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Abschiedsfeier für Städel- und Schirn-Direktor
Farewell, Max Hollein!
Max Hollein geht nach San Francisco. Seine Verdienste für die Museen Städel, Schirn und Liebieghaus wurden am Sonntag im Kaisersaal gewürdigt. Danach lud Familie Metzler zu einer wahrhaft amerikanischen Party.
So ganz kann man es auch jetzt noch nicht glauben, dass er geht. Im März war angekündigt worden, dass Max Hollein die Leitung der Fine Arts Museums of San Francisco übernimmt; seither erklangen der Abschiedsworte viele. Ihren Höhepunkt nahmen sie am Sonntag im Kaisersaal des Frankfurter Römers. Kulturdezernent Felix Semmelroth, selbst auf dem Absprung, würdigte die Leistungen des Museumsdirektors, der 2001 von den USA nach Frankfurt gewechselt war. Vorausgegangen war, so der CDU-Politiker, "eines der folgenreichsten Abendessen meines Lebens" – bei "Frankfurt meets New York" hatten Oberbürgermeisterin Petra Roth und ihr damaliger Büroleiter Felix Semmelroth den jungen Kunstverständigen Hollein zuerst kennengelernt, ihn am folgenden Tag in seiner damaligen Wirkungsstätte, dem Guggenheim-Museum, besucht.
Der Leiter der Administration des Städel-Museums, Nikolaus Schweickart, erinnerte in seiner Rede daran, dass Holleins Einstand in Frankfurt ebenso kritisch begleitet worden sei wie seine Übernahme von Städel und Liebieghaus fünf Jahre später. "Die Skepsis war weit verbreitet", so Herr Schweickart. Von einer drohenden Schirnisierung des Städel habe die FAZ gewarnt, was ja zeigt, dass die Schirn unter Hollein zu einer wahren Marke geworden ist. Das erklärt schon einen Teil des Erfolges, in dem sich die drei Häuser nun im Jahre 2016 sonnen. Es erklärt auch den vollen Kaisersaal und den noch volleren Empfang bei Sylvia und Friedrich von Metzler, der im Anschluss ans offizielle Fest gefeiert wurde. Die Frankfurter Bankiersfamilie hatte Max Hollein zu seinem Einstand vor 15 Jahren empfangen (mit Wiener Schnitzel) und seither seine Pläne für die Kunst in Frankfurt weithin unterstützt.
Max Hollein, der Frankfurt mit seiner Frau Nina, einer Architektin und Modedesignerin, und drei Kindern verlässt, sagte in seiner Rede, dass es keinen Grund gebe, wegzugehen, "es könnte genauso auch weitergehen" und gab den Anwesenden die Hoffnung mit, dass es auch genauso weitergehen würde, weil ein Museum, das sei nicht dessen Leiter, sondern dass seien die Mitarbeiter und vor allem aber die Besucher und warum sollten die nun gerade ihre Treue verlieren. "Ich danke Ihnen", so Hollein. "Man muss fast befürchten, so gut und so gut aufgehoben wie in Frankfurt wird es nirgendwo sein." Man gehe mit großer Wehmut. "Wir ziehen nun – und was erwartet uns? Trump statt Merkel, wollen wir das wirklich?" Sie wollen und auch die Tipps von wohlmeinenden Frankfurter Bürgern, dass der Sankt-Andreasgraben sich gerade wieder bedrohlich zurückmelde, habe man in den Wind geschlagen. Den Abschiedsschmerz spürt man in Holleins Rede, als er aufzählt, was ihn in Frankfurt Freude bereitet habe, der Nieselregen an Sonntagen, weil dann mehr Besucher in die Museen strömten, und die Begegnungen mit dem Apotheker oder dem Gemüsehändler auf der Schweizer Straße, die ihm für eine gelungene Ausstellung dankten – dies alles wird nun nicht mehr und wenn dann anders sein. "Wir sind schnell Frankfurter geworden, was die Wiener Freunde bis heute nicht verstehen konnten." Eigentlich, so sinniert der Direktor, sei er nun, "und ich muss das als Österreicher sagen", reif für die Frühpension.
Sein Dank, der gilt den vielen Mitarbeitern und Weggefährten, die aufzuzählen er sich erspart, "weil es wie der Abspann von Herr der Ringe 1, 2 und 3 wäre." Und die Mitarbeiter? Bringen ihm ein Ständchen. Udo Jürgens.
