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„Clubs am Main“ fordert politische Unterstützung
„Techno ist Hochkultur“
Die Initiative „Clubs am Main“ fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Rahmenbedingungen für Club-Macher und Veranstalter würden immer schwerer. Daher fordert das Netzwerk nun mehr kulturpolitische Förderung.
Die Kommunalwahlen im Frühjahr 2016 rücken immer näher und die Politiker haben momentan ein besonders offenes Ohr für ihre Wähler. Die beste Zeit also für private Initiativen und Vereine, eigene Bedürfnisse zu formulieren. So versucht es auch das regionale Netzwerk von Club-Machern und Veranstaltern "Clubs am Main". Es fordert mehr kulturpolitische Förderung für die Clubszene der Stadt. Man fühle sich allein gelassen mit Problemen, und das, obwohl Frankfurt gerne die elektronische Musik als Aushängeschild nutze, erklärt Marc Rodrigues von „Clubs am Main“. So begrüßten zwar die Politiker das geplante Museum Of Modern Electronic Music (MOMEM). Finanzieren musste sich das Projekt jedoch komplett aus privaten Geldern. „Elektronische Musik 'Made in Germany' ist ein Exportschlager, Techno ist Hochkultur“, so Rodrigues. Dafür gebe es etliche Beispiele: Kraftwerk, die Pioniere der elektronischen Musik, treten mit ihrem künstlerischen Gesamtwerk in den wichtigsten zeitgenössischen Kunsthallen auf; das Goethe-Institut schickt Vertreter der Techno-Szene als Kulturbotschafter um die Welt; und das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt widmet Robert-Johnson-Gründer Ata Macias eine komplette Ausstellung.
Gleichzeitig aber würden Rahmenbedingungen für die Macher der Szene immer schwerer werden. „In anderen Städten, wie etwa Berlin, nimmt man die Clubszene als wichtigen Standortfaktor wahr, in Frankfurt fehlt das leider“, sagt Rodrigues. Deshalb will „Clubs am Main“ sogenannte Wahlprüfsteine entwickeln. „Wir wollen in den nächsten Monaten Fragen formulieren und sie Politikern stellen“, erklärt Rodrigues. Die Antworten sollen dann veröffentlicht werden. So können sie Wählern einen Überblick bieten, wie die einzelnen Parteien sich zu den Themen positionieren. Wann und wo die Antworten zu lesen sind, werde „Clubs am Main“ schnellstmöglich bekannt geben.
Konkrete Forderungen der Initiative sind etwa mehr Freiräume für Club-Macher und Veranstalter. Natürlich wisse man, dass Raum in der Stadt allgemein Mangelware ist. Aber es fange schon bei Flächen für Plakate an – denn hier fehle zum einen der Platz und die vorhandenen Flächen seien sehr teuer. „Frankfurt ist in dieser Hinsicht einfach sehr subventionsarm.“ Ein wichtiger Punkt seien auch die stark gestiegenen GEMA-Gebühren. In Hamburg etwa gebe es eine Förderung von Seiten der Stadt. Rodrigues spricht von einer Fördersumme in Höhe von 200.000 Euro. Programme für die Kreativwirtschaft müssten inhaltlich ausgeweitete und faire Förderrichtlinien für alle müssten umgesetzt werden, fasst Rodrigues zusammen.
Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) sehe die Forderungen zur zum Teil in seinem Zuständigkeitsbereich. Standortpolitik zähle etwa nicht dazu. Sehr wohl aber die Förderung der elektronischen Musik als Kulturgut. "Diese Musik ist für Frankfurt wichtig. Das ist gar keine Frage." Gefördert werden könnten zwar keine Clubs, dafür jedoch spezielle Programme. Wenn "Clubs am Main" mit konkreten Ideen zu ihm kommen würde, "werde ich sehr gerne mit ihnen sprechen", so der Kulturdezernent. Er freue sich auch sehr über die Gründung des MOMEN, dessen Macher nie nach mehr Förderung verlang hätten. "Wir saßen alle lange zusammen und haben gemeinsam überlegt, was man alles machen kann", berichtet er von der Gründungsphase.
