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IAA: Unscharf - scharf!
Auch, wenn es dieses erste Foto nicht vermuten ließe - irgendwie komme ich mir in dieser Woche vor wie bei den Roth-Merkel-Festspielen. Die beiden Damen kreuzen permanent meinen Weg... Und im Anhang immer der kleine Roko, der hinterhertippelt (und wohl endlich nen Job in Berlin ergattern will). Zuerst kam die Kanzlerin mitten in der Woche im Zug zum Hauptbahnhof. Das war cool und sie sprach nicht nur vor den Massen, sondern winkte mir ja auch ganz doll zu. Ich kam wirklich in Versuchung...
Aber Gott sei Dank hatte ich ja bereits per Brief gewählt. Dann die Eröffnung der IAA. Diesmal winkte sie mir nicht zu und kam auch nicht mit dem Zug, sondern in der schwarzen Limousine. Das war uncool. Aber ist ja auch klar, denn diesmal musste sie vor den großen Automobilisten sprechen. Die Zetschkes dieser Welt vereinigten sich im Congress Center auf der Messe, um der Kanzlerin zu lauschen. Doch vor die Worte von Angie hat das Protokoll noch die vom (überzeugten Fahrradfahrer und) VDA-Präsidenten Matthias Wissmann, die unserer Lieblingsoberbürgermeisterin Roth und die des unvermeitlichen Roko gesetzt. Dann die Kanzlerin. Toll, wie sie uns freiheitlich Denkenden klarmacht, dass es nicht zu verantworten wäre, die Größe der Autos in irgendeiner Weise zu normieren (das ging hart in Richtung des Repräsentanten der EU, der in der ersten Reihe den Mund dazu verzog). Riesenapplaus für die Lady in Red.
Roko legte bei seiner Rede zuvor bereits in die Richtung "Lust am Autofahren" vor. Sicher, auch ein wenig ökologisch sollte es sein, aber der "Spaß" am Bewegen geriet doch arg in den Vordergrund bei der Ansprache des Ministerpräsidenten. Wahrscheinlich, so mutmaßte ein älterer Herr neben mir, hatte Roko auf seinem Weg zum Congress Center zuvor noch kurz einen Abstecher in die Halle 6 (die, in der traditionell die schnellsten Autos und knapp bekleidesten Hostessen stehen) gewagt.
Doch zurück zum Hauptthema - Unscharf. Trotz einer gewissen Nähe gelang es mir einfach nicht, die Damen Politikerinnen mit der Kamera richtig zu focussieren. Auch die von mir hochverehrte Oberbürgermeisterin Petra Roth blieb in meinem Objektiv ohne echte Schärfe. Zumindest aber war sie die einzige bei diesem Eröffnungsreden-Marathon, die ein wenig zukunftsweisend agierte. Wohlbedacht erwähnte sie das geplante House of Logistics and Mobility, eine Art erweiterte Universität, die in Zukunft in der Nähe des Flughafens für fließenden Verkehr in Hessen sorgen soll.
Nachdem die Reden sich dem Ende neigten, sparte ich mir die anschließende Rhön-Rad-Darbietung und machte mich auf in die besagte, angeblich Ministerpräsident-inspirierende Halle. Dort angekommen, konnte ich erstmal gar nichts sehen. Außer Menschen. Allesamt angeblich Fachbesucher, denn das Publikum bleibt ja in den ersten Tagen ausgeschlossen. Schon erstaunlich, welche Kegelmannschaftsmentalität solche Fachbesucher an den Tag legen - in Gruppen zu mindestens sechs Männern umlagern sie - nein, nicht wie vielleicht zu erwarten wäre - die Autos, sondern die Damen, die an den Autos stehen. "Männer sind so einfach gestrickt", sagt eine der Hostessen lächelnd auf Nachfrage. Die Damen sind, so verrät sie mir, exakt angewiesen worden, sich möglichst in, an oder gar auf den Autos zu platzieren, damit sie (natürlich mit dem jeweiligen Wagen) fotografiert werden. Und dies passiert permanent. Lob an die Werber - PR-Strategie brillant aufgegangen! Auf dem Weg von Halle 6 Sex, wie sie mittlerweile redaktionsintern bezeichnet wird, laufe ich zwei gestandenen CDU Politikern in ausschlaggebenden städtischen Positionen in die Arme. "Die Kanzlerin war toll, nicht wahr?" Ich entwinde mich einer verbindlichen Antwort mit dem Verweis auf die Halle mit den vielen Menschen und den Damen mit den kurzen Röcken und hoffe auf die gestandenen Mannsbilder in den CDU-Mitgliedern. Do it as your Roko...go!
