Erstmals hat Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) einen Integrationsbericht vorgestellt. Der zeigt auf, welchen Beitrag die Ämter der Stadt bisher geleistet haben – und was noch besser werden muss.
Christina Weber /
„Wir sind gut vorangekommen, aber wir haben noch eine gute Wegstrecke vor uns“, so lautet das Fazit von Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne). Sie legte nun den ersten „Integrations- und Diversitätsbericht“ der Stadt vor. Der beschreibt Ergebnisse und Erfolge aus den Jahren 2011 bis 2014. „Dieser Bericht stellt Sachstand und künftige Aufgaben, Anspruch und Wirklichkeit nebeneinander und bietet so als Entscheidungsgrundlage künftiger Politik eine Vielzahl von Anregungen“, so die Dezernentin.
Der Bericht umfasst ganz unterschiedliche Felder. Eskandari-Grünberg beschäftigte sich unter anderem mit der interkulturellen Öffnung der Ämter und Betriebe, ebenso mit rechtlichen Situationen und Antidiskriminierung sowie dem Zusammenhalt und dem Zusammenleben im Stadtteil. „Frankfurt wächst – das heißt: Es wird noch bunter, noch enger, vielfältiger, spannender, aber auch spannungsvoller. Dies ist die demographische Realität Frankfurts. Wir kommen nicht umhin, sie zu akzeptieren. Und wir kommen nicht umhin, passende Antworten parat zu haben“, so Eskandari-Grünberg. Der Bericht zeige, wie die städtischen Ämter auf die Veränderungen reagieren.
Das ist wohl auch das Besondere an dem Bericht: er beschreibt für jedes Politikfeld die lokale Ausgangslage, nicht nur für das Integrationsdezernat. „Nur ein dezernatsübergreifend abgestimmtes Vorgehen verhindert Parallelstrukturen und verbessert den Einsatz öffentlicher Ressourcen“, sagt Eskandari-Grünberg.
Unter dem Punkt „Förderung des interkulturellen Kontakts und Zusammenlebens“ ist dann beispielsweise aufgeführt, dass zwölf Prozent der befragen Ämter und Betriebe der Stadt Aktivitäten für ein besseres Zusammenleben auf die Beine gestellt haben. Aufgezählt sind etwa die Veranstaltung „Gentrifizierung – sozialverträgliche Stadtteilentwicklung“ des Stadtplanungsamtes sowie Gesundheitsforen und Veranstaltungen zu weiblicher Genitalverstümmelung vom Amt für Gesundheit. Bei dem Punkt „Spracherwerb und Sprachbeherrschung“ wird als Ziel formuliert, Deutschförderung durch übergreifende Sprachfördermaßnahmen (etwa Eltern-Kind-Kurse, Nachmittagsgruppen, Spiel- und Lesegruppen) auszubauen. Berufsbezogene Sprachkenntnisse zu fördern, insbesondere bei Frauen, die nach längerer Kindererziehung ins Berufsleben zurückkehren möchten, stünden unter anderem im Mittelpunkt.