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Den Weg in die Gesellschaft übers Ehrenamt gefunden
Keine Stadt in Deutschland hat so eine hohe Dichte an Ehrenämtern wie Frankfurt. Um das ehrenamtliche Engagement ihrer Bürger zu fördern, hat die Stiftung Polytechnische Gesellschaft die „Bürger Akademie“ gegründet. Aus bisher 24 teilnehmenden ehrenamtlichen Organisationen wie etwa Sportvereinen und Feuerwehren wurden in einem Auswahlverfahren 20 „aktive Bürger“ ausgewählt, die mit Tagesseminaren für ihre ehrenamtliche Tätigkeit weiterqualifiziert werden sollen. Am Freitag wurde die erste Generation Akademiker offiziell von Oberbürgermeisterin Petra Roth eingeführt. Eine von ihnen ist Svetlana Ivkin (Foto).
Etwas unsicher und mit einem schüchternen Lächeln sitzt sie neben den großen Männern der Polytechnischen Gesellschaft. Als sie beginnt von ihrem Leben zu erzählen, ist ihr russischer Akzent nicht zu überhören. Doch ihr hübsches Gesicht und ihre weiche Stimme macht das nur charmant. Obwohl erst fünf Jahre in Deutschland, lässt ihr Deutsch nichts zu wünschen übrig. Nur die Nervosität spielt ihr manchmal einen Streich, was sie noch sympathischer macht.
Geboren in Kasachstan, wird Svetlana Ivkin schon in der Schule klar, dass ihr Herz für die gemeinnützige Arbeit schlägt. Dort begann ihre Karriere als Klassensprecherin und später Schulratsvorsitzende. Nach der Schule studiert sie in Russland Pädagogik und Psychologie. Ihre Karriere in der Heimat nimmt langsam Form an, sie arbeitet als Jugendpflegerin in einem sozialpsychologischem Zentrum. Da entscheidet ihr deutsch-stämmiger Großvater und mit ihm die ganze Familie, nach Deutschland überzusiedeln. Nun steht sie vor einer Frage, die sich schon viele Menschen stellen mussten: Arbeit oder Familie?
Es dauert nicht lang, und auch sie packt ihre Koffer, um nach Deutschland zu ziehen. Es ist ein mutiger Schritt und vieles lässt sie hinter sich: „Am Anfang fühlte ich mich leer, bis ich merkte, dass ich mich auch hier nützlich machen kann. Ich habe auch in Frankfurt Menschen getroffen, die meine Hilfe brauchten.“ Sie lächelt, von Leere keine Spur mehr. Sie beginnt damit Russen, die neu nach Deutschland kommen, beim Einleben zu helfen, indem sie dolmetscht und zu Ämtern begleitet. Einen besseren Einstieg kann ein Mensch wie sie kaum finden. Sie tritt dem Verein Deutsche Jugend aus Russland bei.
Außerdem fängt sie an, Volkswirtschaftslehre zu studieren. Doch als sie schwanger wird, bricht sie ab. Jetzt ist sie glückliche Mutter von zwei Kindern, ihre Augen strahlen. Ja, sie ist ein Familienmensch, das ist nicht zu übersehen. Trotzdem hat sie noch viel Platz für andere hilfsbedürftige Menschen. Sie nimmt die Juleica-Card in Angriff und bildet sich damit zu einem offiziell ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Jugendarbeit aus. Heute bildet sie selbst Jugendliche für die Arbeit als Betreuer aus.
Heute ist die 30-jährige Vorsitzende der Landesgruppe Hessen und im Vorstand des Frankfurter Verbandes der Deutschen Jugend aus Russland. Auf 500 Mitglieder, darunter auch nichtrussische Migrantenkinder, ist der Frankfurter Verband während ihrer aktiven Tätigkeit angewachsen. Dass Svetlana jetzt zu der ersten Generation der „Bürger Akademie“ gehören darf, erfüllt sie sichtlich mit Stolz. Doch stolz könnte sie auch ohne diese Auszeichnung sein. Von der Akademie erhofft sie sich, neues zu lernen und in der Praxis anwenden zu können. Außerdem freut sie sich, auch andere interessante Akademiker kennen zu lernen.
