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Momem soll als Pop Up in die Hauptwache ziehen

Na endlich: Frankfurt bekommt ein Museum Of Modern Electronic Music

Die Stadt Frankfurt soll ein Museum für elektronische Musik bekommen – erstmal als Pop-up für zwei bis vier Jahre in der Hauptwache. Im April soll die Schlüsselübergabe stattfinden, die Eröffnung könnte schon in diesem Jahr sein.
Frankfurt soll das weltweit erste Museum für Clubkultur und elektronische Musik bekommen. Für die Initiatoren des MOMEM war die Pressekonferenz am Dienstag ein deutlicher Etappensieg, immerhin hat Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen und die Stadt hat sich nun auch offiziell zu dem kulturellen Projekt bekannt und angekündigt, dass das MOMEM als Pop Up zumindest für zwei bis vier Jahre in die Hauptwache in die Räume des einstigen Kindermuseums ziehen kann. Gemäß der Devise „lieber temporär als gar nicht“. Zumindest löst man damit ein Versprechen ein, das im Koalitionsvertrag festgehalten wurde. Doch zuvor war es lange Zeit bedenklich ruhig um das Projekt geworden.




Foto: Bernd Kammerer
Bereits im April 2015 wurde angekündigt, dass Frankfurt ein Museum of Modern Electronic Music bekommen soll. Damals fanden die Initiatoren des ambitionierten Museumsprojektes, einer davon ist Andreas Tomalla - besser bekannt als Talla 2xlc - städtische Unterstützung beim damaligen Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) und dem Kulturdezernenten Felix Semmelroth (CDU). Abgesehen von einem Vertrag, einer Art Absichtserklärung, passierte noch nicht viel. Mit der neuen Regierung gab es neue Zuständigkeiten und die Euphorie ob des Museums war bei manchen politischen Vertretern nicht mehr ganz so groß. Das aber scheint überwunden. Jetzt soll die Schlüsselübergabe im April stattfinden, danach folgen die Umbauarbeiten. „Die Initiatoren haben Geduld und Ausdauer bewiesen, gut so!“, bekräftige Feldmann, dem das Thema Clubkultur in Wahlkampfzeiten freilich zu Pass kommt. „Elektronische Musik ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagt der OB. Das Museum will nicht nur die Entwicklung der elektronischen Musik und die verschiedenen Genres erlebbar machen, sondern mit Exponaten zu Grafik, Design, Fotografie und Mode auch die Kultur sowie das Lebensgefühl veranschaulichen, das durch die Musik entstanden ist. Vor allem in den 80er und 90er-Jahren sei die Frankfurter Szene neben anderen Städten wie Chicago, Detroit, New York, und London prägend bei der Entwicklung elektronischer Musik gewesen, sagt Alex Azary, selbst DJ und ein Künstler aus dieser Zeit. Azary hat mit seinem Team vor, Events, Symposien, Filmabende, Workshops und Livekonzerte im MOMEM abzuhalten, auch eine Akademie soll Bestandteil des Museumskonzepts sein. „Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr eröffnen können“, sagt Azary und findet die Pop Up-Lösung, wie er sagt, „sympathisch“. Das gebe dem Museum die Möglichkeit zu wachsen. Das Museum ist eine Interimslösung, um die seit Jahrzehnten umstrittene Fläche an der Hauptwache zu bespielen und auch aufzuwerten bis die Stadt sich endlich dazu durchringt, die Hauptwache zu gestalten. Das könne dauern, sagte Feldmann am Dienstag.




Bild: Stadt Frankfurt/ Maik Reuss

Die Finanzierung sei kein Problem, sagt Alex Azary. Die Stadt überlasse die Fläche unentgeltlich, ansonsten bekundete Feldmann seinen Willen, sich als Schirmherr mit Stiftungen auseinanderzusetzen, die sich eventuell finanziell beteiligen könnten. Azary hatte schon vor geraumer Zeit Sponsoren angesprochen, die Gespräche aber ruhen gelassen, weil es noch keine Planungssicherheit gegeben hat. Das soll sich nun ändern. Fest steht wohl, dass die Ankündigung eines derartigen Museums zu einem weltweiten Medienecho geführt hatte. Selbst in den USA, in Asien und in Australien habe man über das Museum berichtet. Wie das Museum genau aussehen soll, das wollen die Macher des MOMEM dann im April verkünden.
 
Fotogalerie:
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23. Januar 2018, 11.57 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
 
 
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Text: Florian Aupor / Foto: Über den Holbeinsteg zum Museumsufer © Adobe Stock/Branko Srot
 
 
 
 
 
 
 
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