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Zurück aus der Vergangenheit
Historisches Museum wieder da
Nach dreijähriger Bauzeit sind Frankfurts älteste Gebäude, das Saalhof-Ensemble und sein Historisches Museum endlich wieder für Besucher zugänglich. Der Eintritt ist deswegen am Pfingstwochenende auch kostenlos.
Erstmals seit 500 Jahren werden Bürger und Gäste der Region die Möglichkeit haben, den Rententurm über ein Wendeltreppenhaus von 1456 zu begehen und das Mainpanorama zu genießen.
Der Saalhof, bestehend aus den fünf Gebäuden Stauferbau, Burnitzbau, Bernuspalais, Zollgebäude und dem Rententurm, repräsentieren 800 Jahre Frankfurter Baugeschichte. „Nicht nur städtebaulich ist die substanzielle Renovierung ein Gewinn. Auch denkmalpflegerisch war sie richtig und notwendig – und als Aufwertung dieses für die Geschichte Frankfurts zentralen Museums essentiell wichtig, eigentlich längst überfällig“, sagte Kulturdezernent Felix Semmelroth.
Für Museumsdirektor Jan Gerchow wird mit der Wiedereröffnung seine Vision Realität. „Aus dem geschichtswissenschaftlichen Fachmuseum entwickelt sich das Historische Museum zum Stadtmuseum für Frankfurt und die Region“, so Gerchow. Es präsentiert die aktuellen Themen der Stadt und der Region und stellt sie zur Diskussion. Das bedeutet „Tiefenbohrungen“ in die reiche Geschichte der Stadt ebenso wie eine Erörterung der Zukunftsperspektiven. Für die Zukunft ist dann Platz, wenn Ende 2015 auch der zweite Bauabschnitt, der Neubau, abgeschlossen ist.
In den 1970er Jahren waren fast sämtliche historischen Spuren im Inneren eliminiert worden. Bei dem jetzt abgeschlossenen Umbau arbeiteten Hochbauamt und Historisches Museum außen wie innen die Gebäudetypologien vom 12. bis zum 19. Jahrhundert heraus. Für das museografische Konzept stellen die Altbauten eine einmalige Chance dar, da sie einen authentischen Rahmen für eine historische Ausstellungskonzeption bieten.
Olaf Cunitz, Dezernent für Planen und Bauen, während seines Geschichtsstudiums mehrere Jahre lang als freier Mitarbeiter beim Historischen Museum tätig, sagte: „Es war eine äußerst anspruchsvolle Bauaufgabe. Die Gebäude waren sanierungsbedürftig. Hauptgründe waren Brandschutzmängel und der konstruktiv sowie architektonisch problematische Wiederaufbau der 1950er Jahre.“
Die nun erfolgten ungewöhnlichen Eingriffe machen die Geschichte der Bauten verständlich. Kulturdezernent Semmelroth unterstrich: „Im Kellerbereich des Saalhofs wurde die Entstehungsgeschichte der staufischen Königsburg und ihr Zusammenhang mit der Stadtgeschichte freigelegt und dauerhaft sichtbar gemacht – darauf sind wir schon stolz.“ Gerchow dazu: „Das gilt auch für die Rekonstruktion verlorener Strukturen, wie zum Beispiel die mächtigen Wände des Stauferturms im Burnitzbau. Oder für ein Fenster in der Westwand des barocken Bernuspalais, das den Blick auf den Rententurm der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung freigibt.“
„Wir brauchen einen Ort, um über unsere Stadt, über urbanes Leben überhaupt, über unsere Traditionen und Visionen nachzudenken und zu debattieren“, sagte Semmelroth. „Das nördliche Museumsufer erfährt eine gewichtige Aufwertung und mit der Wiedereröffnung ist dafür jetzt der erste Schritt getan.“
Neue Ausstellungen vermitteln die Geschichte der Gebäude. Im Untergeschoss des Stauferbaus wird in die Stauferzeit Frankfurts mit neuen Modellen und zahlreichen Fundstücken eingeführt. Alle Kellerräume im Stauferbau, Burnitzbau und Rententurm wurden bis zu den Fundamenten ausgegraben und für die Besucher über einen Steg begehbar gemacht. Die Besucher können so die freigelegten Zeitschichten aus acht Jahrhunderten entdecken. Durch die faszinierende Beleuchtung der Befunde entsteht ein völlig anderes Raumerlebnis.
Zwei neu entwickelte Modelle zeigen die stauferzeitliche Stadt um 1260 und den staufischen Saalhof – Geschichte zum Anfassen und Begreifen. Im 1. Obergeschoss des Bernuspalais befindet sich die Dauerausstellung mit den berühmten Stadtmodellen, das Altstadtmodell der Brüder Treuner, das Zerstörungsmodell der Altstadt (1946–49) und das Innenstadt-Modell von 1986, auf dem noch der Betonbau des Museums und das Technische Rathaus aus den 1970er Jahren zu sehen sind. Filme erläutern die Geschichte der Altstadt. Nicht zuletzt kann von dort die Baustelle des Neubaus betrachtet werden. Ein neues Modell, Pläne und Erläuterungen zum Neubau sind ebenfalls ausgestellt.
Die neue Dauerausstellung „Frankfurter Sammler und Stifter“ im Burnitz- und Stauferbau wird in einem zweiten Schritt im August 2012 eröffnet.
