Anny und Sibel Öztürk heben mit ihrem „Salon Noir des artistes“ die Idee der Künstlersalons für Frankfurt neu aus der Taufe. Heute Abend ist die Eröffnungsparty im Clubraum des „atelierfrankfurt“.
Grit Weber /
Sie sind Tausendsassas der Frankfurter Kunstszene: Nach Projekten für die Ausstellung „New Frankfurt International“ im Kunstverein oder für das Schirn-Projekt „Playing the City“ starten Anny und Sibel Öztürk am 25. Februar mit dem „Salon Noir des artistes“ im Clubraum des „atelierfrankfurt“ neu durch. Noch wird der Raum kräftig renoviert, die Wände schwarz gestrichen und mit goldenen Details versehen, mit modernen Kronleuchtern, schweren Vorhängen und einer beweglichen Bühne ausgestattet. Für ihr Vorhaben, das Frankfurts Nachtleben um eine üppig dekorierte und vielseitig bespielbare Location zu erweitert, haben die Schwestern viele ihrer Freunde und Kollegen zum Mitmachen eingeladen. So wird der Künstler Stefan Wieland die Beleuchtung beisteuern und der Architekt Geo Reisinger unterstützt bei der Raumkonzeption. Auch für das Programm schöpfen die Öztürks aus ihrem Pool aus Freunden und Kollegen. Edel klingt das Ganze und ein bisschen verschnörkelt. „Nach der Hafenküche in Offenbach, die wir eher puristisch gehalten haben, orientieren wir uns mit dem „Salon Noir“ an der Salonkultur um 1900“, sagt Sibel. Bis dato hat den Clubraum die „freitagsküche“ bekocht. Deren Zusammenarbeit mit dem „atelierfrankfurt“ lief aber Ende 2010 aus. „Salon Noir“ wird für zwei Jahre in der Hohenstaufenstraße existieren, solange „atelierfrankfurt“ dort noch einen gesicherten Mietvertrag hat. Der Salon Noir wird mit Filmen, Lesungen, Gespräche, Ausstellungen und Konzerte inhaltlich bereichert. Jeden zweiten Freitag zaubert Jessica Lau ein Essen und es stehen Menüabende auf dem Programm, die sich an Vorlagen aus der Literatur orientieren. Alle Bereiche sollen sich gegenseitig befruchten. Und wer das Netzwerk von Anny und Sibel Öztürk kennt, aus dem heraus die Veranstaltungen entwickelt werden, der kann abschätzen, dass den beiden Schwestern die Ideen nicht ausgehen werden. Anny betont, dass sich die Projekte einfach und unkompliziert realisieren lassen müssen. „Wir haben nicht sehr viel Geld, aber vielleicht finden wir für die eine oder andere Veranstaltung Sponsoren“. Für die Eröffnungsparty am 25. Februar hat die Sängerin und begnadete Ukulelespielerin Susi Asado zugesagt. Außerdem ist ein Tanz- und Barkonzept angedacht, das stilistisch, an die erste Hälfte des 20. Jahrhundert anknüpft und den schräg-nostalgischen Zug von Susi Asado assistiert: Cocktail- Klassiker der 40er-Jahre und swingende Rhythmen. Noch ist „Salon Noir des artistes“ eine Baustelle, doch Schritt für Schritt werden sich die sprühenden Ideen in konkrete Events verwandeln. Das Publikum darf sich also schon mal fein machen.