„Ich habe meinen Weg in die Gesellschaft über die ehrenamtliche Tätigkeit gefunden.“ Mit dem, was sie erreicht hat, kann man da nicht widersprechen. Wenn ein Mensch wirklich für etwas berufen sein kann, dann hat sie ihre Berufung gefunden. Da ist keine Selbstgefälligkeit, kein Eigenlob in ihrer Stimme zu hören, wie das nicht selten bei Menschen der Fall ist, die ohne Bezahlung etwas für andere tun. Bescheiden bedankt sich die Bügerakademikerin und gibt das Wort weiter. Diesen Titel hat sie ohne Zweifel verdient.
Etwas unsicher und mit einem schüchternen Lächeln sitzt sie neben den großen Männern der Polytechnischen Gesellschaft. Als sie beginnt von ihrem Leben zu erzählen, ist ihr russischer Akzent nicht zu überhören. Doch ihr hübsches Gesicht und ihre weiche Stimme macht das nur charmant. Obwohl erst fünf Jahre in Deutschland, lässt ihr Deutsch nichts zu wünschen übrig. Nur die Nervosität spielt ihr manchmal einen Streich, was sie noch sympathischer macht.
Geboren in Kasachstan, wird Svetlana Ivkin schon in der Schule klar, dass ihr Herz für die gemeinnützige Arbeit schlägt. Dort begann ihre Karriere als Klassensprecherin und später Schulratsvorsitzende. Nach der Schule studiert sie in Russland Pädagogik und Psychologie. Ihre Karriere in der Heimat nimmt langsam Form an, sie arbeitet als Jugendpflegerin in einem sozialpsychologischem Zentrum. Da entscheidet ihr deutsch-stämmiger Großvater und mit ihm die ganze Familie, nach Deutschland überzusiedeln. Nun steht sie vor einer Frage, die sich schon viele Menschen stellen mussten: Arbeit oder Familie?
Es dauert nicht lang, und auch sie packt ihre Koffer, um nach Deutschland zu ziehen. Es ist ein mutiger Schritt und vieles lässt sie hinter sich: „Am Anfang fühlte ich mich leer, bis ich merkte, dass ich mich auch hier nützlich machen kann. Ich habe auch in Frankfurt Menschen getroffen, die meine Hilfe brauchten.“ Sie lächelt, von Leere keine Spur mehr. Sie beginnt damit Russen, die neu nach Deutschland kommen, beim Einleben zu helfen, indem sie dolmetscht und zu Ämtern begleitet. Einen besseren Einstieg kann ein Mensch wie sie kaum finden. Sie tritt dem Verein Deutsche Jugend aus Russland bei.
Außerdem fängt sie an, Volkswirtschaftslehre zu studieren. Doch als sie schwanger wird, bricht sie ab. Jetzt ist sie glückliche Mutter von zwei Kindern, ihre Augen strahlen. Ja, sie ist ein Familienmensch, das ist nicht zu übersehen. Trotzdem hat sie noch viel Platz für andere hilfsbedürftige Menschen. Sie nimmt die Juleica-Card in Angriff und bildet sich damit zu einem offiziell ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Jugendarbeit aus. Heute bildet sie selbst Jugendliche für die Arbeit als Betreuer aus.
Heute ist die 30-jährige Vorsitzende der Landesgruppe Hessen und im Vorstand des Frankfurter Verbandes der Deutschen Jugend aus Russland. Auf 500 Mitglieder, darunter auch nichtrussische Migrantenkinder, ist der Frankfurter Verband während ihrer aktiven Tätigkeit angewachsen. Dass Svetlana jetzt zu der ersten Generation der „Bürger Akademie“ gehören darf, erfüllt sie sichtlich mit Stolz. Doch stolz könnte sie auch ohne diese Auszeichnung sein. Von der Akademie erhofft sie sich, neues zu lernen und in der Praxis anwenden zu können. Außerdem freut sie sich, auch andere interessante Akademiker kennen zu lernen.
„Ich habe meinen Weg in die Gesellschaft über die ehrenamtliche Tätigkeit gefunden.“ Mit dem, was sie erreicht hat, kann man da nicht widersprechen. Wenn ein Mensch wirklich für etwas berufen sein kann, dann hat sie ihre Berufung gefunden. Da ist keine Selbstgefälligkeit, kein Eigenlob in ihrer Stimme zu hören, wie das nicht selten bei Menschen der Fall ist, die ohne Bezahlung etwas für andere tun. Bescheiden bedankt sich die Bügerakademikerin und gibt das Wort weiter. Diesen Titel hat sie ohne Zweifel verdient.
26. Februar 2009, 08.30 Uhr
Melina Kalfelis
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