Eine neue Gesprächsreihe im Orange Peel zum Thema "Osten" lädt dazu ein, Konsequenzen der Wiedervereinigung neu zu diskutieren und zu fragen, woraus Phänomene wie PEGIDA oder der ungeheure Erfolg der AfD in östlichen Bundesländern resultieren.
Christoph Schröder /
Die berühmte „Stunde Null“ wurde in Deutschland im 20. Jahrhundert so oft beschworen wie nirgendwo zuvor. Nach dem Zusammenbruch 1945, nach dem Mauerfall 1989. Jedes Mal ein gewaltiger historischer Neubeginn, in den Hoffnungen und Erwartungen gesetzt wurden. Was dabei gerne übersehen wird, ist der Umstand, dass sich historische Kontinuitäten nicht so einfach kappen lassen, dass Geschichte ein Wurzelwerk ist, das sich ausbreitet und weiterwirkt, auch wenn der Neustart postuliert wird. Nun also ist der Osten gerade ein Problem. Im Grunde wissen wir, dass es kein neues Problem ist, aber es offenbart sich gerade mit Druck und Macht und einer Aggressivität, die erschrecken mag.
Die Veranstaltungsreihe „text&beat“ befasst sich in seiner neuen Gesprächsreihe „Osten“ mit dieser Problematik und hat sich vorgenommen, die von Helmut Kohl avisierten blühenden Landschaften umzupflügen und neu zu vermessen. Es soll darum gehen, verdrängte Konsequenzen der Wiedervereinigung neu zu diskutieren. Und zu fragen, woraus Phänomene wie PEGIDA oder der ungeheure Erfolg der AfD in Sachsen und anderen östlichen Bundesländern resultieren. Zum Auftakt sprechen Jesko Bender und Malte Kleinjung vom „text&beat“-Organisationsteam mit Stefan Locke, FAZ-Korrespondent für Sachsen und Thüringen, und Julia Gabler von der Hochschule Zittau/Görlitz über Brüche und Kontinuitäten nach 1989.
>>Osten I – Wende ohne Ende, Orange Peel, Kaiserstraße 39, 28.3., 20 Uhr, Eintritt 6,-/erm. 4,-