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Kolumne von Ana Marija Milkovic
Darauf einen Glühwein
Spüren Sie ihn auch schon, den Geist der Weihnacht? Während er sich langsam, aber unaufhaltsam ankündigt, ist unsere Kolumnistin den Spuren einer besonders fantasievollen Weihnachtsgeschichte gefolgt.
Ich teile die Meinung, dass sich die Führungselite Deutschlands für Flüchtlinge einsetzen, sich mit ihnen fotografieren, ihnen ein Dach über den Kopf bieten und ihnen die deutsche Sprache beibringen soll. Auch Angela Merkel hat bereits vorbildhaft mehrere Flüchtlinge in Ihrer Wohnung in Berlin einquartiert. Joachim Sauer, ihr Mann, ist ausgezogen. Neben unüberbrückbare Differenzen stehen nun auch Ali und dessen Frau Ayse im Raum. Sauer ist ein sehr geräuschempfindlicher Mann. Geräusche, zudem fremde, kann er schwer ertragen. Wenn nun Angela Merkel nach Hause kommt, wird an seiner statt von Ali mit pürierten Kichererbsen und ein paar Joghurtsaucen, die zum Pitabrot gereicht werden, empfangen. Anschließend deckt Ayse den Tisch für den Hauptgang ein. Mal wird der Kanzlerin Lamm gereicht, mal Huhn mit Reis, aber immer bekommt sie dazu ökologisch angebauten Salat. An der Nachspeise Baklava macht sich unsere Bundeskanzlerin besonders gerne zu schaffen. Ich schaffe das, lächelt sie aufmunternd Ayse und Ali an. Während unsere Bundeskanzlerin die syrische Küche mit gesundem Appetit goutiert, wählt Ayse aus tausendundeinen Blazer den passenden für sich heraus.
Auch Kai Diekmann macht beim Integrationsprogramm der Kanzlerin mit. Als Chef der Bild hat er es zu etwas gebracht. Wissend um sein unverdientes Glück, möchte er sein Leben den Flüchtlingen nun auch großzügig vorleben. In Potsdam nahm er deswegen vor kurzem eine achtköpfige syrische Familie auf. Die Familie besteht aus acht Schwestern mit sehr langen, formvollendeten außergewöhnlich schönen Beinen. Täglich beten sie nun in einem Nachbau des Stalls zu Betlehem den Koran.
Meanwhile die Walliser Sängerin Sina um där Himmel ob miär ein Lied trällert, das zu aktueller Stunde noch nicht ins Hochdeutsche übersetzt vorliegt. Sina aber spendet den Flüchtlingen ihr Lied. Take it or leave it wird diese Form Mittelbeschaffung genannt. Oberbürgermeister Peter Feldmann hat neben der CD gleich noch einen Tannenbaum aus Heidiland bestellt. Die Tanne wurde vom europäischen Verbund der Rechtskonservativen geschlagen und steht nun in Schieflage vor dem Römer für eine bessere Welt.
Beseelt von viel Glühwein auf dem Römerberg beschließt das Frankfurter Parlament die Altstadt zugunsten Flüchtlingshäuser zu verdichten. Achse der Guten wird die zukünftige Gasse inmitten durch das neue Viertel genannt. Weihnachtsdekoration aus dem Osten Deutschlands ist seit Pegida sowieso auch nur noch auf dem Züricher Weihnachtsmarkt zu haben. Der Römer soll nun als Zeichen für eine bessere gegen den Konsum, Ostdeutschland und Pegida gerichtete Welt mit Flüchtlingsheimen von der kommunalen Frankfurter Aufbaugesellschaft (FAAG) nach den Plänen des Architekten und Philantropen Christoph Mäckler bebaut werden. Doch der Vorsitzende Frank Junker lehnt ab. Es ließen sich, lässt er unmissverständlich die Öffentlichkeit wissen, Flüchtlingsheime oder andere bezahlbare Wohnungen weder mit den gängigen Auflagen noch mit Christoph Mäckler errichten. Das hätten Erfahrungswerte gezeigt. Mittlerweile hätte er sich auch daran gewöhnt, Passivhäuser und keine Heime zu bauen. Nun soll's die Naussische Heimstätte fürss Land mit Arno Brandlhuber und seiner Antivilla, als Gegenmanifest zum Passivhausstandard richten. Schön ist das alles nicht. Doch das soll es nach den Plänen des Architekten auch nicht. Es gilt abzuwarten, ob der gewöhnliche Flüchtling in unseren Vorgaben leben und dabei auch noch glücklich werden kann, da der private Raum längst durch die öffentliche Hand durch deklariert ist.
