Nachmittags ins Bett

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detlef kinsler /

Am Sonntag. 23.9. kann man schon nachtmittags ins Bett gehen. Um 17 Uhr ist Einlass und für 5 Euro kann man dann Silvo Dabisch und Bossa Nossa erleben.


Alle wissen, dass Brasilien ein Stadtviertel von Neapel ist, und der Blick vom Zuckerhut auf den Vesuv einfach umwerfend! Auch der Gitarrist/Sänger/Komponist Silvo Dabisch (Gründer der Brazil Formation "Bossa Nossa") hat einen Knick in der Optik und spielt auch so: nonchalant zwischen Bossa Nova, Samba, Tropicalismus und eigenen italienischen Liedern changierend malt er mit Samtstimme und vermeintlich harmlosen Akkorden güldene und säureangefressene Sonnenuntergänge.


Eine etwas eigentümliche Karriere hat der Typ bereits hinter sich, und zwar in einem Land, wo man seine Liedertexte auch versteht, nämlich in Italien. Schon In den 80er Jahren begann Silvo Dabisch seine musikalische Aktivität in Mittelitalien, oft im Alleingang nur mit Gitarre und Baritonstimme bewaffnet, manchmal von Jazzmusikern begleitet, trat er dort in Jazzclubs, in obskuren Nachtspelunken und in autonomen Jugendzentren zwischen Punkbands, aber auch in Theatern und Universitätsaulen (während der Studentenrevolten in den 90ern) auf. Nach einem längeren Brasilienaufenthalt gründete der studierte Literaturwissenschaftler Mitte der 90er dann die Band "Bossa Nossa", was soviel wie "unsere Bossa (nova)" heißt und arbeitete als Liedertexter auch für andere Musiker. Nun hat es ihn nach Frankfurt verschlagen und er singt uns hier seine eigenen Lieder auf Italienisch, aber auch einige auf Portugiesisch, jetzt mit Unterstützung einer deutschen Neuauflage der Bossa Nossa, mit E-Bass (Rolf Webel) und Perkussion (Timo Weyell). Die Konzerte zunächst alleine beginnend, um dann mit Band für tanzbare Rhythmen zu sorgen, lässt er auch einige seiner Lieblingslieder der Musica popular brasileira (Jobim, de Moraes, Caetano Veloso, Chico Buarque etc.) nicht fehlen.


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