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Neues vom Tigerpalast
Langfinger geht Horst Schneider und Uwe Becker an die Wäsche
Bei der Eröffnung der 24. Saison im Tigerpalast bekam dank Johnny Klinke jeder Frankfurter Promi und sogar der Dalai Lama sein Fett weg, manchem raubte ein Trickdieb gar alle Wertsachen und eine atemberaubende Show gab’s noch dazu.
Es ist das alljährliche Schaulaufen in Frankfurt. Wenn Johnny Klinke die neue Saison im Tigerpalast einläutet, will niemand fehlen. Da rückt die Lokalprominenz im lauschigen Varieté an runden Tischchen eng zusammen, die Oberbürgermeisterin Petra Roth plauscht mit dem Hessischen Innenminister Boris Rhein, der Investor Ardi Goldman flirtet am Bühnenrand mit seiner frischangetrauten Gemahlin Kathy, Michel Friedman steht mit seiner Frau Bärbel Schäfer gleich im Rampenlicht der Fernsehkameras und der Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider sucht nach der Wahlschlappe etwas Aufmunterung, um alsbald von Johnny Klinke ebenso schön durch den Kakao gezogen zu werden wie Eintracht-Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. Wer den Schaden hat, darf sich über Spott nicht wundern.
Der Ex-Sponti darf solche Sprüche kloppen, man erwartet sie von Klinke, halten sie den Frankfurtern doch vortrefflich einen Spiegel vor. Wer kann was dafür, wenn das Spiegelbild nicht gefällt? Betty Heidler wird aufs Freundlichste begrüßt als „beste Hammerwerferin der Welt“ bezeichnet. Gleichwohl wurmt es die Sportlerin immer noch, dass es zuletzt nur eine Silbermedaille geworden ist. „Viele Leute sagen ja, alles was glänzt, ist Gold“, versucht Klinke sie aufzumuntern. An Bruchhagen gewendet, wird der Abstieg der Eintracht und der ehemalige Trainer durch die Mangel genommen. „Als der Daum Trainer wurde, konnte er ja nicht wissen, dass drei Griechen im Team sind. Da ist es ja unmöglich einen 8-Stunden Trainingstag einzuführen.“ Dass Amanatidis eine Kneipe aufmacht, nennt Klinke die griechische Lebensfreude und Art, mit Krisen umzugehen. Und natürlich kann es dem Tigerpalast-Chef nicht egal sein, dass der Dalai Lama schon wieder in Hessen die Runde macht. „Der wird ja am weißen Schal durch den Landtag geschleift. Fast fürchtet man, das wird die neue Staatsreligion in Hessen.“ Und der anstehende Bürgermeisterwahlkampf in Frankfurt ist natürlich auch ein gefundenes Fressen gewesen. Die SPD-Kandidaten „Feldmann und Paris klingen wie Aue und Paderborn“ und bei den Grünen sei der Joschka derzeit nur damit beschäftigt, sich beim REWE um tropfende Kühlschränke zu kümmern. Uwe Becker bekommt nach einem medienwirksamen Bad im Toten Meer den Glamourfaktor verliehen und Boris Rheins Vorschläge, den Alkohol im öffentlichen Nahverkehr und gar im Stadion zu verbieten, das findet Klinke denn doch diskussionsbedürftig. „Wenn die FDP den Volker Stein zum Kandidaten macht, dann muss die Telekom bald wieder die gelben Telefonzellen aufstellen, damit sich die FDP-Wähler dort versammeln können.“
Derart eingestimmt konnte die Varietéshow beginnen, bei der man sich jedes mal fragt, ob der bunte, wirr gemusterte Vorhang im Look der frühen 80er-Jahre Kunst, beziehungsweise Kult ist, oder doch mal erneuert gehört. Zu den Höhepunkten der Show gehören der Meisterdieb Charly Borra, der schon den schwedischen König und Henry Kissinger bestohlen hat und vor wenigen Jahren auch dem Frankfurter Polizeipräsidenten ans Leder ging. Dieses Mal musste der Offenbacher Oberbürgermeister herhalten, dem nicht nur Stimmen bei der Wahl fehlten, auch die Uhr ging ihm vier Mal abhanden, ohne dass er es gemerkt hätte. Schlimmer noch traf es den Stadtkämmerer Uwe Becker, der sein Geld an diesem Abend offenbar zu locker in der Tasche trug. Aber auch Bruchhagen und der leitende Oberstaatsanwalt Hubert Harth hatten plötzlich leere Taschen.
