Playing the City

Ein Markt auf dem es nix zu kaufen gibt

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Im Rahmen des von der Schirn veranstalteten Kunstfestivals "Playing the City 3" findet heute auf dem Liebfrauenberg ein "Markt der Freiwilligen" statt. Dabei handelt es sich um eine Aktion des Schweizer Künstlers San Keller.

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Auf einem Markt kauft man die Dinge des täglichen Bedarfs. Vielleicht denkt man da an Obst und Gemüse. Ganz anders jedoch gestaltet sich der Markt von San Keller, der heute von 8 bis 18 Uhr auf dem Liebfrauenberg veranstaltet wird. Bei diesem „Markt der Freiwilligen“ gibt es zwar Stände, aber keine Waren. Dafür kann man über den freien Willen der freiwilligen Standverkäufer verhandeln. Der Markt, so heißt es, ist der Bauch einer Stadt. Auf kleinem Raum manifestiert sich die Kultur ihrer Bewohner, der Sitten und Bräuche, des Geschmacks und der Geselligkeit – auch wenn es in erster Linie um den Verkauf von Produkten geht. San Keller interessiert sich für den Anachronismus des Markts und für dessen soziale, vielmehr politische Setzung in einer entpolitisierten Öffentlichkeit. Sein „Markt der Freiwilligen“ handelt mit beziehungsweise von menschlichen Ressourcen, die in diesem Fall in eine freiwillig ausgeführte Tätigkeit münden. Auf dem „Markt der Freiwilligen“ betreuen Freiwillige die leeren Marktstände, handeln mit dem freien Willen und verkaufen der Kundschaft ihre Freiwilligkeit. Auf diesem Markt wird die Frage gestellt, was es bedeutet, etwas aus freien Stücken zu tun und wann auch eine freiwillige oder ehrenamtliche Tätigkeit Mechanismen der Verzweckung anheim fällt. Welchen Wert hat unbezahlte Arbeit? Und ist etwas noch Arbeit, wenn man dafür nicht bezahlt wird? Wie funktionieren die Mechanismen des Handelns, wenn kein materielles Objekt da ist, das den Besitzer wechseln kann? Klingt abstrakt? Dann sollte man hingehen, damit man es sich vorstellen kann.

Das Projekt „Markt der Freiwilligen“ lebt davon, wie die einzelnen Freiwilligen und die Marktbesucher mit diesen Fragen umgehen und welche Antworten sie darauf finden. San Keller betreut alle angemeldeten Teilnehmer persönlich und bietet am Sonntag, den 21.8., um 14 Uhr ein gemeinsames Vorbereitungstreffen an.

WANN: 22. AUGUST 2011, 8-18 UHR
WO: Liebfrauenberg, Frankfurter Innenstadt
Der Aktions- und Konzeptkünstler organisiert im Rahmen von „Playing the City 3“ einen Markt der Freiwilligen. Auf diesem Markt stehen zwar die bekannten Frankfurter Markstände, aber es werden keine Waren verkauft. Stattdessen begegnen die Passanten freiwilligen, unbezahlten Standbetreuern, die mit dem freien Willen handeln und der Kundschaft Freiwilligkeit verkaufen. Keller thematisiert mit dieser Arbeit die Idee der Freiwilligkeit und ihre Funktion innerhalb der Gesellschaft. Der Markt mitten in der Frankfurter Innenstadt bietet eine besondere Plattform für den freien Austausch von Gedanken und für Gespräche.


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