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Matthias Wagner K baut um
Museum für Angewandte Kunst will zurück in die Zukunft
Der neue Direktor des Museums für Angewandte Kunst (MAK), Matthias Wagner K, will mit Rückbauten die Architektur des Richard-Meier-Baus herausstreichen und das Ausstellungshaus am 26. April 2013 mit anderem Konzept neueröffnen.
Der moderne weiße Museumsbau vom US-amerikanischen Stararchitekt Richard Meier ist schön, so versichern viele Kulturschaffende immer wieder, aber er hat dennoch seine Tücken. Seit sechs Jahren schon wird die Fassade saniert, Grund dafür waren unter anderem Wasserschäden, und auch die vielen Fenster sorgen für Probleme, denn für die bisherigen Schauen mussten die lichtempfindlichen Exponate immer geschützt werden. „Vor 27 Jahren wurde ein transparentes Haus eröffnet mit einer Menge Sichtachsen. Das wiederum führte dazu, dass jede Menge Licht eindringt“, sagt der neue Museumsdirektor Matthias Wagner K. Das Licht aber sei schädlich für etwa 70 Prozent der insgesamt 65 000 Sammlungsstücke. „Insofern wurde viel mit Rollos und Sichtschutz experimentiert und es haben Bearbeitungen der Architektur stattgefunden.“
Das soll sich ab sofort ändern. Am Donnerstagvormittag stellte Matthias Wagner K, seit 1. August offiziell neuer Direktor des Museums für Angewandte Kunst, sein langerwartetes Konzept für die Zukunft vor. Seit einem Monat sei man nun damit beschäftigt das Haus zu räumen. Ab dem 3. Dezember soll das Museum mit Ausnahme von zwei Terminen geschlossen sein, um dann am 26. April 2013 mit einer in Teilen bereits fertigen Neukonzeption zu erstrahlen. Ein Bistro jenseits des Restaurants, eine im Stile des „Urban Gardening“ begrünte Dachterrasse, ein Museumsshop und ein völlig neugestalteter Eingangsbereich gehören ebenso zum Plan wie eine Neugestaltung der Ausstellungsräume.
Künftig soll es ein Raum-in-Raum-System geben, dass mit von dem Architekt Thibaut de Ruyter entworfenen Modulen, also je nach Ausstellung wechselnden Trennwänden für den nötigen Lichtschutz aber auch für eine ansprechendere Präsentation, sorgt. Wände, die im Laufe der vergangenen 27 Jahre zur Verschattung neueingezogen wurden, sollen hingegen rückgebaut werden, um der ursprünglichen Architektur und den Sichtachsen wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Man soll sich immer wieder den Bezug zu Frankfurt, zum jetzt und hier vergegenwärtigen können, so Wagner K.
Seine Museumsvision unterscheidet sich von der seiner Frankfurter Mitstreiter. So soll es weder eine klassische Dauerausstellung geben, noch wechselnden Sonderschauen. Wagner K spricht von einem „Möglichkeitsraum“, der zwölf „Themenmodule“ haben soll. Ferner will er sich mehr mit anderen gleichgearteten Häusern vernetzen, aber auch enger mit dem Museum der Weltkulturen sowie dem Deutschen Architekturmuseum kooperieren.
Die zwölf Themenmodule sollen dafür sorgen, dass mehr Exponate tatsächlich gezeigt werden können, anstatt größtenteils im Depot zu lagern. Statt also wie bisher nach Stilepoche, Sammlungsgebiet oder geografischem Ursprung zu gliedern, sind nun zwölf grobgefasste Themengebiete der neue Leitfaden: Frankfurter am Main – Ort – Jahr – Herstellung – Material –Sammeln – Wohnen – Essen und Trinken – Mode/Körper, Lifestyle, Performatives – Carte Blanche/ Monografie – Produkt & Umwelt – Joker. Konkret bedeutet das, dass das Museum im April kommenden Jahres mit folgenden Ausstellungen eröffnet: „Korea power. Design und Identität“ (Ort), „1607“ (Jahr), „Weniger, aber besser. Design aus Frankfurt 1925–1975“ (Frankfurt am Main) und „Das pralle Leben. Ukiyoe aus den Sammlungen J.G. Geyger und Otto Riese“ (Sammeln). Es folgen weitere Module im zweiten Halbjahr und ab 2014 sollen dann noch mehr Ausstellungen zu allen weiteren Modulen präsentiert werden.
