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Neues vom Kulturcampus

Vor der Kultur kommen Büros und Wohnungen

So langsam nimmt die Vision des Kulturcampus, der neuen Nutzung des ehemaligen Uni-Campus Bockenheim, klarere Züge an. Das Büro Meixner Schlüter Wendt hat im Wettbewerb mit dem Entwurf eines Büro- und Wohnhauses überzeugt.
Es gibt viele gigantische Bauprojekte, mit denen sich Planungsdezernent Olaf Cunitz derzeit in Frankfurt befassen muss, doch oft liegt die Realisierung fern in der Zukunft. Der Kulturcampus befände sich auf der Zeitachse aber näher an der Neubebauung des Altstadtareals als an der Einhausung der A661, versicherte der Bürgermeister. Außerdem betonte er, es solle etwas Besonderes entstehen, auf dem Areal, das einst zum Campus der Universität in Bockenheim gehörte. Nachdem diese umgezogen sei und auch den Labsaal an der Ecke zwischen Bockenheimer Landstraße und Senckenberganlage verlassen habe, könne 2014 mit der Umsetzung des Realisierungswettbewerbs begonnen werden. Und die Ergebnisse stellten Frank Junker, der Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding – , die im Jahr 2011 das 16,5 Hektar große Campusareal zwischen Senckenberganlage und Gräfstraße dem Land Hessen nach langen Verhandlungen abgekauft hat – sowie Architekt Zvonko Turkali, Projektentwickler Heinz-Günter Lang und Olaf Cunitz am Donnerstagmittag vor. Cunitz sprach von der für den Kulturcampus gewünschten Mischung aus kultureller Nutzung – das Depot, die Universitätsbisliothek und das Senckenberg Institut seien etwas schon da – aus Wohnen in all seinen Ausprägungen und aus Büroräumen. Man stelle dabei hohe Ansprüche an städtebauliche Standards, an innovative Wohnformen und intelligente Mobilität. Und natürlich solle auch die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst auf den Campus Bockenheim ziehen.

Nachdem all das noch etwas vage klingt, kann das Projekt Kulturcampus nun nach Vorlage der Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs ganz im Sinne des mit den Bürgern zuvor erarbeiteten Konsensplanes konkretisiert werden. Zehn Büros haben an dem Wettbewerb Anfang Mai teilgenommen. Den Ideenwettbewerb hat das Büro KSP Jürgen Engel für sich entschieden, mit dem zu realisierenden Entwurf aber konnte ein anderes Frankfurter Büro überzeugen. Entlang der Senckenberganlage/ Ecke Bockenheimer Landstraße soll der Entwurf des Architekturbüros Meixner Schlüter Wendt umgesetzt werden, der sogar dem U-Bahn-Stationseingang mit dem versenkten Waggon Platz einräumt. Da zur Senckenberganlage hin mit einer stärkeren Lärmbelastung zu rechnen sei, soll dort Bürofläche entstehen, die teilweise auch einen Schallschutz bietet für den Wohnungsbau, der sich entlang der Bockenheimer Landstraße erstrecken soll. Dort könnten 63 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 6200 Quadratmetern entstehen. „Man wird von der Bockenheimer Landstraße kommend sehen, das ist kein alltäglicher Ort. In der Regel soll man an der Architektur ja auch die Nutzung ablesen, in dem Fall ist die Fassade weniger eindeutig. Alle Mitglieder der Jury waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Beim Thema Kulturcampus sind wir einen wichtigen Schritt weiter“, sagt Olaf Cunitz.

Architekt Zvonko Turkali, der der Jury vorsaß, ist sich sicher, das sechs- bis siebengeschossige Ensemble werde eine Signalwirkung haben für das gesamte Areal. Der Realisierungsteil bestehe aus 16 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und 6200 Quadratmetern Wohnen. Im Erdgeschoss des Wohnblocks ist eine kulturelle Nutzung vorgesehen und beim Büro soll eine Kita integriert werden. Das Büro KSP Jürgen Engel hingegen habe in seinem Ideenentwurf überzeugende Vorschläge unterbreitet, wie denn die kulturelle Nutzung auf dem gesamten Areal eingebunden werden könne. So habe man Wert darauf gelegt, dass neben der Nutzung und der Architektur auch die Freiräume für eine gute Aufenthaltsqualität sorgten und dass das lebendige Viertel gut vernetzt und angebunden sei. Die Fassade an der Bockenheimer Landstraße vom Büro Meixner Schlüter Wendt liefere dabei eine gute Weiterentwicklung des gesamten Quartiers, sagte Turkali.

Frank Junker wies erneut daraufhin, dass man anhand der Wettbewerbsentscheidung erkenne, dass „es gut war, das Areal an einen Investor zu veräußern.“ Das ergebe die einmalige Möglichkeit, dass das Gesamtareal aus einem Guss entwickelt wird. „Mit dieser Architektur wird ein unverwechselbarer Eingang zum Campus geschaffen.“ Der Plan dazu soll in den kommenden Wochen noch dem Magistrat vorgelegt werden. Im Frühjahr 2014 könnte dann der bereits geräumte Labsaal abgerissen werden, um Wohnen für alle zu ermöglichen. „Da kann geförderter Wohnraum und auch gemeinschaftliches Wohnen realisiert werden.“ Eigentumswohnungen seien hier nicht geplant. Im Jahr 2017 solle dann das von KSP geplante Areal einer Bebauung zugeführt werden. So lange wolle die Goethe Uni noch das Juridicum nutzen.

Doch wie viel soll das alles kosten? 20 Millionen Euro hält Frank Junker für den Wohnteil für realistisch, der Gewerbeteil, der von dem Projektentwickler Lang & Cie realisiert wird, soll laut Schätzungen des Chefs Heinz-Günter Lang mit geschätzten 90 Millionen Euro deutlich höher liegen. 2016 könnte das Projekt fertig sein. Die Büropreise sollen sich eher an dem etwas niedrigeren Bockenheimer Niveau orientieren als an das des Westends, verriet Lang. Nun muss nur noch etwas mehr Kultur einziehen. Hilfreich wäre es da auch zu wissen, wann denn die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst auf dem Kulturcampus eine neue Heimat finden wird. Das aber ist bislang noch offen.
 
Fotogalerie: Kulturcampus
 
13. September 2013, 11.16 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
 
 
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