Jugendgerichtshilfe

Gefühlt geht’s schneller

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Wo verschiedene Stellen zusammenlaufen, klappt es auch besser mit der Verwaltung. So zumindest die Hoffnung im Haus des Jugendrechts in Höchst. Nach gut einem Jahr ist es Zeit für eine Zwischenbilanz.

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Es gibt Fälle, die Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe gleichermaßen beschäftigen. Wenn Jugendliche straffällig werden, kommen sie alle zum Einsatz. Im Haus des Jugendrechts arbeiten die drei Parteien unter einem Dach. Eine Stelle für „Täter-Opfer-Ausgleich“ findet dort auch noch Platz. Die Ziele der Justiz-Kolchose: Kurze Amtswege, schnellere Verfahren, bessere Hilfe für Jugendliche. Rund zwölf Monate nach dem Einzug zieht die Jugendgerichtshilfe eine erste Bilanz. Eine positive. Gefühlt zumindest.

Die Amtswege seien kürzer geworden, meinen Rainer Johne, der Leiter der Jugendgerichtshilfe, und Annette Kühnlein, die Höchster Teamleiterin. Die Fälle würden schneller behandelt. Die Vernetzung der Ämter sei so gut wie nie. Die Reaktion der Ämter auf Jugendkriminalität lasse nicht mehr so lange auf sich warten. Die Jugendlichen suchten gar den Kontakt zum Haus. Schul- und Ausbildungsberatungen und Schuldnerberatungen seien gut besucht. Eine „Drogensprechstunde“ könnte bald hinzukommen. „Vier bis fünf solcher Häuser würden Frankfurt gut zu Gesicht stehen“, empfiehlt Johne. Das Modell-Projekt habe Zukunft.

Das Problem bei der Sache ist, dass noch keine Zahlen vorliegen, um die Eindrücke zu untermauern. „Die Evaluation der wissenschaftlichen Begleitung des Modell-Projekts soll im ersten Quartal 2012 vorliegen“, sagt Dr. Daniela Birkenfeld, Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht (Foto). Immerhin die Zahlen der Fälle, die in Höchst behandelt wurden, sind bekannt: Zu 420 Anklagen kam es in den vergangenen elf Monaten im Haus des Jugendrechts. 2010 waren es 398.


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