Aber, Enttäuschung! "Na, mir gahn nett zu de Italiner, mir fahren BMW. Und do geam ma ooch hin", sagte einer der Herren. Vielleicht hätten sie sich umentschieden, wenn sie gewusst hätten, dass ihr oberstes Parteimitglied, der Herr Ministerpräsident, sich ja offensichtlich von der italienischen Halle imVorspiel Vorfeld hat inspirieren lassen. Und wenn das nicht zog - so dann muss es zumindest der Hinweis tun, dass die Kanzlerin jegliche Art von Protektionismus in ihrer Rede ja ganz vehement verdammte. So war der Weg in Halle Sex auch aus CDU-Sicht eigentlich nicht nur absolut frei, sondern eigentlich so etwas wie Fraktionszwang ... .
Aber Gott sei Dank hatte ich ja bereits per Brief gewählt. Dann die Eröffnung der IAA. Diesmal winkte sie mir nicht zu und kam auch nicht mit dem Zug, sondern in der schwarzen Limousine. Das war uncool. Aber ist ja auch klar, denn diesmal musste sie vor den großen Automobilisten sprechen. Die Zetschkes dieser Welt vereinigten sich im Congress Center auf der Messe, um der Kanzlerin zu lauschen. Doch vor die Worte von Angie hat das Protokoll noch die vom (überzeugten Fahrradfahrer und) VDA-Präsidenten Matthias Wissmann, die unserer Lieblingsoberbürgermeisterin Roth und die des unvermeitlichen Roko gesetzt. Dann die Kanzlerin. Toll, wie sie uns freiheitlich Denkenden klarmacht, dass es nicht zu verantworten wäre, die Größe der Autos in irgendeiner Weise zu normieren (das ging hart in Richtung des Repräsentanten der EU, der in der ersten Reihe den Mund dazu verzog). Riesenapplaus für die Lady in Red.
Roko legte bei seiner Rede zuvor bereits in die Richtung "Lust am Autofahren" vor. Sicher, auch ein wenig ökologisch sollte es sein, aber der "Spaß" am Bewegen geriet doch arg in den Vordergrund bei der Ansprache des Ministerpräsidenten. Wahrscheinlich, so mutmaßte ein älterer Herr neben mir, hatte Roko auf seinem Weg zum Congress Center zuvor noch kurz einen Abstecher in die Halle 6 (die, in der traditionell die schnellsten Autos und knapp bekleidesten Hostessen stehen) gewagt.
Doch zurück zum Hauptthema - Unscharf. Trotz einer gewissen Nähe gelang es mir einfach nicht, die Damen Politikerinnen mit der Kamera richtig zu focussieren. Auch die von mir hochverehrte Oberbürgermeisterin Petra Roth blieb in meinem Objektiv ohne echte Schärfe. Zumindest aber war sie die einzige bei diesem Eröffnungsreden-Marathon, die ein wenig zukunftsweisend agierte. Wohlbedacht erwähnte sie das geplante House of Logistics and Mobility, eine Art erweiterte Universität, die in Zukunft in der Nähe des Flughafens für fließenden Verkehr in Hessen sorgen soll.
Nachdem die Reden sich dem Ende neigten, sparte ich mir die anschließende Rhön-Rad-Darbietung und machte mich auf in die besagte, angeblich Ministerpräsident-inspirierende Halle. Dort angekommen, konnte ich erstmal gar nichts sehen. Außer Menschen. Allesamt angeblich Fachbesucher, denn das Publikum bleibt ja in den ersten Tagen ausgeschlossen. Schon erstaunlich, welche Kegelmannschaftsmentalität solche Fachbesucher an den Tag legen - in Gruppen zu mindestens sechs Männern umlagern sie - nein, nicht wie vielleicht zu erwarten wäre - die Autos, sondern die Damen, die an den Autos stehen. "Männer sind so einfach gestrickt", sagt eine der Hostessen lächelnd auf Nachfrage. Die Damen sind, so verrät sie mir, exakt angewiesen worden, sich möglichst in, an oder gar auf den Autos zu platzieren, damit sie (natürlich mit dem jeweiligen Wagen) fotografiert werden. Und dies passiert permanent. Lob an die Werber - PR-Strategie brillant aufgegangen! Auf dem Weg von Halle
Aber, Enttäuschung! "Na, mir gahn nett zu de Italiner, mir fahren BMW. Und do geam ma ooch hin", sagte einer der Herren. Vielleicht hätten sie sich umentschieden, wenn sie gewusst hätten, dass ihr oberstes Parteimitglied, der Herr Ministerpräsident, sich ja offensichtlich von der italienischen Halle im
18. September 2009, 09.19 Uhr
mephisto
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