Während immer mehr Menschen ihr Wissen, ihr Vermögen, ihr Eigentum, ihre Familien, Ihre Nerven, ihre Standards, ihre Welt medial mit Flüchtlingen teilen, kapituliert in Lageso die deutsche Bürokratie hinter verschlossenen Türen am Wahnsinn der Welt.
Auch Kai Diekmann macht beim Integrationsprogramm der Kanzlerin mit. Als Chef der Bild hat er es zu etwas gebracht. Wissend um sein unverdientes Glück, möchte er sein Leben den Flüchtlingen nun auch großzügig vorleben. In Potsdam nahm er deswegen vor kurzem eine achtköpfige syrische Familie auf. Die Familie besteht aus acht Schwestern mit sehr langen, formvollendeten außergewöhnlich schönen Beinen. Täglich beten sie nun in einem Nachbau des Stalls zu Betlehem den Koran.
Meanwhile die Walliser Sängerin Sina um där Himmel ob miär ein Lied trällert, das zu aktueller Stunde noch nicht ins Hochdeutsche übersetzt vorliegt. Sina aber spendet den Flüchtlingen ihr Lied. Take it or leave it wird diese Form Mittelbeschaffung genannt. Oberbürgermeister Peter Feldmann hat neben der CD gleich noch einen Tannenbaum aus Heidiland bestellt. Die Tanne wurde vom europäischen Verbund der Rechtskonservativen geschlagen und steht nun in Schieflage vor dem Römer für eine bessere Welt.
Beseelt von viel Glühwein auf dem Römerberg beschließt das Frankfurter Parlament die Altstadt zugunsten Flüchtlingshäuser zu verdichten. Achse der Guten wird die zukünftige Gasse inmitten durch das neue Viertel genannt. Weihnachtsdekoration aus dem Osten Deutschlands ist seit Pegida sowieso auch nur noch auf dem Züricher Weihnachtsmarkt zu haben. Der Römer soll nun als Zeichen für eine bessere gegen den Konsum, Ostdeutschland und Pegida gerichtete Welt mit Flüchtlingsheimen von der kommunalen Frankfurter Aufbaugesellschaft (FAAG) nach den Plänen des Architekten und Philantropen Christoph Mäckler bebaut werden. Doch der Vorsitzende Frank Junker lehnt ab. Es ließen sich, lässt er unmissverständlich die Öffentlichkeit wissen, Flüchtlingsheime oder andere bezahlbare Wohnungen weder mit den gängigen Auflagen noch mit Christoph Mäckler errichten. Das hätten Erfahrungswerte gezeigt. Mittlerweile hätte er sich auch daran gewöhnt, Passivhäuser und keine Heime zu bauen. Nun soll's die Naussische Heimstätte fürss Land mit Arno Brandlhuber und seiner Antivilla, als Gegenmanifest zum Passivhausstandard richten. Schön ist das alles nicht. Doch das soll es nach den Plänen des Architekten auch nicht. Es gilt abzuwarten, ob der gewöhnliche Flüchtling in unseren Vorgaben leben und dabei auch noch glücklich werden kann, da der private Raum längst durch die öffentliche Hand durch deklariert ist.
Während immer mehr Menschen ihr Wissen, ihr Vermögen, ihr Eigentum, ihre Familien, Ihre Nerven, ihre Standards, ihre Welt medial mit Flüchtlingen teilen, kapituliert in Lageso die deutsche Bürokratie hinter verschlossenen Türen am Wahnsinn der Welt.
10. Dezember 2015, 09.55 Uhr
Ana Marija Milkovic
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Der Dokumentarfilm „No Other Land“ beleuchtet die gewaltsame Vertreibung von palästinensischen Familien im Westjordanland. Kinostart ist am 14. November.
Text: Andreas Dosch / Foto: © No Other Land
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