Der verruchte aber auch spannende Stadtteil rund um den Bahnhof gewährt einen Blick hinter die Kulissen. Am 18. August um 19 Uhr startet die mittlerweile vierte Bahnhofsviertelnacht mit 30 Stationen.
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Frankfurter Rotlicht gemischt mit Lifestyle und Orient – so facettenreich ist das Viertel rund um den Bahnhof. An insgesamt 30 Stationen werden dem Besucher in der Bahnhofsviertelnacht an unterschiedlichen Orten die Türen geöffnet: Live-Musik, Führungen durch das Milieu und Kunstausstellungen stehen auf dem Programm. Vorgestellt werden auch skurrile Geschäfte oder Einrichtungen, an denen manch einer mit verschlossenen Augen vorbei gehen mag. Die „Frankfurter Stadtevents“ bieten in diesem Jahr erstmals neben der klassischen Bahnhofsviertelführung auch themenspezifische Rundgänge an. Unter den Themen „Architektur und Städtebau“ oder „Kunst im Bahnhofsviertel“ wird die Vielfalt des Viertels deutlich gemacht. Die längste Pizza Frankfurts können hungrige bei „Pazzapazza“ in der Münchner Straße genießen. Direkt gegenüber vom „Moseleck“ gibt es den knackigen Teig mit Originalzutaten aus Italien zur Verkostung. Eines ist klar: Menschen die im Bahnhofsviertel leben oder arbeiten, lassen die Öffentlichkeit in der „langen Nacht“ an ihrem Werkeln teilhaben. Für den Einen etwas unheimlich, für den Anderen eher faszinierend. Im Internet gibt’s eine Karte mit allen Programmpunkten und Empfehlungen auf www.bahnhofsviertelnacht.de. Hinter jedem Punkt verbirgt sich eine Station der Bahnhofsviertelnacht; Bilder und Informationen machen Lust auf Entdeckungen. In einem Blog schreiben Insider über Besonderheiten des Quartiers, Fotos bebildern ihre Geschichten, und der Veranstaltungskalender zeigt, was auch vor der „Langen Nacht“ im Bahnhofsviertel los ist.
Ebenfalls neu in diesem Jahr: Zehn Frankfurter Persönlichkeiten und Stadtteilkenner legen ihre persönlich empfohlene Station den Besuchern ganz besonders ans Herz. Für Peter Lindner beispielsweise ist das Pik Dame immer für eine Überraschung gut: "Studentenparty oder Jazz-Konzert, Geburtstagsfeier der Bahnhofsviertelprominenz oder eine Aufführung der Traumnovelle, Family Montez-Abend der Städel-Schüler oder PIK-Sonntag Kulturevent – wer in die Pik Dame geht, darf nicht wissen wollen, wie der Abend verläuft." Der Professor der Allgemeinen Wirtschaftsgeografie wohnt seit 2008 im Stadtteil und leitete im vergangenen Jahr ein Projektseminar zum Umwertungsprozess im Frankfurter Bahnhofsviertel.