Ab Pfingstsamstag steht das Historische Museum den Besuchern offen – bis Pfingstmontag sogar kostenlos. Der Eingang befindet sich neben dem Rententurm, Nähe Eiserner Steg.
Der Saalhof, bestehend aus den fünf Gebäuden Stauferbau, Burnitzbau, Bernuspalais, Zollgebäude und dem Rententurm, repräsentieren 800 Jahre Frankfurter Baugeschichte. „Nicht nur städtebaulich ist die substanzielle Renovierung ein Gewinn. Auch denkmalpflegerisch war sie richtig und notwendig – und als Aufwertung dieses für die Geschichte Frankfurts zentralen Museums essentiell wichtig, eigentlich längst überfällig“, sagte Kulturdezernent Felix Semmelroth.
Für Museumsdirektor Jan Gerchow wird mit der Wiedereröffnung seine Vision Realität. „Aus dem geschichtswissenschaftlichen Fachmuseum entwickelt sich das Historische Museum zum Stadtmuseum für Frankfurt und die Region“, so Gerchow. Es präsentiert die aktuellen Themen der Stadt und der Region und stellt sie zur Diskussion. Das bedeutet „Tiefenbohrungen“ in die reiche Geschichte der Stadt ebenso wie eine Erörterung der Zukunftsperspektiven. Für die Zukunft ist dann Platz, wenn Ende 2015 auch der zweite Bauabschnitt, der Neubau, abgeschlossen ist.
In den 1970er Jahren waren fast sämtliche historischen Spuren im Inneren eliminiert worden. Bei dem jetzt abgeschlossenen Umbau arbeiteten Hochbauamt und Historisches Museum außen wie innen die Gebäudetypologien vom 12. bis zum 19. Jahrhundert heraus. Für das museografische Konzept stellen die Altbauten eine einmalige Chance dar, da sie einen authentischen Rahmen für eine historische Ausstellungskonzeption bieten.
Olaf Cunitz, Dezernent für Planen und Bauen, während seines Geschichtsstudiums mehrere Jahre lang als freier Mitarbeiter beim Historischen Museum tätig, sagte: „Es war eine äußerst anspruchsvolle Bauaufgabe. Die Gebäude waren sanierungsbedürftig. Hauptgründe waren Brandschutzmängel und der konstruktiv sowie architektonisch problematische Wiederaufbau der 1950er Jahre.“
Die nun erfolgten ungewöhnlichen Eingriffe machen die Geschichte der Bauten verständlich. Kulturdezernent Semmelroth unterstrich: „Im Kellerbereich des Saalhofs wurde die Entstehungsgeschichte der staufischen Königsburg und ihr Zusammenhang mit der Stadtgeschichte freigelegt und dauerhaft sichtbar gemacht – darauf sind wir schon stolz.“ Gerchow dazu: „Das gilt auch für die Rekonstruktion verlorener Strukturen, wie zum Beispiel die mächtigen Wände des Stauferturms im Burnitzbau. Oder für ein Fenster in der Westwand des barocken Bernuspalais, das den Blick auf den Rententurm der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung freigibt.“
„Wir brauchen einen Ort, um über unsere Stadt, über urbanes Leben überhaupt, über unsere Traditionen und Visionen nachzudenken und zu debattieren“, sagte Semmelroth. „Das nördliche Museumsufer erfährt eine gewichtige Aufwertung und mit der Wiedereröffnung ist dafür jetzt der erste Schritt getan.“
Neue Ausstellungen vermitteln die Geschichte der Gebäude. Im Untergeschoss des Stauferbaus wird in die Stauferzeit Frankfurts mit neuen Modellen und zahlreichen Fundstücken eingeführt. Alle Kellerräume im Stauferbau, Burnitzbau und Rententurm wurden bis zu den Fundamenten ausgegraben und für die Besucher über einen Steg begehbar gemacht. Die Besucher können so die freigelegten Zeitschichten aus acht Jahrhunderten entdecken. Durch die faszinierende Beleuchtung der Befunde entsteht ein völlig anderes Raumerlebnis.
Zwei neu entwickelte Modelle zeigen die stauferzeitliche Stadt um 1260 und den staufischen Saalhof – Geschichte zum Anfassen und Begreifen. Im 1. Obergeschoss des Bernuspalais befindet sich die Dauerausstellung mit den berühmten Stadtmodellen, das Altstadtmodell der Brüder Treuner, das Zerstörungsmodell der Altstadt (1946–49) und das Innenstadt-Modell von 1986, auf dem noch der Betonbau des Museums und das Technische Rathaus aus den 1970er Jahren zu sehen sind. Filme erläutern die Geschichte der Altstadt. Nicht zuletzt kann von dort die Baustelle des Neubaus betrachtet werden. Ein neues Modell, Pläne und Erläuterungen zum Neubau sind ebenfalls ausgestellt.
Die neue Dauerausstellung „Frankfurter Sammler und Stifter“ im Burnitz- und Stauferbau wird in einem zweiten Schritt im August 2012 eröffnet.
Ab Pfingstsamstag steht das Historische Museum den Besuchern offen – bis Pfingstmontag sogar kostenlos. Der Eingang befindet sich neben dem Rententurm, Nähe Eiserner Steg.
25. Mai 2012, 10.43 Uhr
pia
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