Fotografien von Marc Trautmann

Friedhöfe der Moderne

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Der Frankfurter Fotograf Marc Trautmann stellt im Bahnhofsviertel Bilder aus, die einen Flugzeugfriedhof in der Mojave-Wüste zeigen. Entstanden sind die großformatigen Werke bereits 2006.

Nils Bremer /

Was sind Sie, Herr Trautmann? Ein Künstler? Ein Werber? "Ich bin Fotograf", sagt der Frankfurter schlicht. Klar, ein Fotograf, der sein Geld vor allem mit Werbefotografie verdient hat. Ein Fotograf, dessen großformatigen Fotos nun in einer Galerie im Bahnhofsviertel hängen. Obendrüber hat Herr Trautmann sein Studio, das Haus gehört dem gut vernetzten Gastronomen Micky Rosen, dementsprechend busy geht es bei der Vernissage mit. In dem Laden im Erdgeschoss war früher mal ein Pelzhändler, dann stand es leer, nun sind die Wände freigeräumt für Fotografien von einem Flugzeugfriedhof in den USA, 2006 war Marc Trautmann dort. Bis Mitte Januar sollen die Bilder noch zu sehen (und zu erwerben sein – für Preise zwischen 500 und 10.000 Euro). "Off the radar", heißt die Arbeit, schon damals digital aufgenommen mit dem größten Chip, den es gab (54 Megapixel). "Das sieht man den Bildern auch an, jedes Detail ist zu sehen", sagt Marc Trautmann. Ihm ging es darum den Verfall des Jetsets zu zeigen, einer einst mondänden Angelegenheit in den 50er- und 60er-Jahren, Fliegen nicht nur als Erlebnis, sondern als Ereignis. "Das ist vorbei – und diese Flugzeugwracks illustrieren es." Fotos von untergegangenen Maja-Tempeln seien im Prinzip nichts anderes. "Es ist eine Kultur, die da langsam verfällt. Solche Dinge festzuhalten, das interessiert mich als Fotograf."

>> Off the radar
Fotografien, Niddastraße 63, Mo–Fr 12–19 Uhr, bis Ende Januar.


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