Die französische Satire-Zeitung Charlie Hebdo, weltweit bekanntgeworden durch auf ihre Redaktion verübte Terroranschläge, plant eine deutsche Ausgabe. Der Guardian berichtet von einem Sitz in Frankfurt.
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Bereits in der kommenden Woche soll die deutsche Ausgabe erscheinen – in einer Startauflage von 200.000 Exemplaren. Erscheinungstag ist der 1. Dezember. Bereits seit einigen Monaten sitze ein Team von Übersetzern und Redakteuren an dem Blatt. Ob es bei der hohen Auflage des wöchentlichen Titels auch auf Dauer bleibt, ist unklar. Neben den Übersetzungen soll es aber auch eigenständige deutsche Cartoons geben. Laut Medienberichten sei die Wahl der ersten Auslandsausgabe auf Deutschland gefallen, weil die Redaktion hier ein besonderes Interesse an Charlie Hebdo sieht.
Als am 7. Januar 2015 islamistische Attentäter die Redaktion in Paris während einer Konferenz stürmten und 12 Menschen erschossen kam es zu einer Welle der Solidarität, die auch im vielfach geteilten "Je suis Charlie" zum Ausdruck gebracht wurde. Die Ausgabe nach den Anschlägen wurde in einer Sonderauflage gedruckt und fand in Deutschland gut 70.000 Abnehmer, ein Vielfaches des normalen Verkaufs.
In Bockenheim, bei der Redaktion des endgültigen Satiremagazins Titanic, heißt man die neuen Mitbewerber willkommen. "Wir freuen uns schon. Und wollen der neuen Konkurrenz bald mal einen Besuch abstatten -- im Januar wahrscheinlich", schrieb Titanic-Chefredakteur Tim Wolff auf Facebook.