Aus der Luft werden in den nächsten Wochen 212 Hektar Stadtwald besprüht und auch 5000 Eichen im Stadtgebiet sollen vom Boden aus eine Behandlung gegen den gesundheitsgefährdenden Eichenprozessionsspinner erfahren.
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Insekten sind schützenswert und für die Natur notwendig. Der Eichenprozessionsspinner aber kann für den Menschen zu einer Bedrohung werden, weshalb die Ausbreitung des Tieres durch eine Behandlung seines Lebensraums vermieden werden soll. Bald schon hätten die kleinen, aber behaarten Tiere wieder Saison. Daher will das Grünflächenamt am 2. und 3. Mai vorbeugend auf etwa 212 Hektar Frankfurter Stadtwald die Eichenkronen spritzen. Begonnen wird mit dem Fechenheimer Wald, dem Riederwald und Oberrad. Aber auch die Eichenkronen in Sachsenhausen, Niederrad und Schwanheim sollen vom Hubschrauber aus besprüht werden.
Außerdem finden sich auch im Stadtgebiet rund 5000 Eichen in öffentlichen Grünanlagen, Parks und Spielplätzen, die vom Boden aus behandelt werden können. Das Problem ist, dass der Klimawandel die Vermehrung der wärmeliebenden Eichenprozessionsspinner in Deutschland begünstigt, Das Problem gibt es in Frankfurt und in der Region bereits seit zehn Jahren. Die Vorbeugung der Eichenprozessionsspinnerplage ist nicht ganz günstig, sie kostet etwa 200.000 Euro pro Jahr. „Eine notwendige Maßnahme, für die wir keine Alternative sehen“, sagt Stephan Heldmann, der Leiter des Grünflächenamtes: Schließlich gehe es um die Gesundheit der Bürger. „Wir wollen vermeiden, dass sie gerade im beliebten Stadtwald, in dem die Menschen Erholung suchen, unangenehme Bekanntschaft mit den Raupen machen.“
Kritisch wird es dann, wenn man in Berührung mit den feinen Brennhaaren der grauen Raupen kommt, die Hautausschläge hervorrufen und schlimmer noch die Atemwege reizen und einen allergischen Schock verursachen können. Sogar das Berühren von Nestern der Eichenprozessionsspinnern ist gefährlich: Auch nach Verpuppung der Larven bleiben die giftigen Brennhaare dort und können bei Kontakt weiter Reizungen verursachen. Das Mittel, das zum Einsatz komme, sei wirksam und für die Bevölkerung unbedenklich, sagt Heldmann. Das Grünflächenamt setze ein biologisches Präparat ein, dessen Wirkstoff seit mehr als 30 Jahren in Deutschland auch zur großflächigen Schnakenbekämpfung in der Rheinebene erfolgreich eingesetzt wird und im Erdboden natürlich vorkommt. Seit zehn Jahren wird das Präparat in Frankfurt gegen den Eichenprozessionsspinner eingesetzt. Schädliche Auswirkungen dieses Mittels auf die Gesundheit von Mensch und Tier und den übrigen Naturhaushalt seien nicht bekannt, so Heldmann. Weitere Informationen zur Beseitigung der Raupen und ihrer Nester gibt es beim Umwelttelefon unter Telefon 069/212–39100. Private Grundstückseigentümer bekommen dort auch Adressen von Fachfirmen, die sich auf das Absaugen der Raupennester spezialisiert haben.