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Heddernheimer Höfe

Raum für Kultur

Ein Kunst- Kultur und Gewerbezentrum entsteht in den Heddernheimer Höfen. Viele Flächen sind bereits vermietet. Noch sollen mehr Künstler und Gastronomen einziehen. Planungsdezernent Olaf Cunitz hat sich ein Bild gemacht.
Viele Frankfurter bekommen wohl nur am Rande mit, was sich im Nordwesten der Stadt gerade tut. In Heddernheim entsteht ein Kunst- und Kulturzentrum, nur ein paar Minuten Fahrt von der Innenstadt entfernt. Selbst Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) musste zugeben: „Mir waren die Heddernheimer Höfe früher kein wirklicher Begriff.“ Inzwischen allerdings fördert die Stadt die Entwicklung des 10.800 Quadratmeter großen Areals. Bereits 2013 überstützte das Frankfurter Programm zur Förderung der Kreativwirtschaft drei Künstlerateliers sowie eine Schreinerwerkstatt auf dem Gelände. Aber immer noch stehen 3100 Quadratmeter freie Fläche zur Verfügung. Der Eigentümer des Geländes, die H³ Heddernheimer Höfe GmbH, möchte daher zügig nötige Renovierungs- und Sanierungsarbeiten durchführen und den Leerstand mit Leben füllen. Grund genug für Cunitz, sich das Areal in der Heddernheimer Landstraße 145-155 persönlich anzuschauen.

Durch die Höfe, die aus sechs Gebäuden bestehen, führte H³-Geschäftsführerin Nicole Harloff. Sie stellte einige Mieter vor und berichtete von geplanten Projekten. Viel Arbeit muss etwa noch ins Herzstück des Geländes gesteckte werden. Das ist eine alte Fabrikhalle mit 850 Quadratmetern Fläche. Im Erdgeschoss soll ein Veranstaltungsraum entstehen, im Obergeschoss wünscht sich Harloff, dass weitere Künstlerateliers einziehen – zwei gibt es hier bereits. „Allerdings muss das Dach sowie das Fundament komplett saniert werden. Das wird sicher nicht ganz billig“, so Harloff. Momentan erstelle man noch das Konzept, so Harloff weiter. Daher konnte die H³-Chefin keine Zahlen nennen. „Wir würden den Veranstaltungsraum gerne selbst führen und die anderen Flächen vermieten“, erklärte sie.

Veranstaltungen könnten künftig auch im Kellergewölbe der „Alten Villa“ in der Heddernheimer Landstraße 155 stattfinden. Dafür muss der lang gezogene Raum ebenfalls saniert werden – so wie auch das Souterrain sowie das zweite und dritte Obergeschoss der Villa. „Im Kellergewölbe hatten wir Probleme mit Feuchtigkeit“, berichtet Harloff. Die Arbeiten werden also noch etwas andauern. Aber dann sollen in den oberen Stockwerken ein Musikraum sowie Wohnateliers für Künstler entstehen. Im Außenbereich der Heddernheimer Höfe stehen ebenfalls Veränderungen an. Im Innenhof neben der Fabrikhalle soll sich Gastronomie ansiedeln. Dafür müssen die Außenfassaden und die Fensterflächen der umliegenden Gebäude erneuert werden.

Zu den Pionieren der Heddernheimer Höfe zählen die Künstlerinnen Isabel Franke und Chapuis Dominique. Sie haben ihre Ateliers seit gut zwei Jahren im ersten Stock der Fabrikhalle. „Schönere Ateliers finden wir sicher nicht“, schwärmte Franke von dem Standort. Die Entfernung zur Innenstadt sei zudem viel kürzer als viele annehmen würden. Denn die Station „Hedderheimer Landstraße“ auf der U1 und U9 fahren, liegt gleich neben dem Areal.

Auch Schreiner Franz Kowolik Seufert ist sehr zufrieden, dass er seine Werkstatt hier ansiedeln konnte. „Ich fühle mich zu Hause“, sagte er. Er schätze besonders den Mix an Mietern. „Es ist eine sehr prosperierende Umgebung“. Selbst die Tatsache, dass die Abfallverbrennungsanlage gleich neben dem Areal liegt, bewertet er positiv. „Die Kollegen holen den Müll direkt bei mir ab. Das ist sehr praktisch.“

Weitere Mieter der Heddernheimer Höfe sind unter anderem das Crossfit Sportstudio Bull and Bears, die Musikschule 88 Tasten sowie die Drogenberatungsstelle Basis. Ein Großteil der Mieter, rund 40 Prozent, zählt zur Kategorie Bildung – nicht zuletzt weil auch der Verein Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft hier angesiedelt ist. „Ich bin überzeugt, dass die Heddernheimer Höfe einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Belebung Heddernheims leisten“, sagte Cunitz nach dem Rundgang.
 
Fotogalerie: Heddernheimer Höfe Neue Kulturzentrum für Heddernheim
 
3. Februar 2016, 11.16 Uhr
Christina Weber
 
 
 
 
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