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Heizpilzverbot in Frankfurt
Beheizte Terrassen könnten bald Geschichte sein
In vielen deutschen Großstädten ist er schon verboten: der Heizpilz. Ein Verbot soll wegen des hohen CO2-Ausstoßes von mehreren Kilogramm pro Stunde nun auch in Frankfurt besprochen werden. Am härtesten würde das die Gastronominnen und Gastronomen treffen.
Bereits im März 2008 sprach man im Ortsbeirat 3 (Nordend) über ein mögliches Verbot von gasbetriebenen Heizpilzen. „Bei einer Heizleistung von 10 kW werden in einer Stunde ca. 3 Kilogramm CO2 produziert. Bei einer Einsatzzeit von 6 Stunden am Tag und 50 Tagen im Winter ergibt sich pro Heizpilz eine CO2 -Emission von circa eine Tonne CO2“, hieß es damals in der Stellungnahme des Magistrats. „Gemäß der Zielsetzung der Stadt Frankfurt am Main zum Klimaschutz sollten vermeidbare CO2-Emissionen nicht erfolgen“, hieß es weiter. Allerdings bestehe im Falle vom Heizpilzen keine Möglichkeit der Untersagung, da diese in der Energiesparverordnung nicht erfasst seien. Lediglich könne man an die Betreibenden appellieren, die Heizpilze nicht oder zumindest weniger zu betreiben.
Während es in den vergangenen zwölf Jahren in Frankfurt keine Neuigkeiten rundum ein Verbot gab, haben München, Berlin, Köln, Nürnberg, Ludwigsburg, Stuttgart und Tübingen die Heizpilze von den Restaurantsterrassen und Weihnachtsmärkten verbannt. Nun scheint das Thema auch wieder in Frankfurt Aufwind zu erfahren, wie die Hessenschau zuerst berichtete: Auf dem Bürgerbeteilgungsportal der Stadt Frankfurt wurde am 13. Mai 2019 ein Artikel veröffentlicht, der das Verbot von Heizpilzen fordert und dafür 218 Unterstützer*innen fand. Bei maximaler Leistung von circa 14 Kilowatt stoße ein Heizpilz rund 3,5 Kilogramm Kohlendioxid pro Stunde aus, heißt es in dem Artikel, „bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 36 Stunden in der Woche entstehen so bis zu vier Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Das entspricht dem Ausstoß eines Neuwagens, der 20 000 Kilometer im Jahr fährt.“ Frankfurt solle seinem Titel als Green City endlich gerecht werden und Heizpilze in der Gastronomie verbieten. Uwe Becker ließ über seine Pressesprecherin Wiebke Reimann mitteilen, dass der Vorschlag des Verbots nun zunächst an den Magistrat und dann an die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung gehe, um dort politisch zu entscheiden, ob man die Idee umsetze. "Aus meiner Sicht wäre es wünschenswert, wenn man eine Alternative zu Heizpilzen finden würde, denn diese verursachen zusätzliches CO2“, so Becker. Allerdings müsse man auch die Interessen von Gaststätten und Restaurants berücksichtigen, für deren Außengastronomie Wärmequellen in der kälteren Jahreszeit wichtig seien.
In erster Linie Gastronomen betroffen
„Heizpilze wurden in der Politik erst mit der Durchführung des Rauchverbotes in Kneipen und Gaststätten zum großen Thema“, heißt es weiter auf der Ideenplattform des Bürgerbeteiligungsportals. Auch eine Mitarbeiterin des Central Park Corner auf der Fressgassʾ sieht die Raucherinnen und Raucher als Kerngruppe derjenigen, die die Heizpilze in Anspruch nehmen. „Es gibt Leute, die sitzen immer draußen. Wer rauchen will, der raucht. Das spielt auch die Temperatur keine Rolle.“ Bei Minus 13 Grad würde auch ein Heizpilz nicht mehr helfen, und bei Temperaturen von Plus 10 Grad würden sie die Heizpilze ohnehin nicht einschalten. Mit einem generellen Verbot hätte sie kein Problem. „Das ist uns egal. Dann gibt es Decken. Die Gäste werden trotzdem weiter draußen sitzen“, erklärt die Gastronomie-Mitarbeiterin, die ihren Namen nicht nennen möchte.