Heiterkeit und Wehmut liegen auch über dem Empfang bei von Metzlers, wie eine amerikanische Wahlparty unter dem Motto "Hollein for America" haben sie ihr Haus in Sachsenhausen geschmückt, zu dem die Festgesellschaft mit entsprechend gekennzeichneten Bussen der Verkehrsgesellschaft Frankfurt und Familie Hollein selbst mit einem kalifornischen VW-Bully inklusive Surfbrett chauffiert wurde. Ende Juni wird der Direktor seine letzte Ausstellung eröffnen, Baselitz im Städel, am 1. Juli werden sich Nina und Max Hollein noch mit einem Fest von Freunden und Bekannten verabschieden, bevor es in den Flieger geht. Hollein for America! Yes!
Der Leiter der Administration des Städel-Museums, Nikolaus Schweickart, erinnerte in seiner Rede daran, dass Holleins Einstand in Frankfurt ebenso kritisch begleitet worden sei wie seine Übernahme von Städel und Liebieghaus fünf Jahre später. "Die Skepsis war weit verbreitet", so Herr Schweickart. Von einer drohenden Schirnisierung des Städel habe die FAZ gewarnt, was ja zeigt, dass die Schirn unter Hollein zu einer wahren Marke geworden ist. Das erklärt schon einen Teil des Erfolges, in dem sich die drei Häuser nun im Jahre 2016 sonnen. Es erklärt auch den vollen Kaisersaal und den noch volleren Empfang bei Sylvia und Friedrich von Metzler, der im Anschluss ans offizielle Fest gefeiert wurde. Die Frankfurter Bankiersfamilie hatte Max Hollein zu seinem Einstand vor 15 Jahren empfangen (mit Wiener Schnitzel) und seither seine Pläne für die Kunst in Frankfurt weithin unterstützt.
Max Hollein, der Frankfurt mit seiner Frau Nina, einer Architektin und Modedesignerin, und drei Kindern verlässt, sagte in seiner Rede, dass es keinen Grund gebe, wegzugehen, "es könnte genauso auch weitergehen" und gab den Anwesenden die Hoffnung mit, dass es auch genauso weitergehen würde, weil ein Museum, das sei nicht dessen Leiter, sondern dass seien die Mitarbeiter und vor allem aber die Besucher und warum sollten die nun gerade ihre Treue verlieren. "Ich danke Ihnen", so Hollein. "Man muss fast befürchten, so gut und so gut aufgehoben wie in Frankfurt wird es nirgendwo sein." Man gehe mit großer Wehmut. "Wir ziehen nun – und was erwartet uns? Trump statt Merkel, wollen wir das wirklich?" Sie wollen und auch die Tipps von wohlmeinenden Frankfurter Bürgern, dass der Sankt-Andreasgraben sich gerade wieder bedrohlich zurückmelde, habe man in den Wind geschlagen. Den Abschiedsschmerz spürt man in Holleins Rede, als er aufzählt, was ihn in Frankfurt Freude bereitet habe, der Nieselregen an Sonntagen, weil dann mehr Besucher in die Museen strömten, und die Begegnungen mit dem Apotheker oder dem Gemüsehändler auf der Schweizer Straße, die ihm für eine gelungene Ausstellung dankten – dies alles wird nun nicht mehr und wenn dann anders sein. "Wir sind schnell Frankfurter geworden, was die Wiener Freunde bis heute nicht verstehen konnten." Eigentlich, so sinniert der Direktor, sei er nun, "und ich muss das als Österreicher sagen", reif für die Frühpension.
Sein Dank, der gilt den vielen Mitarbeitern und Weggefährten, die aufzuzählen er sich erspart, "weil es wie der Abspann von Herr der Ringe 1, 2 und 3 wäre." Und die Mitarbeiter? Bringen ihm ein Ständchen. Udo Jürgens.
Heiterkeit und Wehmut liegen auch über dem Empfang bei von Metzlers, wie eine amerikanische Wahlparty unter dem Motto "Hollein for America" haben sie ihr Haus in Sachsenhausen geschmückt, zu dem die Festgesellschaft mit entsprechend gekennzeichneten Bussen der Verkehrsgesellschaft Frankfurt und Familie Hollein selbst mit einem kalifornischen VW-Bully inklusive Surfbrett chauffiert wurde. Ende Juni wird der Direktor seine letzte Ausstellung eröffnen, Baselitz im Städel, am 1. Juli werden sich Nina und Max Hollein noch mit einem Fest von Freunden und Bekannten verabschieden, bevor es in den Flieger geht. Hollein for America! Yes!
Fotogalerie: Abschied von Max Hollein
23. Mai 2016, 06.53 Uhr
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Text: Florian Aupor / Foto: Über den Holbeinsteg zum Museumsufer © Adobe Stock/Branko Srot
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