„Clubs am Main“ gehe es auch um einen stärker Dialog mit der Stadt – insbesondere in Bezug auf die Drogenpolitik. Besucher von Clubs und Festivals würden auf dem Weg zu Veranstaltungen Opfer überzogener polizeilicher Kontrollen und als potentiell kriminell stigmatisiert werden. Regelmäßig organisiert das Gesundheitsdezernat die Montagsrunde, bei der über die Drogenpolitik der Stadt diskutiert wird. Am Tisch sitzen unter anderem das Drogenreferat, das Staatliche Schulamt, das Jugend- und Sozialamt sowie die Staatsanwaltschaft. Bis vor einiger Zeit sei auch ein Vertreter der Clubszene eingeladen worden. Doch trotz wiederholter Nachfrage und einer Zusage von Seiten der Montagsrunde, warte man nach wie vor auf eine Einladung.
Es handelt sich hierbei um eine ergänzte Fassung
Gleichzeitig aber würden Rahmenbedingungen für die Macher der Szene immer schwerer werden. „In anderen Städten, wie etwa Berlin, nimmt man die Clubszene als wichtigen Standortfaktor wahr, in Frankfurt fehlt das leider“, sagt Rodrigues. Deshalb will „Clubs am Main“ sogenannte Wahlprüfsteine entwickeln. „Wir wollen in den nächsten Monaten Fragen formulieren und sie Politikern stellen“, erklärt Rodrigues. Die Antworten sollen dann veröffentlicht werden. So können sie Wählern einen Überblick bieten, wie die einzelnen Parteien sich zu den Themen positionieren. Wann und wo die Antworten zu lesen sind, werde „Clubs am Main“ schnellstmöglich bekannt geben.
Konkrete Forderungen der Initiative sind etwa mehr Freiräume für Club-Macher und Veranstalter. Natürlich wisse man, dass Raum in der Stadt allgemein Mangelware ist. Aber es fange schon bei Flächen für Plakate an – denn hier fehle zum einen der Platz und die vorhandenen Flächen seien sehr teuer. „Frankfurt ist in dieser Hinsicht einfach sehr subventionsarm.“ Ein wichtiger Punkt seien auch die stark gestiegenen GEMA-Gebühren. In Hamburg etwa gebe es eine Förderung von Seiten der Stadt. Rodrigues spricht von einer Fördersumme in Höhe von 200.000 Euro. Programme für die Kreativwirtschaft müssten inhaltlich ausgeweitete und faire Förderrichtlinien für alle müssten umgesetzt werden, fasst Rodrigues zusammen.
Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) sehe die Forderungen zur zum Teil in seinem Zuständigkeitsbereich. Standortpolitik zähle etwa nicht dazu. Sehr wohl aber die Förderung der elektronischen Musik als Kulturgut. "Diese Musik ist für Frankfurt wichtig. Das ist gar keine Frage." Gefördert werden könnten zwar keine Clubs, dafür jedoch spezielle Programme. Wenn "Clubs am Main" mit konkreten Ideen zu ihm kommen würde, "werde ich sehr gerne mit ihnen sprechen", so der Kulturdezernent. Er freue sich auch sehr über die Gründung des MOMEN, dessen Macher nie nach mehr Förderung verlang hätten. "Wir saßen alle lange zusammen und haben gemeinsam überlegt, was man alles machen kann", berichtet er von der Gründungsphase.
„Clubs am Main“ gehe es auch um einen stärker Dialog mit der Stadt – insbesondere in Bezug auf die Drogenpolitik. Besucher von Clubs und Festivals würden auf dem Weg zu Veranstaltungen Opfer überzogener polizeilicher Kontrollen und als potentiell kriminell stigmatisiert werden. Regelmäßig organisiert das Gesundheitsdezernat die Montagsrunde, bei der über die Drogenpolitik der Stadt diskutiert wird. Am Tisch sitzen unter anderem das Drogenreferat, das Staatliche Schulamt, das Jugend- und Sozialamt sowie die Staatsanwaltschaft. Bis vor einiger Zeit sei auch ein Vertreter der Clubszene eingeladen worden. Doch trotz wiederholter Nachfrage und einer Zusage von Seiten der Montagsrunde, warte man nach wie vor auf eine Einladung.
Es handelt sich hierbei um eine ergänzte Fassung
11. Juni 2015, 12.00 Uhr
Christina Weber
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