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Dalai-Lama-Besuch in Frankfurt
Weise Worte und Proteste
Zahlreiche Besucher strömten am Mittwoch in die Fraport-Arena, um den Dalai Lama sprechen zu hören. Zeitgleich demonstrierten vor dem Gebäude rund 150 Menschen gegen das buddhistische Oberhaupt.
Insgesamt vier Tage verbringt Seine Heiligkeit der Dalai Lama auf Einladung des Tibethauses Deutschland in Frankfurt. Er wurde in der Paulskirche von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) empfangen, am Dienstag war er bereits in einem Altenheim zu Besuch. Der Höhepunkt seines Besuchs: Ein Vortrag, den er am Mittwochnachmittag in der Fraport-Arena hielt. Mitgefühl und Selbstbewusstsein waren die Hauptthemen, über die er referierte. So rief er seine Zuhörer dazu auf, Respekt gegenüber anderen zu empfinden und Freundschaften auf der Basis von Vertrauen zu schaffen. Geld und Macht, so der Mönch, seien keine Grundlage für ein glückliches Leben.
Der Dalai Lama ging auch auf die Demonstrationen ein, die seinen Besuch begleiteten. Schon vor seiner Herberge, dem Hotel Frankfurter Hof, war es zu kleineren Protesten gekommen, neben der Arena in Höchst demonstrierten nach Polizeiangaben rund 150 Menschen mit Bannern, Fahnen und Sprechchören gegen das buddhistische Oberhaupt und bezichtigten ihn der Lüge und der Unterdrückung der Religionsfreiheit. Diesmal ging es nicht, wie vor einigen Jahren durch den Frankfurter Autor Tom Kahn, um andere Facetten des öffentlichen Bildes des Dalai Lama, sondern um einen Konflikt zwischen buddhistischen Demonstranten und dem ranghöchsten Lama, der bis bis in die 90er-Jahre zurückreich und äußerst kompliziert ist.
Konkret geht es um die Verehrung eines bestimmten Schutzgeistwesens, dass der Dalai Lama mehrfach öffentlich abgelehnt hat. Der Kult sei in seinen Augen mit einer Sekte gleichzusetzen, daher lehne er es ab, Anhänger dieser religiösen Praxis als Schüler anzunehmen. Während seines Vortrags sagte er, er empfinde Mitgefühl mit den Demonstranten, die von Ärger und Hass beseelt seien. Gleich zu Beginn störte einer der Gegner die Veranstaltung mit kritischen Zwischenrufen. Der Mann wurde jedoch schnell von der Security fortgebracht.
Von diesem Vorfall abgesehen war es ein humorvoller Auftritt des Dalai Lama. Der 79-Jährige lachte und kicherte viel, riss Witze und erzählte Anekdoten aus seinem Leben, die ihn sehr menschlich wirken ließ. So berichtete er etwa, dass eine große Schwäche von ihm seine Neugier sei und er, wenn er zu Besuch bei Fremden ist, gerne in deren Schränken herumstöbert. Als Mensch gesehen zu werden und nicht als entrücktes, religiöses Oberhaupt sei ihm sehr wichtig. In Zusammenhang mit den laufenden Protesten sagte er: „Man kann in mir einen falschen Dalai Lama sehen, aber sicherlich keinen falschen Menschen.“
Der Dalai Lama ging auch auf die Demonstrationen ein, die seinen Besuch begleiteten. Schon vor seiner Herberge, dem Hotel Frankfurter Hof, war es zu kleineren Protesten gekommen, neben der Arena in Höchst demonstrierten nach Polizeiangaben rund 150 Menschen mit Bannern, Fahnen und Sprechchören gegen das buddhistische Oberhaupt und bezichtigten ihn der Lüge und der Unterdrückung der Religionsfreiheit. Diesmal ging es nicht, wie vor einigen Jahren durch den Frankfurter Autor Tom Kahn, um andere Facetten des öffentlichen Bildes des Dalai Lama, sondern um einen Konflikt zwischen buddhistischen Demonstranten und dem ranghöchsten Lama, der bis bis in die 90er-Jahre zurückreich und äußerst kompliziert ist.
Konkret geht es um die Verehrung eines bestimmten Schutzgeistwesens, dass der Dalai Lama mehrfach öffentlich abgelehnt hat. Der Kult sei in seinen Augen mit einer Sekte gleichzusetzen, daher lehne er es ab, Anhänger dieser religiösen Praxis als Schüler anzunehmen. Während seines Vortrags sagte er, er empfinde Mitgefühl mit den Demonstranten, die von Ärger und Hass beseelt seien. Gleich zu Beginn störte einer der Gegner die Veranstaltung mit kritischen Zwischenrufen. Der Mann wurde jedoch schnell von der Security fortgebracht.
Von diesem Vorfall abgesehen war es ein humorvoller Auftritt des Dalai Lama. Der 79-Jährige lachte und kicherte viel, riss Witze und erzählte Anekdoten aus seinem Leben, die ihn sehr menschlich wirken ließ. So berichtete er etwa, dass eine große Schwäche von ihm seine Neugier sei und er, wenn er zu Besuch bei Fremden ist, gerne in deren Schränken herumstöbert. Als Mensch gesehen zu werden und nicht als entrücktes, religiöses Oberhaupt sei ihm sehr wichtig. In Zusammenhang mit den laufenden Protesten sagte er: „Man kann in mir einen falschen Dalai Lama sehen, aber sicherlich keinen falschen Menschen.“
15. Mai 2014, 10.55 Uhr
Ronja Merkel
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