Pics und Pieces

Die Schirn lädt zur Graffiti Akademie

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Die Schirn eröffnet im April die Graffiti Akademie. In einem leerstehenden Gebäude der KfW, in der Bockenheimer Landstraße, lehren Profis den richtigen Umgang mit Spraydosen. Ganz legal natürlich.

Gerald Schäfer /

Es ist vielleicht der Traum eines jeden Sprayers: ein abrissbereites Gebäude, verlassen, karg, offen zugänglich. Ob größere Pieces, kleinere Tags oder ein paar Stencils: die Möglichkeiten zum Ausprobieren sind zahlreich. Dank der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Stiftung, der Schirn Kunsthalle, dem „Bomber“ Helge Steinmann und seinem Verein „Einwandfrei“ wird dieser Traum nun Wirklichkeit. Aber der Reihe nach ...

Die KfW besitzt ein leer stehendes Gebäude in der Bockenheimer Landstraße 104, das schon bald abgerissen werden soll. Bevor es so weit ist, könne das Gelände aber doch für künstlerische Projekte genutzt werden, überlegte man sich bei der Stiftung der Bank und trat an die Schirn heran. „Und wir haben wiederum den Bomber angesprochen“, erzählt Laura Heeg von der Schirn. Der „Bomber“, das ist Helge Steinmann, der ganz legal Fassaden gestaltet. Mit Graffiti, mit Stencils, mit grafischer Kunst. Der Bomber ist Vorsitzender des Vereins „Einwandfrei“, der sich für Kunst im öffentlichen Raum stark macht. Gemeinsam überlegte man sich, auf dem Areal in der Bockenheimer Landstraße eine „Graffiti Akademie“ zu gründen. In verschiedenen Workshops lernen dort junge Künstler im Alter von 13 bis 25 Jahren verschiedene Spray- und Maltechniken, erfahren, was der Unterschied zwischen einem Tag und einem Piece ist, was es mit Stencils und Tape Art auf sich hat. Wo „Einwandfrei“ draufsteht, ist natürlich auch pädagogisch alles einwandfrei. Bei der Schirn weiß man, dass dem Nachwuchs nicht nur die richtige Handhabe der Sprühdose beigebracht, sondern auch das Einhalten des legalen Rahmens ans Herz gelegt wird.

Die Graffiti Akademie bietet Workshops für Familien, für Einzelpersonen, aber auch für ganze Schulklassen an. Vom 15. bis zum 28. April lernen Interessierte dort alles über den richtigen Umgang mit Spraydosen, Markern, Klebeband und Farbrollen. Und was mit viel Übung eines Tages ganz leicht von der Hand geht, zeigt Rimon Guimarães. Der Brasilianer ist als Gaststar geladen, hält sich aus den Lehrstunden raus, gestaltet aber einige Passagen des Gebäudes selbst. Seine Bilder sollen bereits einen Eindruck von der Ausstellung „Street-Art Brazil“ vermitteln, die von September dieses Jahres an in der Schirn zu sehen sein wird. Frau Heeg weiß um die Unterschiede zwischen deutschen und brasilianischen Graffiti: „Die Brasilianer arbeiten viel grafischer als die deutschen oder die amerikanischen Künstler. Die Werke haben weniger eine Spraydosenoptik, sehen eher aus, als seien sie mit Farbrollen aufgetragen.“ Auch da können sich die jungen Sprayer sicherlich einiges abschauen.

>> Graffiti Akademie, 15.–28.4., Infos und Anmeldung für Gruppen unter Fuehrungen@schirn.de oder unter 069–299882–112.


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