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Museum Angewandte Kunst
Das Handwerk von gestern, heute und morgen
Beim Begriff „Handwerk“ entstehen stereotype Bilder im Kopf. In der aktuellen Ausstellung will das Museum Angewandte Kunst diese Vorurteile aufzeigen und dem Mythos rund um die Tätigkeit auf den Grund gehen.
Blaumann, Schweiß und Baustaub – dass das Handwerk mehr als nur Stereotype zu bieten hat, soll die aktuelle Ausstellung „Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“ im Museum Angewandte Kunst zeigen. Sie „hinterfragt gängige Vorstellungen und entblößt sowohl Romantisierungen als auch Ideologien und zeigt auf, welche Gefühle und Affekte, Vorstellungen und Wünsche rund um das handwerklich hergestellte Objekt an das Individuum und die Gesellschaft transportiert werden“, erklärt Grit Weber, stellvertretende Direktorin und Kuratorin des Museums.
Im zweiten Obergeschoss des Museums am Schaumainkai werden ab Freitag, den 29. April, bis zum 11. September 2022 über 350 Exponate gezeigt. Die sechs Ausstellungscluster „Einzelstück und Serie“, „Hand und Kopf“, „Lokal und Global“, „Luxus und Notwendigkeit“, „Meisterschaft und Do-it-yourself“ sowie „Tradition und Fortschritt“ laden dazu ein, dem Handwerk und dessen Mythen auf den Grund zu gehen. So gibt es Objekte, Filme, Bilder, Fotografien und Kunstwerke zu entdecken.
Da auch im Museum Angewandte Kunst Anfassen verboten ist, ist der „HandWERKRaum“ wesentlicher Bestandteil der Ausstellung, indem es diesen Grundsatz bricht. Dort können die Besucherinnen und Besucher in sechs Stationen selbst aktiv werden und zeichnen, konstruieren, flechten, bauen, messen und stöbern, um so Kernkompetenzen des Handwerks kennenzulernen und auszuprobieren. An einer Pinnwand sollen die Ideen mit anderen ausgetauscht werden können.
„Ganz grundsätzlich zeigt das Interesse an handwerklichen Verfahren und Fertigungstechniken, an Material und Materialität, die Bedeutung und Wertschätzung des Handwerks als wesentlicher Bestandteil materieller Kultur, kultureller Identität und Gemeinschaft“, sagt Museumsdirektor Matthias Wagner K. Gleichzeitig spricht er auch die Schattenseiten des Handwerks, wie die politische Instrumentalisierung von Tradition, prekäre Lebensverhältnisse oder den mangelnden Nachwuchs an, die in Form von Infografiken ebenfalls in der Ausstellung dargestellt sind.
Interviews mit Handwerkerinnen und Handwerkern unterschiedlichster Bereiche sollen einen tieferen Blick in deren Beruf geben. Dass es sich beim Handwerk aber nicht automatisch um eine schulisch gelernte Tätigkeit handeln muss, werde an „Heimwerker-Königen“ wie Youtuber Fynn Kliemann deutlich, wie Pressesprecherin Natali-Lina Pitzer beschreibt. Auch die Videos des Hobby-Handwerkers sind Teil der Ausstellung. Er repräsentiere die heutige „DIY-Bewegung“, so Pitzer, und nehme den Menschen die Angst, selbst Hand anzulegen.
>> „ Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“, Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 29. April-11. September 2022; Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 12-18 Uhr, Mittwoch 12-20 Uhr und Samstag, Sonntag 10-18 Uhr. Das Begleitprogramm zur Ausstellung gibt es hier.
Im zweiten Obergeschoss des Museums am Schaumainkai werden ab Freitag, den 29. April, bis zum 11. September 2022 über 350 Exponate gezeigt. Die sechs Ausstellungscluster „Einzelstück und Serie“, „Hand und Kopf“, „Lokal und Global“, „Luxus und Notwendigkeit“, „Meisterschaft und Do-it-yourself“ sowie „Tradition und Fortschritt“ laden dazu ein, dem Handwerk und dessen Mythen auf den Grund zu gehen. So gibt es Objekte, Filme, Bilder, Fotografien und Kunstwerke zu entdecken.
Da auch im Museum Angewandte Kunst Anfassen verboten ist, ist der „HandWERKRaum“ wesentlicher Bestandteil der Ausstellung, indem es diesen Grundsatz bricht. Dort können die Besucherinnen und Besucher in sechs Stationen selbst aktiv werden und zeichnen, konstruieren, flechten, bauen, messen und stöbern, um so Kernkompetenzen des Handwerks kennenzulernen und auszuprobieren. An einer Pinnwand sollen die Ideen mit anderen ausgetauscht werden können.
„Ganz grundsätzlich zeigt das Interesse an handwerklichen Verfahren und Fertigungstechniken, an Material und Materialität, die Bedeutung und Wertschätzung des Handwerks als wesentlicher Bestandteil materieller Kultur, kultureller Identität und Gemeinschaft“, sagt Museumsdirektor Matthias Wagner K. Gleichzeitig spricht er auch die Schattenseiten des Handwerks, wie die politische Instrumentalisierung von Tradition, prekäre Lebensverhältnisse oder den mangelnden Nachwuchs an, die in Form von Infografiken ebenfalls in der Ausstellung dargestellt sind.
Interviews mit Handwerkerinnen und Handwerkern unterschiedlichster Bereiche sollen einen tieferen Blick in deren Beruf geben. Dass es sich beim Handwerk aber nicht automatisch um eine schulisch gelernte Tätigkeit handeln muss, werde an „Heimwerker-Königen“ wie Youtuber Fynn Kliemann deutlich, wie Pressesprecherin Natali-Lina Pitzer beschreibt. Auch die Videos des Hobby-Handwerkers sind Teil der Ausstellung. Er repräsentiere die heutige „DIY-Bewegung“, so Pitzer, und nehme den Menschen die Angst, selbst Hand anzulegen.
>> „ Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag“, Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 29. April-11. September 2022; Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 12-18 Uhr, Mittwoch 12-20 Uhr und Samstag, Sonntag 10-18 Uhr. Das Begleitprogramm zur Ausstellung gibt es hier.
28. April 2022, 13.00 Uhr
Viviane Schmidt
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