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Ökumene im Stadthaus
Das Konzept für das Kirchenmuseum steht
Das Stadthaus ist eine Überdachung des Archäologischen Gartens und birgt einen Veranstaltungssaal in sich. Außerdem soll im Sommer 2018 darin ein Kirchenmuseum eröffnen. Das Grobkonzept liegt nun vor.
Über wichtige Themen der Kirche und die Auslegungen der Bibel wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder verhandelt. Im Jahr 794 etwa veranlasste Karl der Große, dass sich in Franconofurd wichtige Kirchenmänner zu einem Konzil trafen. Das ist lange her und nicht allzu sehr im Bewusstsein der Frankfurter verankert, aber das will der Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker (CDU) nun mit dem ökumenischen Kirchenmuseum im Stadthaus ändern. Denn ungefähr an der Stelle des Neubaus – also unmittelbar zwischen Dom und Römer –, muss einst die Synode stattgefunden haben. Im Sommer 2018 soll das Kirchenmuseum eröffnen, das auf Exponate des Dom- und des Ikonenmuseums hoffen kann.
Da das 25 Millionen Euro teure Stadthaus bereits eröffnet ist und die museale Nutzung erst nachher eingeplant wurde, sind vermutlich leichte bauliche Veränderungen vonnöten. Im Dezember 2016 hatte Uwe Becker bereits geäußert, es werde auf das dafür nötige Geld nicht ankommen. Zumindest gibt es nun schon ein Grobkonzept für das ökumenische Kirchenmuseum. Die Ausschreibung ist beendet und das Konzept des Kunsthistoriker Pascal Heß hat wohl am meisten überzeugt.
Die inhaltliche Grundlage des Konzepts für das ökumenische Kirchenmuseum bildet die besagte Frankfurter Synode von 794. Bei der Versammlung wurden 56 Beschlüsse gefasst, die über den Bilderstreit hinausgehend in ihrer historischen, regionalen und kirchlichen Bedeutung visualisiert und mit zeitgenössischen Positionen ergänzt werden sollen. Dieser Bezug stelle ein Alleinstellungsmerkmal des Museums dar, so Becker. Inhaltlich soll sich das Museum mit Themen wie Bild und Abstraktion, Migration, Macht sowie Netzwerken auseinandersetzen. Zur Zielgruppe gehören explizit Heranwachsende und junge Gäste.
Während im kleineren Ausstellungsraum im zweiten Obergeschoss der historische Hintergrund szenografisch dargestellt werden soll, schlägt die Schau im größeren Raum eine Brücke zur Gegenwart und entwickelt eine zeitgenössische Fragestellung. Dabei soll im Zentrum die Idee stehen, dass auch ein nicht-religiöses Werk spirituelle Themenkreise berühren kann. Die Räume sollen so gestaltet werden, dass es eine gefühlte Kontinuität zwischen dem Archäologischen Garten und dem Museum als solches gibt.
Themen des ökumenischen Museums könnten auch Transzendenz, Erlösung, Schmerz und Liebe sein. Das Museum soll nicht religiösen Werke auf ihre Spiritualität untersuchen und mit der historischen, ortstypischen Fragestellung in Verbindung setzen.
„Die Offenheit des Konzeptes von Pascal Heß lässt eine Kooperation mit den verschiedenen Museen unserer Stadt zu. Die integrierende Kooperationsfähigkeit und das offene Konzept machen die Ausstellungsflächen zu einem Kristallisationspunkt der Frankfurter Kulturlandschaft, zu einer Brücke von 794 in unsere Gegenwart“, sagt Uwe Becker.
Die erste Ausstellung des neuen ökumenischen Kirchenmuseums soll das religiöse Netzwerk und die Erinnerungskultur rund um die Synode mit der Kirche als leitende Infrastruktur erzählen. Zudem soll der historische Teil mit einer Netzwerk-Installation von Chiharu Shiota kombiniert werden. Shiota hat 2015 den japanischen Pavillon auf der Biennale bespielt. In ihrem raumfüllenden Gespinst aus roter Wolle webt sie Erinnerungsstücke ein. Geplant ist, dass die Ausstellungen im Stadthaus viertel- bis halbjährlich wechseln. Das Museumskonzept soll modular sein, so dass für neue Inszenierungen einfach
Das Konzept ist modular. Für eine Neuinszenierung müssen nur Teile ausgetauscht werden. Größere Umbaumaßnahmen seien laut Becker nicht vorgesehen. Durch die Schaufenster des ersten und zweiten Obergeschoss soll eine Lichtinstallation Aufmerksamkeit auf das Museum wecken und zu einem Museumsbesuch einladen.
