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Kolumne von Ana Marija Milkovic
What a mess: MMK- und Taunusturm-Ehe vorm Aus
Wie gut unterrichtete Kreisen berichten, wird der Vertrag zwischen dem Museum für Moderne Kunst (MMK) und der amerikanischen Investorengruppe Tishman Speyer für die Ausstellungsflächen im Taunusturm aufgehoben.
Noch vergangenes Jahr wurde in der Stadt bei einem offiziellen Termin der Deal bekannt, der dem Museum für Moderne Kunst zusätzliche Ausstellungsflächen mietbefreit auf 15 Jahre sichert. Nach nochmaliger Gegenüberstellung der Kosten und Nutzen, stellte sich im Kulturamt Frankfurt nun heraus, dass große personelle und versicherungstechnische Risiken bestehen.
Die sicherlich beispiellosen Zuwendungen privater und institutioneller Geldgeber reichten bei weitem nicht aus, so das Kulturamt, eine Erweiterung der Museumsflächen um 50 Prozent auch personell angemessen über die Distanz der Häuser zu verwalten. Für die Erweiterung wurde zwar eine zusätzliche Stelle für das Museum eingestellt, diese Projektstelle deckt aber bei weitem nicht die bestehenden personelle Unterbesetzung für die Bestandsgebäude ab.
So stellte sich kürzlich heraus, dass für das Depot der Sammlung nur ein Mitarbeiter zuständig und für anfallende Aufgaben wie Restaurierung und Konservierung der Kunstsammlung maßlos überfordert ist. Die Sammlung eines Kunstmuseums dieser Größenordnung erfordert zudem die Planstelle eines Registrars, der die Logistik der Kunstschätze verwaltet. So ist ein Registrar für die Verpackung, Spedition, Dokumentation der Sammlung zuständig. Mit großer Verwunderung stellte nun das Kulturamt fest, dass auch der innerstädtische Transport von Haus zu Haus nicht adäquat erfüllt werden kann, da diese Planstelle bereits mit der Eröffnung des Museums nie eingerichtet worden sei.
In einer Krisensitzung am gestrigen Abend hat sich die Spitze des Magistrats zusammengefunden, um auch das Versicherungsrisiko zu diskutieren. Von der gängigen Praxis Kunstwerke in den PKW der Werksstudenten von der Domstraße in die Taunusstraße zu transportieren, wird nun aus versicherungstechnischen Gründen im Römer Abstand genommen. Vergangene Woche erst kam es beim Transport Andy Warhols "100 Campbell's Soup Cans" aus der ehemaligen Sammlung Ströher zu einem Unfall, infolge dessen die gesamten Campell-Dosen auf der Kreuzung Willy-Brandt-Platz verteilt waren und von Obdachlosen und, wie sich später herausstellte, von Occupisten aufgesammelt wurden. Während noch die Obdachlosen im Glauben an eine Essenspende die Dosen mitnahmen, demonstrieren nun Vertreter der Occupy-Bewegung am Taunustor dagegen an, wie die Stadt mit ihrem Tafelsilber spekulative Immobilienentwicklungen vergoldet.
Verträge mit der Stadt sehen unter Anderem vor, dass Auftragnehmer im Fall eines Schadens haften. Im Römer wird nun verhandelt, wie der Unterversicherung im Besonderen der Vielzahl an unbezahlten studentischen und ungeschulten Hilfskräften, die für das MMK tätig sind, juristisch begegnet werden kann. Ohne die Vielzahl der freien und auch unbezahlten Hilfskräfte ließ das Museum im Gegenzug verlauten, kann der museale Betrieb nicht aufrechterhalten werden. Die Familie Ströher lässt indessen prüfen, ob die Stadt ihre Pflichten im Umgang mit ihrer ehemaligen Sammlung erfüllt. Unterdessen sichern Private und Institutionelle dem Museum die zugesprochenen Spenden auch für anstehende Konsolidierungsmaßnahmen zu.