Anders sieht das David Yazdani vom Eschenheimer Turm. „Bei einem Verbot müssten wir die Terrasse schließen und verlieren 50 Plätze. Das wäre ein großer Verlust, ich müsste viel Personal kündigen“, sagt der Gastronom. Im Innenraum hätte er lediglich 20 Plätze, die wären fast immer voll. Gäste, die keine Platz mehr bekommen, würden sich dann häufig auch in den Wintermonaten auf die Terrasse setzen, unabhängig davon ob sie rauchen oder nicht. Diese Möglichkeit falle dann komplett weg. „Wir haben insgesamt 18 Heizpilze, haben sie aber immer nur auf der minimalsten Heizstufe eingestellt. Wir haben auch überall Decken liegen. Die benutzt aber fast niemand“, erklärt Yazdani. „Wenn uns eine sinnvolle Alternative gibt, können die Heizpilze gerne verboten werden. Aber bitte erst dann.“ Ob und wann der Magistrat das Heizpilz-Verbot auf die Tagesordnung setzt, wird sich zeigen.
Während es in den vergangenen zwölf Jahren in Frankfurt keine Neuigkeiten rundum ein Verbot gab, haben München, Berlin, Köln, Nürnberg, Ludwigsburg, Stuttgart und Tübingen die Heizpilze von den Restaurantsterrassen und Weihnachtsmärkten verbannt. Nun scheint das Thema auch wieder in Frankfurt Aufwind zu erfahren, wie die Hessenschau zuerst berichtete: Auf dem Bürgerbeteilgungsportal der Stadt Frankfurt wurde am 13. Mai 2019 ein Artikel veröffentlicht, der das Verbot von Heizpilzen fordert und dafür 218 Unterstützer*innen fand. Bei maximaler Leistung von circa 14 Kilowatt stoße ein Heizpilz rund 3,5 Kilogramm Kohlendioxid pro Stunde aus, heißt es in dem Artikel, „bei einer durchschnittlichen Betriebsdauer von 36 Stunden in der Woche entstehen so bis zu vier Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Das entspricht dem Ausstoß eines Neuwagens, der 20 000 Kilometer im Jahr fährt.“ Frankfurt solle seinem Titel als Green City endlich gerecht werden und Heizpilze in der Gastronomie verbieten. Uwe Becker ließ über seine Pressesprecherin Wiebke Reimann mitteilen, dass der Vorschlag des Verbots nun zunächst an den Magistrat und dann an die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung gehe, um dort politisch zu entscheiden, ob man die Idee umsetze. "Aus meiner Sicht wäre es wünschenswert, wenn man eine Alternative zu Heizpilzen finden würde, denn diese verursachen zusätzliches CO2“, so Becker. Allerdings müsse man auch die Interessen von Gaststätten und Restaurants berücksichtigen, für deren Außengastronomie Wärmequellen in der kälteren Jahreszeit wichtig seien.
In erster Linie Gastronomen betroffen
„Heizpilze wurden in der Politik erst mit der Durchführung des Rauchverbotes in Kneipen und Gaststätten zum großen Thema“, heißt es weiter auf der Ideenplattform des Bürgerbeteiligungsportals. Auch eine Mitarbeiterin des Central Park Corner auf der Fressgassʾ sieht die Raucherinnen und Raucher als Kerngruppe derjenigen, die die Heizpilze in Anspruch nehmen. „Es gibt Leute, die sitzen immer draußen. Wer rauchen will, der raucht. Das spielt auch die Temperatur keine Rolle.“ Bei Minus 13 Grad würde auch ein Heizpilz nicht mehr helfen, und bei Temperaturen von Plus 10 Grad würden sie die Heizpilze ohnehin nicht einschalten. Mit einem generellen Verbot hätte sie kein Problem. „Das ist uns egal. Dann gibt es Decken. Die Gäste werden trotzdem weiter draußen sitzen“, erklärt die Gastronomie-Mitarbeiterin, die ihren Namen nicht nennen möchte.
Anders sieht das David Yazdani vom Eschenheimer Turm. „Bei einem Verbot müssten wir die Terrasse schließen und verlieren 50 Plätze. Das wäre ein großer Verlust, ich müsste viel Personal kündigen“, sagt der Gastronom. Im Innenraum hätte er lediglich 20 Plätze, die wären fast immer voll. Gäste, die keine Platz mehr bekommen, würden sich dann häufig auch in den Wintermonaten auf die Terrasse setzen, unabhängig davon ob sie rauchen oder nicht. Diese Möglichkeit falle dann komplett weg. „Wir haben insgesamt 18 Heizpilze, haben sie aber immer nur auf der minimalsten Heizstufe eingestellt. Wir haben auch überall Decken liegen. Die benutzt aber fast niemand“, erklärt Yazdani. „Wenn uns eine sinnvolle Alternative gibt, können die Heizpilze gerne verboten werden. Aber bitte erst dann.“ Ob und wann der Magistrat das Heizpilz-Verbot auf die Tagesordnung setzt, wird sich zeigen.
10. Januar 2020, 13.16 Uhr
jwe
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