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Tel Aviver Show in der Jahrhunderthalle
Mayumana vertreibt die Zeit
Viele Shows sieht man in Frankfurt immer wieder, das israelische Ensemble Mayumana präsentiert die Show Momentum jedoch erstmals in Deutschland. Ende August erleben die Zuschauer in der Jahrhunderthalle eine bunte Mischung vieler Talente.
In der aktuellen Ausgabe berichtet das JOURNAL FRANKFURT über den Besuch in Frankfurts Partnerstadt Tel Aviv, einer quirligen Metropole am Meer mit dem uralten Stadtteil Jaffa, das einst selbst eine Hafenstadt war. Hier finden Showlustige das Mayumana House, das in jedem Reiseführer beworben wird und das zumindest in Israel fast jedem ein Begriff ist. Über 400 Plätze verfügt das anthrazitfarbene, eigentlich von außen völlig unscheinbare Lagerhaus in Jaffa, und an jedem Spielabend sind die Plätze restlos ausverkauft. Längst hat Mayumana seine Stadtgrenzen verlassen und tourt durch die ganze Welt. Sechs Shows sind in den 16 Jahren des Bestehens entstanden. „Momentum“ ist das aktuelle Werk, das in der Frankfurter Jahrhunderthalle unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Peter Feldmann stehend vom 29.8. bis zum 1.9. aufgeführt wird.
Gar nicht so einfach zu beschreiben, was den Zuschauer erwartet. 80 Minuten voller Unterhaltung und zwar einer so vielseitigen, dass es gut ist, dass das Thema „Zeit“ sämtliche Showacts miteinander verbindet. Immer wieder werden Zitate eingeblendet, wie etwa das hier von Musicalkomponist Leonard Bernstein: „To achieve great things two things are needed: a great plan and not too much time.“
Den großen Plan hatten 1996 Boaz Berman, und die New Yorkerin Eylon Nuphar. Sie fühlten sich von der Show „Stomp“ inspiriert und erfanden eine ganz neue Performancekunst. 1997 wurde Mayumana in Tel Aviv gegründet. Mayumana stammt von dem hebräischen Wort Meyumanut ab, das so viel wie Talent oder Geschicklichkeit heißt. Tatsächlich suchten Berman und Nuphar nach mehrfach talentierten Künstlern und wählten aus 700 Bewerbern letztlich nur 10 aus. „Wir suchen weltweit nicht einfach nach Musikern, Sängern, Tänzern oder Schauspielern“, erklärt Eylkon Nuphar, die künstlerische Leiterin. „Wir suchen nach Multitalenten, die mehrere Genres beherrschen, die bereit sind zu lernen, und die uns gleichzeitig mit ihrer ganz speziellen Individualkunst ein paar Augenblick lang zum Staunen bringen.“ So kann es sein, dass alle im Ensemble Gitarre spielen, weil sie es lernen mussten, unter den Musikern dann aber auch Tänzer sind und gelernte Tänzer beatboxen. Diese Mischung unterschiedlichster Talente bildet die Grundlage einjeder Show, die um die Ensemblemitglieder herum entworfen wird. Das Gründungsensemble trainierte zunächst Yoga, Hip Hop, afrikanischen Tanz, Improvisation und Percussion. All das und vielleicht auch eine Prise Capoeira sind Fähigkeiten, die auch in der aktuellen Show „Momentum“ sichtbar werden.
In Tel Aviv erlebte das JOURNAL zehn Darsteller, fünf Frauen, fünf Männer in körperbetonenden jedoch eher im Industriedesign gestalteten Outfits, die das Thema Zeit mal in seiner Langsamkeit, mal in seiner größten Geschwindigkeit muskalisch, trommelnd und Instrumente spielend, aber auch tänzerisch und akrobatisch umsetzt. Immer wenn man glaubt, jetzt alles gesehen zu haben, kommt ein neuer unerwarteter Showmoment auf. Es wäre falsch zu behaupten, dass man einzelne Bestandteile der Show noch nie zuvor gesehen hat. Das Trommeln auf Gegenständen und das alles bestimmende Rhythmuskonzept erinnern an Stomp und die Art, das Publikum mit in die Show einzubinden – keine Panik, ist nicht schlimm – erinnert etwas an die Blueman Group. Das als Angabe nur, weil Mayumanas Show sehr schwer zu erklären ist, man sollte es dann doch selbst sehen. Interessant ist, dass das Publikum mit seinen Geräuschen mit zur Musik beträgt, in dem aufgezeichnete Sounds als sogenannter Loop, also in der Endlosschleife, mit instrumentaler Musik verbunden werden.
