Es ist gewiss nicht einfach nach kaum einem Jahr schon wieder neue Wahlplakate aus dem Boden zu stampfen, neue Sprüche, nicht das ewig Gleiche - aber was wäre schon dabei gewesen, die übriggebliebene Werbung erneut zu verwenden. Hätte man viel Geld und Papier sparen können. Immerhin: besonders viel Mühe und damit Zeit hat keine Partei auf ihre Gehwegsperren verwendet. SPD und Grüne haben mit zwei Plakaten besonders danebengegriffen - weil sie sich mit wenigen Federstrichen verändern lassen, wovon auch efrig Gebrauch gemacht wird (wir vermuten nichtausgelastete Jung-Unionisten dahinter). Die Grünen in Frankfurt haben davon Abstand genommen, das oben gezeigte Koch-Plakat in der Stadt aufzuhängen, weil sie lieber, so die offizielle Verlautbarung, mit Inhalten nicht mit Personen Politik machten. Großplakate mit dem Gesicht von Tarek Al-Wazir aufzuhängen, davor haben sie sich dann aber dennoch nicht gescheut. Die Kreativität in Bezug auf CDU-Plakate hält sich im Übrigen in engen Grenzen. Abgesehen von halber oder ganzer Zerstörung oder dem allgegenwärtigen Koch mit Bärtchen (vulgo Hessen-Hitler) haben wir nichts entdecken können, was irgendwie neu und aufregend wäre. Für die Wahl im kommenden Jahr (wir machen das doch jetzt in kürzeren Abständen, oder?) wünschen wir uns ehrlichere Sprüche. CDU: "Wählen Sie doch, was Sie wollen. Koch bleibt." SPD: "Wirklich wieder SPD?" FDP: "Uns gibt's auch noch." Linke: "Keine Ahnung, woher das Geld dafür kommen soll." Grüne: "Wir ändern auch nichts."