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Guido Reni und Edgar Degas als Geschenk
Von den Wünschen eines Museumsdirektors - und ihrer Erfüllung
Himmelfahrt Mariens von Guido Reni und Étude de Nu von Edgar Degas gehören nun zur Sammlung des Städel Museums. Zu verdanken ist dies dem Städelschen Museumsvereins. Eine siebenstellige Summe trug dieser zusammen.
"Die Wünsche eines Museumsdirektors sind unendlich", sagt Sylvia von Metzler. Die Vorsitzende des Städelschen Museumsvereins ist stolz zumindest zwei dieser Wünsche an diesem Tag erfüllen zu können. Zwei neue Werke fürs Städel Museum zum Gesamtpreis von zwei Millionen Euro; eine kluge Investition, so Frau von Metzler, Direktor Max Hollein und Nikolaus Schweickart, der Vorsitzende der Administration des Städelschen Kunstinstituts.
Das Werk von Edgar Degas (Foto rechts) zeigt unter dem Titel Étude de Nu einen weiblichen Akt. Es konnte durch einen großzügigen Einzelspender gekauft werden und gehört nun zur Graphischen Sammlung des Hauses. Dort steht Degas' Werk in einer kleinen, aber feinen Reihe mit anderen französischen Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. Jutta Schütt, Leiterin der Graphischen Sammlung ab 1750, sagt: „Edgar Degas wiederholte immer wieder bestimmte Schlüsselthemen. Seine Vorgehensweise kann man als einen Prozess der steten Intensivierung seiner künstlerischen Erfahrungen bezeichnen. Die in die Jahre um 1888 bis 1892 zu datierende Aktzeichnung verweist den Betrachter sowohl auf seine Gemälde als auch auf seine plastische Arbeit und kann so für den ganzen Degas stehen."
Die zweite Arbeit stammt von Guido Reni und ist gut 300 Jahre älter. Die Himmelfahrt Mariens ist ein mit Öl auf Kupfer gemaltes Kunstwerk und zeigt Maria von Engeln umgeben und in den kanonischen Farben gemalt – mit rotem Gewand, blauem Mantel und weißem Schleier. Die vergangenen vier Jahrhunderte befand es sich in Privatbesitz und ist mit dem Städel nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Bastian Eclercy, Sammlungsleiter für italienische, französische und spanische Malerei bis 1800, nennt es ein Meister- und Schlüsselwerk des italienischen Barock. Neben Jusepe de Riberas Heiligem Jakobus dem Älteren, das kürzlich auch zum Städel kam, sind nun zwei führende Werke der frühen europäischen Barockmalerei im Museum zu sehen.
Es sind nun weiß Gott nicht die ersten Ankäufe des Vereins für das Städel: 1899 wurde er gegründet und hat seither über 1000 Werke durch das Geld seiner Mitglieder ins Haus gebracht. In diesem Fall wurde noch einmal eigens um Spenden gebeten. "Bei besonderen Anlässen wie etwa der Städelerweiterung vor drei Jahren oder eben jetzt dem 200-jährigen Bestehen können wir dies unseren Mitgliedern zumuten", sagt Sylvia von Metzler. Sie selbst habe durch ihre Arbeit dort zugleich soviel über Kunst gelernt wie noch nie. "Ich sehe Kunst heute ganz anders, nehme sie anders war. Das ist solch eine Bereicherung." Privat sammelt die Mäzenin auch, aber nun eben ganz anders. "Man sieht Künstler mit einem anderen Blick, wenn man einmal intensiv mit Kuratoren gesprochen hat." Am Wichtigsten sei ihr aber nach wie vor: "Ein Kunstwerk muss mir zunächst einmal ganz schlicht gefallen."
Die Vorschläge für mögliche Ankäufe diskutiert der Vereinsvorstand mit dem Museumsdirektor, den Kuratoren und Sammlungsleitern. "Die beiden jüngsten Erwerbungen sind nicht nur hochkarätige Zugänge für unsere Sammlung und maßgeblichen Werke der europäischen Kunstgeschichte, sondern zugleich ein eindrucksvolles Zeichen des gelebten Mäzenatentums", sagt Max Hollein.
Das Werk von Edgar Degas (Foto rechts) zeigt unter dem Titel Étude de Nu einen weiblichen Akt. Es konnte durch einen großzügigen Einzelspender gekauft werden und gehört nun zur Graphischen Sammlung des Hauses. Dort steht Degas' Werk in einer kleinen, aber feinen Reihe mit anderen französischen Zeichnungen des 19. Jahrhunderts. Jutta Schütt, Leiterin der Graphischen Sammlung ab 1750, sagt: „Edgar Degas wiederholte immer wieder bestimmte Schlüsselthemen. Seine Vorgehensweise kann man als einen Prozess der steten Intensivierung seiner künstlerischen Erfahrungen bezeichnen. Die in die Jahre um 1888 bis 1892 zu datierende Aktzeichnung verweist den Betrachter sowohl auf seine Gemälde als auch auf seine plastische Arbeit und kann so für den ganzen Degas stehen."
Die zweite Arbeit stammt von Guido Reni und ist gut 300 Jahre älter. Die Himmelfahrt Mariens ist ein mit Öl auf Kupfer gemaltes Kunstwerk und zeigt Maria von Engeln umgeben und in den kanonischen Farben gemalt – mit rotem Gewand, blauem Mantel und weißem Schleier. Die vergangenen vier Jahrhunderte befand es sich in Privatbesitz und ist mit dem Städel nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Bastian Eclercy, Sammlungsleiter für italienische, französische und spanische Malerei bis 1800, nennt es ein Meister- und Schlüsselwerk des italienischen Barock. Neben Jusepe de Riberas Heiligem Jakobus dem Älteren, das kürzlich auch zum Städel kam, sind nun zwei führende Werke der frühen europäischen Barockmalerei im Museum zu sehen.
Es sind nun weiß Gott nicht die ersten Ankäufe des Vereins für das Städel: 1899 wurde er gegründet und hat seither über 1000 Werke durch das Geld seiner Mitglieder ins Haus gebracht. In diesem Fall wurde noch einmal eigens um Spenden gebeten. "Bei besonderen Anlässen wie etwa der Städelerweiterung vor drei Jahren oder eben jetzt dem 200-jährigen Bestehen können wir dies unseren Mitgliedern zumuten", sagt Sylvia von Metzler. Sie selbst habe durch ihre Arbeit dort zugleich soviel über Kunst gelernt wie noch nie. "Ich sehe Kunst heute ganz anders, nehme sie anders war. Das ist solch eine Bereicherung." Privat sammelt die Mäzenin auch, aber nun eben ganz anders. "Man sieht Künstler mit einem anderen Blick, wenn man einmal intensiv mit Kuratoren gesprochen hat." Am Wichtigsten sei ihr aber nach wie vor: "Ein Kunstwerk muss mir zunächst einmal ganz schlicht gefallen."
Die Vorschläge für mögliche Ankäufe diskutiert der Vereinsvorstand mit dem Museumsdirektor, den Kuratoren und Sammlungsleitern. "Die beiden jüngsten Erwerbungen sind nicht nur hochkarätige Zugänge für unsere Sammlung und maßgeblichen Werke der europäischen Kunstgeschichte, sondern zugleich ein eindrucksvolles Zeichen des gelebten Mäzenatentums", sagt Max Hollein.
Web: www.staedelverein.de
22. Januar 2015, 06.09 Uhr
Nils Bremer
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