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Dach- und Fassadenarbeiten am Dom

Wie das Gerippte zum Apfelwein

Der Kaiserdom gehört zur Skyline Frankfurts wie das Gerippte zum Apfelwein. Kirchendezernent Uwe Becker (CDU) stellte die derzeitige Sanierung vor. Zur Zeit ist das Dach dran - unter erschwerten Bedingungen.
Ob Regen oder Schnee: Die Dachdecker, die zurzeit den Kaiserdom sanieren, haben es nicht leicht. Denn sie befinden sich in mindestens 24 Metern Höhe und sind der Witterung ausgesetzt. Hinzu kommt, dass es sich dabei um kein einfaches Dach handelt.

"Die Dächer des Doms haben eine Neigung von 62 bis 64 Grad, zum Teil sogar von 74 Grad", sagt Dombaumeister Robert Sommer. Das übersteige die Norm, die bei höchstens 60 Grad angesetzt ist. Und erfordere ein spezielles Gerüst. "Umso ausgefallener musste die Konstruktion sein, weil das Dach keine zusätzlichen Lasten durch Gerüste tragen kann", sagt Sommer. Für die Arbeiten am Dom sei extra eine Technik entwickelt worden. "Speziell konstruierte Dachbühnen werden auf die Dachflächen gestellt. Sie hängen mit Hilfe von Ketten an Stahlkonsolen unterhalb des Firstes (die obere Kante des Satteldaches) herunter", so Sommer.
Am Querhaus seien je Dachseite 30 Arbeitsbühnen angebracht. Die ganze Zeit ist ein Baukran im Einsatz. "Einerseits für das Versetzen der Arbeitsbühnen und andererseits für den An- und Abtransport der Schiefersteine", sagt Sommer.

Zurzeit wird die Holzschalung der Westseite des Norquerhauses erneuert. Die Holzschalung trägt die Schiefersteine. Als diese ausgewechselt wurden, merkte man, dass die Holzschalung auch erneuert werden muss. Diese stammte aus dem Jahr 1867 aus der Dachsanierung nach dem Dombrand. Die alten Holzplatten haben eine Breite von 16 Millimeter. Damit sind sie zu dünn. Das neue Holz hingegen ist 24 Millimeter dick. „Bis Ende März wird die Erneuerung der Holzschalung wahrscheinlich noch dauern“, so Sommer.

Ist erst einmal die Holzschalung erneuert, können die Schiefersteine angebracht werden. Die alten Steine wurden in den Nachkriegsjahren mit zu kurzen Nägeln befestigt. „Weil diese zum Teil nicht mehr vorhanden sind oder keinen Halt mehr geben, kam es seit einigen Jahren zu undichten Stellen am Dom. Das führte zu Schäden an der historischen Bausubstanz“, so Sommer. Die neuen Schiefersteine werden mit drei Nägeln befestigt. Für einen Quadratmeter braucht man 40 Schiefersteine. „Für die eine Seite, die 800 Quadratmeter hat, macht das also 32.000 Schiefersteine“, so Sommer.

Auch die Fassaden werden saniert. Der Neuanstrich solle allerdings nicht grundsätzlich das Aussehen des Doms ändern, so Becker. Die kosten für die Dach- und Fassadensanierung betragen rund 6,5 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2017 geplant. Der Kaiserdom sei ein Wahrzeichen der Stadt Frankfurt, so Stadtkämmerer und Kirchendezernent Uwe Becker (CDU). „Deswegen ist die Unterhaltung des Doms wichtige Aufgabe der Stadt“, sagt Becker.
 
Fotogalerie:
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22. Dezember 2015, 11.45 Uhr
Tamara Marszalkowski
 
 
 
 
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