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) begrüßt die neueste Entwicklung und dankt den Spendern für die Aufrechterhaltung der Zuwendungen. "Eine solide Basis sollte den Kulturbetrieb besser für die Zukunft sichern und jene in den Fokus rücken, ohne deren Hilfe wir den Kulturbetrieb nicht aufrecht erhalten können", so der Oberbürgermeister. Weiter führt er aus: "Dem stetigen Wunsch nach Erweiterungsflächen für Museen kann nur entsprochen werden, wenn ausreichend Mittel für die Bezahlung der Protagonisten eines Museumsbetriebes und die didaktische Aufbereitung der Sammlung zur Verfügung stehen."
Die sicherlich beispiellosen Zuwendungen privater und institutioneller Geldgeber reichten bei weitem nicht aus, so das Kulturamt, eine Erweiterung der Museumsflächen um 50 Prozent auch personell angemessen über die Distanz der Häuser zu verwalten. Für die Erweiterung wurde zwar eine zusätzliche Stelle für das Museum eingestellt, diese Projektstelle deckt aber bei weitem nicht die bestehenden personelle Unterbesetzung für die Bestandsgebäude ab.
So stellte sich kürzlich heraus, dass für das Depot der Sammlung nur ein Mitarbeiter zuständig und für anfallende Aufgaben wie Restaurierung und Konservierung der Kunstsammlung maßlos überfordert ist. Die Sammlung eines Kunstmuseums dieser Größenordnung erfordert zudem die Planstelle eines Registrars, der die Logistik der Kunstschätze verwaltet. So ist ein Registrar für die Verpackung, Spedition, Dokumentation der Sammlung zuständig. Mit großer Verwunderung stellte nun das Kulturamt fest, dass auch der innerstädtische Transport von Haus zu Haus nicht adäquat erfüllt werden kann, da diese Planstelle bereits mit der Eröffnung des Museums nie eingerichtet worden sei.
In einer Krisensitzung am gestrigen Abend hat sich die Spitze des Magistrats zusammengefunden, um auch das Versicherungsrisiko zu diskutieren. Von der gängigen Praxis Kunstwerke in den PKW der Werksstudenten von der Domstraße in die Taunusstraße zu transportieren, wird nun aus versicherungstechnischen Gründen im Römer Abstand genommen. Vergangene Woche erst kam es beim Transport Andy Warhols "100 Campbell's Soup Cans" aus der ehemaligen Sammlung Ströher zu einem Unfall, infolge dessen die gesamten Campell-Dosen auf der Kreuzung Willy-Brandt-Platz verteilt waren und von Obdachlosen und, wie sich später herausstellte, von Occupisten aufgesammelt wurden. Während noch die Obdachlosen im Glauben an eine Essenspende die Dosen mitnahmen, demonstrieren nun Vertreter der Occupy-Bewegung am Taunustor dagegen an, wie die Stadt mit ihrem Tafelsilber spekulative Immobilienentwicklungen vergoldet.
Verträge mit der Stadt sehen unter Anderem vor, dass Auftragnehmer im Fall eines Schadens haften. Im Römer wird nun verhandelt, wie der Unterversicherung im Besonderen der Vielzahl an unbezahlten studentischen und ungeschulten Hilfskräften, die für das MMK tätig sind, juristisch begegnet werden kann. Ohne die Vielzahl der freien und auch unbezahlten Hilfskräfte ließ das Museum im Gegenzug verlauten, kann der museale Betrieb nicht aufrechterhalten werden. Die Familie Ströher lässt indessen prüfen, ob die Stadt ihre Pflichten im Umgang mit ihrer ehemaligen Sammlung erfüllt. Unterdessen sichern Private und Institutionelle dem Museum die zugesprochenen Spenden auch für anstehende Konsolidierungsmaßnahmen zu.
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) begrüßt die neueste Entwicklung und dankt den Spendern für die Aufrechterhaltung der Zuwendungen. "Eine solide Basis sollte den Kulturbetrieb besser für die Zukunft sichern und jene in den Fokus rücken, ohne deren Hilfe wir den Kulturbetrieb nicht aufrecht erhalten können", so der Oberbürgermeister. Weiter führt er aus: "Dem stetigen Wunsch nach Erweiterungsflächen für Museen kann nur entsprochen werden, wenn ausreichend Mittel für die Bezahlung der Protagonisten eines Museumsbetriebes und die didaktische Aufbereitung der Sammlung zur Verfügung stehen."
1. April 2014, 09.22 Uhr
Ana Marija Milkovic
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