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Harmonie im Turm
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Zunächst einmal diese Aussicht: Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, der Deutschen Bank direkt auf den Kopf zu gucken? Und überhaupt der ganzen Stadt? Weit hinten, im Stadtwald, blinkte das Riesenrad des Wäldchestag-Festes; hier oben, im 41. Stock des noch nicht einmal offiziell eingeweihten Opernturmes eröffnete Kulturdezernent Felix Semmelroth ein Fest der anderen Art – das 5. Frankfurter „LiteraTurm“-Literaturfestival. Mit etwas Verspätung, denn der Publikumsandrang war so gewaltig, dass die Express-Aufzüge zwischenzeitlich überlastet waren, was die Stimmung keinesfalls trübte, konnte man sich das Warten doch auf einer der Terrassen mit Ausblick oder bei einem Glas Wein in dem riesigen, sich noch im Rohzustand befindlichen, penthouseähnlichen Veranstaltungsraum mehr als erträglich gestalten.
Als es dann losging, zeigte sich schnell, dass die Ambition von Frankfurts Literaturreferentin Sonja Vandenrath, mit „LiteraTurm“ ein theoretisch deutlich fundiertes Programm auf die Beine zu stellen, das sich vom Konzept berühmter-Schauspieler-liest-lustige-Bestseller-vor deutlich distanziert, absolut Ernst zu nehmen ist: Auf dem Podium saßen neben der Schriftstellerin Katharina Hacker (deren Roman „Die Erdbeeren von Antons Mutter“) in diesen Tagen erschienen ist, und dem gewohnt souveränen Moderator Hubert Winkels vom Deutschlandfunk, die beiden Literaturwissenschaftler Moritz Baßler und Albrecht Koschorke. „Radikal gegenwaärtig“, so lautet das diesjährige Motto des Festivals, und so erging man sich schnell in einer Diskussion über die Realitäten des Romans, die Fiktionen der Finanzwelt und die Zugriffsmöglichkeiten von Literatur auf das, was wir so leichthin Wirklichkeit nennen.
Auch wenn man manchmal das Gefühl hatte, in einem germanistischen Oberseminar gelandet zu sein – das Publikum schien insgesamt durchaus bereit, sich einem komplexen Diskussionszusammenhang zu stellen. So geht es also auch. Zuvor aber machte Katharina Hacker, in Frankfurt geboren, in Berlin lebend und vor Jahresfrist nach einem Aufsehen erregenden Streit vom Suhrkamp Verlag zu S. Fischer gewechselt, zumindest ein verbales Versöhnungsangebot: „Ich liebe Suhrkamp in Berlin und bin wahnsinnig glücklich mit S. Fischer in Frankfurt.“ Ob es so harmonisch weitergehen wird?
26. Mai 2010, 12.16 Uhr
Christoph Schröder
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