Renate Siebenhaar (Foto) ist eine zurückhaltende Dame. Nur so ist es zu erklären, dass sie gestern Nachmittag bei der Feier im Römer nicht ausflippte. Mit ihr zusammen wurde Frau Hertha-Maria (!) Haselmann für ihr Engagement in Sachen Drogenhilfe mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Hertha machte ihrem Namen alle Ehre - Protokoll? Was soll das - ich lass nach der offiziellen Laudatio noch schnell mal zwei weitere Laudatoren die Kanzel erklimmen und die Herren dort - Gott verzeih - peinliche Werbung für die eigene (eigentlich gute) Sache machen. Verlieren wir darüber kein weiteres Wort - dass die gelangweilten Anwesenden nicht niederknien und zusammen beten mussten, war wohl noch das Positivste an diesen grauenhaften Auftritten.
Frau Siebenhaar blieb cool. Liegt auch an ihrem Job. Und an ihren Ergebnissen für eine gute Sache. Sie gehört zu den Kunstberaterinnen, die ihr Wissen und ihre Kontakte nicht nur zum Wohl von Kunstsammlern einsetzt, sondern auch zum Allgemeinwohl. Seit 20 Jahren ist sie aktiv daran beteiligt, Geld in die Kassen der Deutschen Aidsstifung zu spülen. Die von ihr mit Hilfe von verschiedenen Kuratoren initiierten Kunstauktionen auf der Frankfurter Kunstmesse brachten in den letzten Jahren immerhin 1,4 Millionen Euro für die Hilfe für HIV-Patienten. Im Römer wurde dafür sehr zu Recht das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Kurz, knapp und auf den Punkt war ihre Dankesrede - tue Gutes und verliere darüber nicht allzu viel Worte. So lautet ihr Credo. Frau Haselmann sollte sich davon eine Scheibe abschneiden...