Wo einst das Frankfurter Traditionsunternehmen Reutlinger seine Seilerei hatte, befindet sich heute ein Platz für Kunst, Kultur und Gesellschaft. In einer Führung gibt es Spuren des Handwerks sowie Raum für Kreatives zu entdecken.
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Nicht nur Hamburg, auch Frankfurt hat eine Reeperbahn. Diese hat jedoch nur wenig mit Rotlicht zu tun, denn „Reeperbahn“ ist der norddeutsche Begriff für Produktionsstätten von Seilen – in Frankfurt eher unter „Seilerbahn“ bekannt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zog die Seilerei Reutlinger in das Gebäude in der Offenbacher Landstraße zwischen Sachsenhausen und Oberrad. Inzwischen ist das Familienunternehmen nach Nieder-Eschbach umgezogen, allerdings übernahm ein Teil der Familie die Räumlichkeiten, um ein Kreativquartier für Musik, Kunst, Kultur und Gastronomie zu schaffen.
In einer eineinhalbstündigen Führung der Frankfurter Stadtevents geht es durch die ehemaligen Produktionsstätten; einiges ist sogar wiedererkennbar, wie ein rund 155 Meter langes Bauwerk, das sich bis in den Bereich der Kleingärten zieht. Viele Teile der Seilerei haben jedoch eine alternative Verwendung gefunden: Nun gibt es ein Künstleratelier, eine Werkstatt, in der beispielsweise Möbel aus Frankfurter Bäumen hergestellt werden, einen Skulpturengarten, Tinyhouses sowie die großen Hallen, in denen Musikveranstaltungen, Tagungen, Kurse und vieles mehr stattfinden. Die Führung endet mit einem Freigetränk an der Bar.
Die Führung zum Lost Place „Frankfurter Reeperbahn“, auf dem Gelände der Alten Seilerei, Offenbacher Landstraße 190, am 2. + 23. Juni und 21. Juli um 18 Uhr, ab 14 Jahren, Eintritt: 16 Euro. Tickets gibt es über die Website der Frankfurter Stadtevents.