Ist doch schön, wenn man hört, dass "das Heft" auch gelesen wird. So geschehen gestern beim Pressetermin mit RTL, bei dem nicht nur erfreulich viele Menschen das aktuelle Journal Frankfurt in Händen halten, sondern auch eine Kollegin vom Boulevard einem Agenturfotografen den Hinweis gab: "Kauf Dir das Journal, kostet nur 1,80 Euro und es steht alles drin."
Wenn alles drinsteht, was dann noch schreiben? Nun, Peter Kloeppel war vor Ort - mitten auf der Berger Straße, oberer Teil vorm Café Wacker. "Wir wollen mit den Menschen auf der Straße sprechen", sagt der Nachrichtenmoderator des Privatsenders. Die erlesenen Protagonisten sind auch vor Ort, die Zwillinge Luisa und Theresia Vollmert (Studentinnen und RTL-Mitarbeiterinnen), der Unternehmer Lars Oberndorfer (Best Worscht in Town), der Hartz-IV-Empfänger Kai Müller (über den es in der Pressemappe grandioserweise heißt, er sei "gelernter Schwimmmeister-Gehilfe"), die Alleinerziehende Saoussen Ben Arar, der Cocktailbar-Besitzer Henry Walon Laurencia. "Repräsentativ" sei diese Auswahl, sagt RTL, doch recht schnell wird klar: wo sind eigentlich die Alten? Sollen noch gefunden werden, verspricht Kloeppel schnell. Immer wieder will man während vor der Bundestagswahl zur Berger Straße schalten, das Leben auf der Frankfurter Gass' als Stimmungsbarometer. Die SPD hat beim Auftakt nicht viel zu lachen, die Chancen schätzt die Bergerstraßen-Clique dann doch eher gering ein. Immerhin: "Der Steinmeier ist sehr sympathisch, aber leicht hat er es nicht", sagt Theresia Vollmert. Lars Oberndorfer wünscht sich, die Steuergesetze zu vereinfachen und: "Senken fände ich gut, senken wäre richtig." Da ist die SPD wohl die falsche Partei. Peter Kloeppel hat ohnehin größeres zu verkünden: morgen werde die Kanzlerin in Berlin interviewt – in ebenjenem Wahlbus, in dem man sich gerade befinde. Danach folge ein Videochat. "Hat es auch noch nicht gegeben." Die wichtigere Frage aber folgt sogleich: Ob Kloeppel selbst es noch einmal nach Frankfurt schafft? "Das heute ist erstmal der Auftakt und wir haben ja auch ein eigenes Team in Frankfurt", sagt er, was so gut wie nein heißt. Doch dann sagt er leicht hesselnd: "Als echter Frankfurter werd ichs schon noch mal hierher schaffen." Lars Oberndorfer ist beruhigt: "Dann essen wir aber endlich mal ne Worscht zusammen." Politik ist eben nicht alles.