„Eingebunden an einen historischen Ort soll das Museum ökumenischen Charakters die Verknüpfung von Ost- und Westkirche aufzeigen. Am Ort der Synode von 794 und der Kaiserpfalz trägt das Museum der christlichen Tradition unserer Stadt aber auch der kulturgeschichtlichen Bedeutung Frankfurts auf europäischer Ebene Rechnung. Ein Stück unserer verloren gegangenen Stadtgeschichte wird wieder erfahrbar sein.“
Das Kirchenmuseum soll im Sommer 2018 eröffnet werden. Der Museumseintritt wird für Kinder und Jugendliche kostenfrei sein.
Da das 25 Millionen Euro teure Stadthaus bereits eröffnet ist und die museale Nutzung erst nachher eingeplant wurde, sind vermutlich leichte bauliche Veränderungen vonnöten. Im Dezember 2016 hatte Uwe Becker bereits geäußert, es werde auf das dafür nötige Geld nicht ankommen. Zumindest gibt es nun schon ein Grobkonzept für das ökumenische Kirchenmuseum. Die Ausschreibung ist beendet und das Konzept des Kunsthistoriker Pascal Heß hat wohl am meisten überzeugt.
Die inhaltliche Grundlage des Konzepts für das ökumenische Kirchenmuseum bildet die besagte Frankfurter Synode von 794. Bei der Versammlung wurden 56 Beschlüsse gefasst, die über den Bilderstreit hinausgehend in ihrer historischen, regionalen und kirchlichen Bedeutung visualisiert und mit zeitgenössischen Positionen ergänzt werden sollen. Dieser Bezug stelle ein Alleinstellungsmerkmal des Museums dar, so Becker. Inhaltlich soll sich das Museum mit Themen wie Bild und Abstraktion, Migration, Macht sowie Netzwerken auseinandersetzen. Zur Zielgruppe gehören explizit Heranwachsende und junge Gäste.
Während im kleineren Ausstellungsraum im zweiten Obergeschoss der historische Hintergrund szenografisch dargestellt werden soll, schlägt die Schau im größeren Raum eine Brücke zur Gegenwart und entwickelt eine zeitgenössische Fragestellung. Dabei soll im Zentrum die Idee stehen, dass auch ein nicht-religiöses Werk spirituelle Themenkreise berühren kann. Die Räume sollen so gestaltet werden, dass es eine gefühlte Kontinuität zwischen dem Archäologischen Garten und dem Museum als solches gibt.
Themen des ökumenischen Museums könnten auch Transzendenz, Erlösung, Schmerz und Liebe sein. Das Museum soll nicht religiösen Werke auf ihre Spiritualität untersuchen und mit der historischen, ortstypischen Fragestellung in Verbindung setzen.
„Die Offenheit des Konzeptes von Pascal Heß lässt eine Kooperation mit den verschiedenen Museen unserer Stadt zu. Die integrierende Kooperationsfähigkeit und das offene Konzept machen die Ausstellungsflächen zu einem Kristallisationspunkt der Frankfurter Kulturlandschaft, zu einer Brücke von 794 in unsere Gegenwart“, sagt Uwe Becker.
Die erste Ausstellung des neuen ökumenischen Kirchenmuseums soll das religiöse Netzwerk und die Erinnerungskultur rund um die Synode mit der Kirche als leitende Infrastruktur erzählen. Zudem soll der historische Teil mit einer Netzwerk-Installation von Chiharu Shiota kombiniert werden. Shiota hat 2015 den japanischen Pavillon auf der Biennale bespielt. In ihrem raumfüllenden Gespinst aus roter Wolle webt sie Erinnerungsstücke ein. Geplant ist, dass die Ausstellungen im Stadthaus viertel- bis halbjährlich wechseln. Das Museumskonzept soll modular sein, so dass für neue Inszenierungen einfach
Das Konzept ist modular. Für eine Neuinszenierung müssen nur Teile ausgetauscht werden. Größere Umbaumaßnahmen seien laut Becker nicht vorgesehen. Durch die Schaufenster des ersten und zweiten Obergeschoss soll eine Lichtinstallation Aufmerksamkeit auf das Museum wecken und zu einem Museumsbesuch einladen.
„Eingebunden an einen historischen Ort soll das Museum ökumenischen Charakters die Verknüpfung von Ost- und Westkirche aufzeigen. Am Ort der Synode von 794 und der Kaiserpfalz trägt das Museum der christlichen Tradition unserer Stadt aber auch der kulturgeschichtlichen Bedeutung Frankfurts auf europäischer Ebene Rechnung. Ein Stück unserer verloren gegangenen Stadtgeschichte wird wieder erfahrbar sein.“
Das Kirchenmuseum soll im Sommer 2018 eröffnet werden. Der Museumseintritt wird für Kinder und Jugendliche kostenfrei sein.
29. Juni 2017, 10.12 Uhr
Nicole Brevoord
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