Ev Machui, auch bekannt als „Frau Chanson“, stellt in ihrer monatlichen Kolumne ihre persönlichen LIVE-Perlen im Rhein-Main-Gebiet vor.
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Der Wonnemonat Mai – ich mag ihn sehr. Ich spiele selbst mit Jazzsalon zweimal in Frankfurt und werde auf einige Konzerte gehen. Dabei hoffe ich auf schönes, frühlingshaftes Wetter. Anbei wie immer meine Tipps:
The Bonobos Laut und mitreißend geht es los: Am 2. Mai spielen The Bonobos im Dreikönigskeller Garage-Rock’n’Roll in klassischer Besetzung – mit Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Mit Songs von Legenden wie Chuck Berry, Muddy Waters und Bo Diddley verbreiten sie ihre Botschaft: „Make love not war! And don’t forget to boogie!“ The Bonobos hören.
Klangtreu Ebenfalls am 2. Mai spielen Klangtreu im Ono2. Nach der Debüt-EP „Heartcore“ veröffentlicht das Frankfurter Quartett nun sein Debütalbum „Torrero“: „Klare Melodien, getragen von groovigen Bässen, angetrieben von treibenden Drums. Arrangements, geformt nach den Prinzipien des Jazz, gefüllt mit einem frischen Sound fernab von Klischees. Traditionelle afrikanische Rhythmen, fantasievoll in die Musik eingewoben, entfalten ihre Kraft und laden zum Tanzen ein.“ Klangtreu hören.
Ramatou Orchestra Ich freue mich darauf, am 7. Mai in die Milchsackfabrik zu gehen, um das Ramatou Orchestra live zu erleben, das dort sein Debütalbum „Ramatou“ präsentiert. Die achtköpfige Band aus Frankfurt lässt sich nur schwer in eine Schublade stecken: Einflüsse aus Jazz, ausgefeilte Arrangements, energiegeladene Improvisationen und eingängige Melodien, die sofort vertraut wirken, verbinden sich mit einer ordentlichen Portion Tanzbarkeit. Ein Konzert, das Spielfreude und Groove verspricht. Ramatou Orchestra hören.
Bugge Wesseltoft Am 13. Mai ist Bugge Wesseltoft in der Brotfabrik zu erleben. Als Solist am Klavier präsentiert er neue und alte Werke und bleibt dabei stets auf der Suche nach seinem eigenen Sound. Seit den frühen 1990er-Jahren hat Wesseltoft einen beeindruckenden, postmodernen Übergang von der ECM-nordischen Jazztradition vollzogen. Er arbeitete mit Größen wie Jan Garbarek, Sidsel Endresen, Terje Rypdal, Nils Petter Molvær und Jon Eberson und gründete seine innovative Band „New Conception of Jazz“ sowie das renommierte Label „Jazzland Recordings“. Für seine einzigartige, frische Mischung aus Modern Jazz und elektronischen Elementen wurde er vielfach ausgezeichnet. Bugge Wesseltoft hören.
Lilly Janik Die junge Lilly Janik ist mir vor einigen Jahren zum ersten Mal begegnet und hat mich mit ihrer wirklich schönen, rauchigen Stimme und ihrer Art, Jazzstandards zu interpretieren, sehr begeistert. Am 28. Mai kann man sie zusammen mit ihrem Vater Andi am Kontrabass, Horst Bittlinger am Piano und Peter Fahrenholz am Schlagzeug im Mampf erleben. Ein echter Geheimtipp!
Stereolab Kein Geheimtipp, aber trotzdem etwas ganz Besonderes ist für mich der 30. Mai im Zoom, wenn Stereolab tatsächlich eine neue LP vorstellen: „Instant Holograms On Metal Film“. Es ist das erste Studioalbum der Band seit 15 Jahren – ein echtes Ereignis. Frankfurt gehört zu den ersten Städten der Tour, in denen die Platte live präsentiert wird. Das Album enthält 13 brandneue Songs, geschrieben von Laetitia Sadier und Tim Gane, eingespielt gemeinsam mit Andy Ramsay, Joe Watson und Xavi Muñoz. Das wird ein Fest! Stereolab hören.
Mrs. Linda & Mr. Hell Und schließlich eine großartige Sängerin und Songwriterin, die in Frankfurt vor allem in der Blues-Szene eine feste Größe ist: Linda Krieg. Am 31. Mai tritt sie in der schönen kleinen Denkbar auf. Sie zählt zu den wenigen Blues-Mundharmonika-Spielerinnen in Deutschland und gründete 2011 die Band Miss Zippy & The Blues Wail, mit der sie bis 2020 aktiv war. Heute ist sie gemeinsam mit ihrem Mann Oliver Hell als „Mrs. Linda & Mr. Hell“ unterwegs – so auch in der Denkbar. Reservieren lohnt sich! Mrs. Linda & Mr. Hell hören.
Ev Machui, auch bekannt als „Frau Chanson“, ist die charismatische Sängerin des Trios „Jazzsalon“ und tritt außerdem regelmäßig mit Programmen der 20er-Jahre auf. Sie begeistert ihr Publikum nicht nur mit bekannten Chansons, Couplets und Jazzstandards, sondern interpretiert auch eigene Stücke. Für das Journal Frankfurt ist sie seit 2023 auf der Suche nach besonderen Orten für Livemusik, die es noch zu entdecken gilt.