehalten, während Weyland 6700 Stimmen verlor. Von den Grünen wählten mit 10.000 Bürgern die überwiegende Zahl nicht.“, so Schneider. 600 Grüne hätten für Weyland gestimmt, 7.000 für Feldmann. Die größte Wählerwanderung habe von der Linken zum SPD-Kandidaten Feldmann stattgefunden, der 11.000 Stimmen dazu bekommen habe. „Gerade in den traditionellen CDU-Stadtteilen ist die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich gesunken.“
In diversen Zeitungsredaktionen meldeten sich Bürger, sie hätten keine Briefwahlunterlagen bekommen. Jan Schneider macht geltend, dass immer weniger Zustellorganisationen in der Lage seien, einen so großen Anfall von Briefen in so kurzer Zeit zuzustellen. In dem Falle 50.000 Briefe in drei bis fünf Tagen. „Der Anteil der Briefwähler ist ordentlich nach oben gegangen. Vielleicht muss man den Wählern klarmachen, dass die Urnenwahl die Regel sein sollte und nicht die Briefwahl.“ Ansonsten sei fraglich, ob man künftig mit einer zweiwöchigen Zeitspanne zwischen Haupt- und Stichwahl noch hinkomme, der Gesetzgeber gebe die Möglichkeit dazwischen maximal vier Wochen verstreichen zu lassen. Übrigens hatten 700 Briefwähler die Unterlagen doppelt bekommen, 14 davon versuchten tatsächlich zweimal zu wählen, was ein Straftatbestand ist, der geahndet wird.,
12. März 2018, 12.42 Uhr
Nicole Brevoord
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