Das englischsprachige Turmkino ist passé. Noch wirkt das Gebäude am Eschenheimer Turm etwas verwahrlost. 2014 soll dort ein Neubau eingeweiht werden. Vielleicht mit einem neuen Volkstheater.
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Noch ist nichts in trockenen Tüchern. Dort, wo einst der Turmpalast internationales Flair versprühte, möchte die Stadt ein alternatives Kulturangebot einquartieren. Nachdem eine Außenstelle des Deutschen Filmmuseums und ein Angebot des Museums für Moderne Kunst (MMK) für Kinder und Jugendliche aus Kostengründen abgelehnt wurden, steht nun das Volkstheater im Fokus.
Bevor überhaupt etwas passiert, muss der Magistrat die kulturelle Nutzung einer Teilfläche des Gebäudes abnicken. „Wir haben intern noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen, hoffen aber, dass es gelingt“, zeigt sich der Leiter des Liegenschaftsamts Alfred Gangel optimistisch. Das Architektenbüro KSP, das für den Bau verantwortlich zeichnet, und Gisela Dahlem-Christ, Intendantin des Volkstheaters, führten derzeit schon Gespräche über die Gestaltung der etwa 800 Quadratmeter großen Fläche. Die Gespräche scheinen bisher reibungslos zu verlaufen. „Die Architekten sind guten Mutes“, berichtet Gangel.
Die Vorteil eines Umzugs des Volkstheaters liegen für den Amtsleiter auf der Hand. Zum einen entstünden durch einen Umzug keine weiteren laufenden Kosten, zum anderen ist für den derzeitigen Standort der Bühne neben dem Goethehaus schon ein neues Projekt geplant. „Das Gelände ist für die Bühne perdue“, meint Gangel. Die Stadt übernimmt den vorderen Teil des Areals im Februar vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der dafür in das Stadtgesundheitsamt in der Braubachstraße zieht. Der hintere Teil ist im Besitz der städtischen AGB Holding. Ein Romantikmuseum und ein Haus des Buches seien für die Nutzung des Areals angedacht, das sich in die „Goethehöfe“ wandeln soll. Kommerzielle Nutzer als Nachbarn, wie etwa Verlage, würde man begrüßen. Das große Wechselspiel wirkt zwar etwas verwirrend, scheint allen Beteiligten aber die sinnvollste Lösung zu sein.