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Ausblick und Bilanz im Museum Angewandte Kunst

Jil-Sander-Schau beschert MAK einen Besucherrekord

Die Ausstellung zur deutschen Modeschöpferin sorgte 2017 für eine positive Bilanz des MAK. Im neuen Jahr stehen Fotografien, Keramik und die eigene Museums-Historie im Zentrum.
Museumsdirektor Matthias Wagner K schaut auf ein „arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr“ zurück. So viele Besucher wie noch nie sind 2017 in sein Museum Angewandte Kunst (MAK) gekommen: Genau 131.381 Besucher, etwa 1.300 mehr als im Vorjahr. Das klingt im ersten Moment nicht viel. Wagner K wies aber darauf hin, dass sein Museum vor Beginn der Jil Sander-Schau für einen kompletten Monat schließen musste, um die große Ausstellung vorzubereiten. Zudem setzte sich auch 2017 der Trend fort, dass die MAK-Besucher immer jünger werden. Das Durchschnittsalter lag im letzten Jahr bei 38 Jahren und damit 18 Jahre jünger als noch 2013.

Besucher sind jünger
Zufrieden zeigte sich der Museumsdirektor auch mit der Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die das MAK 2017 besuchten. Dass sich die Zahl auf knapp 5.500 junge Besucher verdoppelt hat, ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass Unter-18-Jährige seit Jahresbeginn 2017 kostenfrei in die städtischen Museen dürfen. Dennoch erhöhten sich die Ticket-Einnahmen im MAK um etwa ein Drittel. Dies sei vor allem der Jil-Sander-Schau als Zuschauermagnet zu verdanken, zu der viele Gäste aus Deutschland und dem Ausland ins Haus am Schaumainkai kamen. „Die Schau hat uns einen großen Zuwachs beschert“, bestätigt Wagner K. Bis zum 6. Mai ist die erste Ausstellung der deutschen Modeschöpferin überhaupt noch zu sehen – Tickets können auch online erworben werden.

Das kommt 2018
Anschließend widmet sich das MAK wieder mehreren Themen parallel. Ab 24.Mai ist das Haus Teil der internationalen Triennale Ray Fotografieprojekte. Mehrere Kunsthäuser und Museen im Rhein-Main-Gebiet zeigen dann zeitgenössische Fotografien zum Thema Extreme, das MAK mit dem Schwerpunkt auf Körper.

Nur eine Woche später startet eine Hommage an die 92-jährige Gestalterin Lore Kramer und ihrer Keramik, ab Juni beschäftigt sich das MAK dann mit seiner eigenen Historie. In „Geraubt, gesammelt, getäuscht“ steht Provenienzforschung und der Umgang mit NS-Raubkunst im Mittelpunkt. Bis zum Ende des Jahres plant das MAK daneben Ausstellungen zum Frühwerk des Grafikers Michael Riedel, asiatischer Kunstwerke, eine kritische Auseinandersetzung mit digitalem Material und eine multimediale Annäherung an das Buchmesse-Gastland Georgien.

Neue Gesprächsreihe mit Michel Friedman
Eröffnet wird das neue Ausstellungsjahr traditionell mit den Gewinnern des German Design Award, deren Werke das MAK präsentiert. Vom 10. bis 18. Februar sind die Werke aus den Bereichen Produkt- und Kommunikationsdesign zu sehen, diesmal allerdings im Museum Angewandte Kunst Design Space in der Mainzer Straße 57. Das Haupthaus am Schaumainkai steht wegen der Jil-Sander-Schau noch nicht zur Verfügung.

Neu ist auch die Gesprächsreihe mit Publizist Michel Friedman. Viermal im Jahr dient eine Ausstellung im MAK als Anlass, über angrenzende Sujets zu reden. Den Anfang macht im März Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken zum Thema Ästhetik.

>> Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17, Frankfurt. Tickets unter museen-ticket.de
 
Fotogalerie:
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23. Januar 2018, 18.54 Uhr
Nicole Nadine Seliger
 
 
 
 
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