Urkomisch – und das ist für Akrobatik am chinesischen Mast ungewöhnlich – ist der Engländer Jonathan Young, der seine Kunststücke mit einer Leichtigkeit, ja fast einer Zufälligkeit vollführt und dabei das Publikum nicht nur ins Staunen, sondern ins Lachen versetzt. Das Duo Nostalgia, das auch schon mit dem goldenen Clown in Monte Carlo geehrt wurde, verzaubert am Trapez mit einer gleichsam atemberaubenden und romantischen Nummer und Menno und Emily beweisen, dass ein Paar gleichzeitig Tango tanzen und jonglieren kann - eine bislang noch sehr unverbrauchte Nummer und einer der Höhepunkte des Abends.
Der Ex-Sponti darf solche Sprüche kloppen, man erwartet sie von Klinke, halten sie den Frankfurtern doch vortrefflich einen Spiegel vor. Wer kann was dafür, wenn das Spiegelbild nicht gefällt? Betty Heidler wird aufs Freundlichste begrüßt als „beste Hammerwerferin der Welt“ bezeichnet. Gleichwohl wurmt es die Sportlerin immer noch, dass es zuletzt nur eine Silbermedaille geworden ist. „Viele Leute sagen ja, alles was glänzt, ist Gold“, versucht Klinke sie aufzumuntern. An Bruchhagen gewendet, wird der Abstieg der Eintracht und der ehemalige Trainer durch die Mangel genommen. „Als der Daum Trainer wurde, konnte er ja nicht wissen, dass drei Griechen im Team sind. Da ist es ja unmöglich einen 8-Stunden Trainingstag einzuführen.“ Dass Amanatidis eine Kneipe aufmacht, nennt Klinke die griechische Lebensfreude und Art, mit Krisen umzugehen. Und natürlich kann es dem Tigerpalast-Chef nicht egal sein, dass der Dalai Lama schon wieder in Hessen die Runde macht. „Der wird ja am weißen Schal durch den Landtag geschleift. Fast fürchtet man, das wird die neue Staatsreligion in Hessen.“ Und der anstehende Bürgermeisterwahlkampf in Frankfurt ist natürlich auch ein gefundenes Fressen gewesen. Die SPD-Kandidaten „Feldmann und Paris klingen wie Aue und Paderborn“ und bei den Grünen sei der Joschka derzeit nur damit beschäftigt, sich beim REWE um tropfende Kühlschränke zu kümmern. Uwe Becker bekommt nach einem medienwirksamen Bad im Toten Meer den Glamourfaktor verliehen und Boris Rheins Vorschläge, den Alkohol im öffentlichen Nahverkehr und gar im Stadion zu verbieten, das findet Klinke denn doch diskussionsbedürftig. „Wenn die FDP den Volker Stein zum Kandidaten macht, dann muss die Telekom bald wieder die gelben Telefonzellen aufstellen, damit sich die FDP-Wähler dort versammeln können.“
Derart eingestimmt konnte die Varietéshow beginnen, bei der man sich jedes mal fragt, ob der bunte, wirr gemusterte Vorhang im Look der frühen 80er-Jahre Kunst, beziehungsweise Kult ist, oder doch mal erneuert gehört. Zu den Höhepunkten der Show gehören der Meisterdieb Charly Borra, der schon den schwedischen König und Henry Kissinger bestohlen hat und vor wenigen Jahren auch dem Frankfurter Polizeipräsidenten ans Leder ging. Dieses Mal musste der Offenbacher Oberbürgermeister herhalten, dem nicht nur Stimmen bei der Wahl fehlten, auch die Uhr ging ihm vier Mal abhanden, ohne dass er es gemerkt hätte. Schlimmer noch traf es den Stadtkämmerer Uwe Becker, der sein Geld an diesem Abend offenbar zu locker in der Tasche trug. Aber auch Bruchhagen und der leitende Oberstaatsanwalt Hubert Harth hatten plötzlich leere Taschen.
Urkomisch – und das ist für Akrobatik am chinesischen Mast ungewöhnlich – ist der Engländer Jonathan Young, der seine Kunststücke mit einer Leichtigkeit, ja fast einer Zufälligkeit vollführt und dabei das Publikum nicht nur ins Staunen, sondern ins Lachen versetzt. Das Duo Nostalgia, das auch schon mit dem goldenen Clown in Monte Carlo geehrt wurde, verzaubert am Trapez mit einer gleichsam atemberaubenden und romantischen Nummer und Menno und Emily beweisen, dass ein Paar gleichzeitig Tango tanzen und jonglieren kann - eine bislang noch sehr unverbrauchte Nummer und einer der Höhepunkte des Abends.
7. September 2011, 11.25 Uhr
Nicole Brevoord
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