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Depotschau im Museum Angewandte Kunst

Auf eine Suppe mit Wagner K.

Das Museum Angewandte Kunst hat seine erste Depotschau eröffnet. Thema: Suppe. Am 3. Advent können Besucher sogar eigene Terrinen mitbringen. Idealer Anlass für ein Gespräch mit Direktor Matthias Wagner K.
JOURNAL FRANKFURT: Frankfurt und Suppe, das Einzige, was mir da einfällt, ist der Suppenkaspar ...
MATTHIAS WAGNER K: Den „Struwwelpeter“ hatte ich auch als Kind. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich damals Suppen mochte. Mein kleiner Sohn mag das jetzt sehr gerne, da isst er auch gerne Gemüse.

Hat er Sie auf das Thema der Depotschau gebracht?
Wir wollten etwas über Essen und Trinken machen. Beim Gang durchs Depot sahen wir: Da kommt so viel infrage. Eigentlich zu viel. Dann sah ich die Terrinen. Suppe ist doch gerade jetzt in dieser Jahreszeit ein Thema.

Auch für Sie selbst?
Ich esse wahnsinnig gerne welche. Neulich war ich wieder Pilze sammeln, kurz hinter Königstein. Ich fand dort einen bestimmten Schirmpilz, ich komme gleich auf den Namen. Er gilt als ideal für eine Suppe, und so war es dann auch. Eine andere Erinnerung ist die Wöchnerinnensuppe, die ich vor der Geburt meines Sohnes kochte. Das Rezept stammte von unserer Hebamme, auf Basis eines Hühnchens, aber mit über 20 Ingredienzen, ausgekochte frische Datteln etwa.

Ein Zaubertrunk, den man auch hier wird probieren können?
Das würde ich mir wünschen, für das Rezept muss ich die Hebamme aber noch mal kontaktieren. Ansonsten sind wir in Kontakt mit dem Gastronomen Leon Joskowitz, der sofort viele Ideen hatte, wie man das Thema noch erweitern könnte. In der Reihe „Kreatives Kochen mit Kindern“ werden wir die Suppe in den Mittelpunkt stellen. Dafür eignet sich ja auch das Bistro sehr, in dem wir gerade sitzen.

Es werden also nicht nur Terrinen gezeigt, es wird auch richtig gekocht?
Nicht umsonst sind wir hier im Museum Angewandte Kunst.

In der Schau sieht man auch Terrinen aus dem ersten und zweiten Jahrhundert, wo haben Sie die gefunden?
Im Südostasien-Depot. Einige andere Stücke stammen aus dem Design-Bereich. Das ist das Schöne, wie die vielen Abteilungen des Museums zusammenarbeiten und sich überlegen, was sie beitragen können.

Die Wildschwein-Terrine, die hier vor uns liegt, stammt aus der Porzellan-Manufaktur in Höchst. Das Figürliche schien mal ziemlich en vogue gewesen zu sein ...
Ja, Mitte des 18. Jahrhunderts, da gibt ja auch noch einen imposanten Truthahn, einen Krautkopf und so weiter. Das sieht höfisch aus, inspiriert vielleicht auch von Ludwig XIV., aber genutzt wurden diese Terrinen im Bürgertum. Ich finde so etwas ja schön. Vielleicht liegt es an meiner Thüringer Herkunft. Wenn ich einen Entenbraten mache, rupfe ich das Tier nur bis zum Hals, lasse ihm ein paar Federn, sodass man noch eine Vorstellung davon hat, was man isst.

Bei Thüringer Würstchen ist die Herkunft doch auch im Dunkeln.
(Herr Wagner K. schaut streng)

Ich meine ja nur ...
Wenn Sie sie hier im Supermarkt kaufen, vielleicht. Da, wo ich herkomme, erklärt man Ihnen gerne, aus welchem Tier sie gemacht ist.

Ein archaisches Land.
Genau wie die Suppe. Sie ist einfach herzustellen, sie war eine Armenspeisung, spielt heute aber auch in der gehobenen Küche wieder eine wichtige Rolle, sie erzeugt ein Gemeinschaftsgefühl, ein Gefühl des Wärmens, sie passt in unsere Zeit.

Ihre Lieblingssuppe?
Eine klare Hühnerbrühe.

>> Depotschau: Essen und Trinken: Suppe, im MAK, Schaumainkai 17, bis Ende Dezember donnerstags, 13 Uhr: Führung, passend dazu wechselnde Suppenklassiker im Bistro

>> Aktionsführung: Am 15. Dezember lädt das MAK ab 13 Uhr dazu ein, die Depotschau durch ihr ganz persönliches Stück zu ergänzen. Ob eine Suppenschüssel aus Porzellan, Kelle, Topf oder selbstgerechtes Gefäß, mitgebracht werden darf, was gefällt. Ausgehend von den mitgebrachten Lieblingsstücken schafft Kunsthistoriker Pascal Heß Verbindungen zu den Exponaten der Depotschau, so dass die Besucher den Verlauf der Führung interaktiv mitgestalten können. Die Führung ist im regulären Museumseintritt von 9 Euro (4,50 ermäßigt) enthalten.
 
Fotogalerie:
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12. Dezember 2013, 11.25 Uhr
Interview: Nils Bremer
 
 
 
 
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