Mittlerweile besteht das gesamte Mayumana-Ensemble aus rund 100 Personen, die aus 20 Ländern stammen – von Brasilien bis zur Elfenbeinküste. Neben Tel Aviv findet man nun auch in Madrid eine Mayumana-Dependance, außerdem sind immer einige Ensemblemitglieder auf Tournee. 7 Millionen Menschen in 100 Städten haben Mayumana schon gesehen. Der Grund für den Erfolg ist sicher auch, dass die Show der israelischen Truppe so schön unpolitisch ist und der Humor über alle Grenzen hinweg funktioniert. Außerdem kommt so viel Lebensfreude rüber.
Vom 29.8. bis zum 1.9. ist die Show Momentum von Mayumana in der Jahrhunderthalle Frankfurt zu sehen. Tickets sind für 37,50 bis 67,50 Euro erhältlich.
Gar nicht so einfach zu beschreiben, was den Zuschauer erwartet. 80 Minuten voller Unterhaltung und zwar einer so vielseitigen, dass es gut ist, dass das Thema „Zeit“ sämtliche Showacts miteinander verbindet. Immer wieder werden Zitate eingeblendet, wie etwa das hier von Musicalkomponist Leonard Bernstein: „To achieve great things two things are needed: a great plan and not too much time.“
Den großen Plan hatten 1996 Boaz Berman, und die New Yorkerin Eylon Nuphar. Sie fühlten sich von der Show „Stomp“ inspiriert und erfanden eine ganz neue Performancekunst. 1997 wurde Mayumana in Tel Aviv gegründet. Mayumana stammt von dem hebräischen Wort Meyumanut ab, das so viel wie Talent oder Geschicklichkeit heißt. Tatsächlich suchten Berman und Nuphar nach mehrfach talentierten Künstlern und wählten aus 700 Bewerbern letztlich nur 10 aus. „Wir suchen weltweit nicht einfach nach Musikern, Sängern, Tänzern oder Schauspielern“, erklärt Eylkon Nuphar, die künstlerische Leiterin. „Wir suchen nach Multitalenten, die mehrere Genres beherrschen, die bereit sind zu lernen, und die uns gleichzeitig mit ihrer ganz speziellen Individualkunst ein paar Augenblick lang zum Staunen bringen.“ So kann es sein, dass alle im Ensemble Gitarre spielen, weil sie es lernen mussten, unter den Musikern dann aber auch Tänzer sind und gelernte Tänzer beatboxen. Diese Mischung unterschiedlichster Talente bildet die Grundlage einjeder Show, die um die Ensemblemitglieder herum entworfen wird. Das Gründungsensemble trainierte zunächst Yoga, Hip Hop, afrikanischen Tanz, Improvisation und Percussion. All das und vielleicht auch eine Prise Capoeira sind Fähigkeiten, die auch in der aktuellen Show „Momentum“ sichtbar werden.
In Tel Aviv erlebte das JOURNAL zehn Darsteller, fünf Frauen, fünf Männer in körperbetonenden jedoch eher im Industriedesign gestalteten Outfits, die das Thema Zeit mal in seiner Langsamkeit, mal in seiner größten Geschwindigkeit muskalisch, trommelnd und Instrumente spielend, aber auch tänzerisch und akrobatisch umsetzt. Immer wenn man glaubt, jetzt alles gesehen zu haben, kommt ein neuer unerwarteter Showmoment auf. Es wäre falsch zu behaupten, dass man einzelne Bestandteile der Show noch nie zuvor gesehen hat. Das Trommeln auf Gegenständen und das alles bestimmende Rhythmuskonzept erinnern an Stomp und die Art, das Publikum mit in die Show einzubinden – keine Panik, ist nicht schlimm – erinnert etwas an die Blueman Group. Das als Angabe nur, weil Mayumanas Show sehr schwer zu erklären ist, man sollte es dann doch selbst sehen. Interessant ist, dass das Publikum mit seinen Geräuschen mit zur Musik beträgt, in dem aufgezeichnete Sounds als sogenannter Loop, also in der Endlosschleife, mit instrumentaler Musik verbunden werden.
Mittlerweile besteht das gesamte Mayumana-Ensemble aus rund 100 Personen, die aus 20 Ländern stammen – von Brasilien bis zur Elfenbeinküste. Neben Tel Aviv findet man nun auch in Madrid eine Mayumana-Dependance, außerdem sind immer einige Ensemblemitglieder auf Tournee. 7 Millionen Menschen in 100 Städten haben Mayumana schon gesehen. Der Grund für den Erfolg ist sicher auch, dass die Show der israelischen Truppe so schön unpolitisch ist und der Humor über alle Grenzen hinweg funktioniert. Außerdem kommt so viel Lebensfreude rüber.
Vom 29.8. bis zum 1.9. ist die Show Momentum von Mayumana in der Jahrhunderthalle Frankfurt zu sehen. Tickets sind für 37,50 bis 67,50 Euro erhältlich.
Fotogalerie: Mayumana
7. Juni 2013, 15.36 Uhr
Nicole Brevoord
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