Unterbrochen ist die sechsmonatige Schließungsphase von zwei Intermezzi: Am 31. Dezember 2012 lädt das Museum gemeinsam mit Filusch/ Horn/ Joskowitz zur Silvesterparty „Avec Plaisir“ ein. Und in den letzten beiden Februarwochen präsentiert sich der Bau als „empty house“ in seinem wiederhergestellten Zustand den Besuchern.
Das soll sich ab sofort ändern. Am Donnerstagvormittag stellte Matthias Wagner K, seit 1. August offiziell neuer Direktor des Museums für Angewandte Kunst, sein langerwartetes Konzept für die Zukunft vor. Seit einem Monat sei man nun damit beschäftigt das Haus zu räumen. Ab dem 3. Dezember soll das Museum mit Ausnahme von zwei Terminen geschlossen sein, um dann am 26. April 2013 mit einer in Teilen bereits fertigen Neukonzeption zu erstrahlen. Ein Bistro jenseits des Restaurants, eine im Stile des „Urban Gardening“ begrünte Dachterrasse, ein Museumsshop und ein völlig neugestalteter Eingangsbereich gehören ebenso zum Plan wie eine Neugestaltung der Ausstellungsräume.
Künftig soll es ein Raum-in-Raum-System geben, dass mit von dem Architekt Thibaut de Ruyter entworfenen Modulen, also je nach Ausstellung wechselnden Trennwänden für den nötigen Lichtschutz aber auch für eine ansprechendere Präsentation, sorgt. Wände, die im Laufe der vergangenen 27 Jahre zur Verschattung neueingezogen wurden, sollen hingegen rückgebaut werden, um der ursprünglichen Architektur und den Sichtachsen wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Man soll sich immer wieder den Bezug zu Frankfurt, zum jetzt und hier vergegenwärtigen können, so Wagner K.
Seine Museumsvision unterscheidet sich von der seiner Frankfurter Mitstreiter. So soll es weder eine klassische Dauerausstellung geben, noch wechselnden Sonderschauen. Wagner K spricht von einem „Möglichkeitsraum“, der zwölf „Themenmodule“ haben soll. Ferner will er sich mehr mit anderen gleichgearteten Häusern vernetzen, aber auch enger mit dem Museum der Weltkulturen sowie dem Deutschen Architekturmuseum kooperieren.
Die zwölf Themenmodule sollen dafür sorgen, dass mehr Exponate tatsächlich gezeigt werden können, anstatt größtenteils im Depot zu lagern. Statt also wie bisher nach Stilepoche, Sammlungsgebiet oder geografischem Ursprung zu gliedern, sind nun zwölf grobgefasste Themengebiete der neue Leitfaden: Frankfurter am Main – Ort – Jahr – Herstellung – Material –Sammeln – Wohnen – Essen und Trinken – Mode/Körper, Lifestyle, Performatives – Carte Blanche/ Monografie – Produkt & Umwelt – Joker. Konkret bedeutet das, dass das Museum im April kommenden Jahres mit folgenden Ausstellungen eröffnet: „Korea power. Design und Identität“ (Ort), „1607“ (Jahr), „Weniger, aber besser. Design aus Frankfurt 1925–1975“ (Frankfurt am Main) und „Das pralle Leben. Ukiyoe aus den Sammlungen J.G. Geyger und Otto Riese“ (Sammeln). Es folgen weitere Module im zweiten Halbjahr und ab 2014 sollen dann noch mehr Ausstellungen zu allen weiteren Modulen präsentiert werden.
Unterbrochen ist die sechsmonatige Schließungsphase von zwei Intermezzi: Am 31. Dezember 2012 lädt das Museum gemeinsam mit Filusch/ Horn/ Joskowitz zur Silvesterparty „Avec Plaisir“ ein. Und in den letzten beiden Februarwochen präsentiert sich der Bau als „empty house“ in seinem wiederhergestellten Zustand den Besuchern.
9. November 2012, 11.02 Uhr
Nicole Brevoord
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