Klaus ist dann mal weg (XII)

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Klaus /

the shop of living corpse

Unser Grafiker Klaus Berger ist auf einer harten Pilgertour in Spanien… Hier sein aktuellster Bericht:

29.4. carrion de los condes - calzadilla de la cueza (17 km) - uff diese namen immer.

Und nich nur das, ich weiss nicht wieviel uhr es ist oder welchen tag wir haben und vom geschehen in der welt weiss ich schon mal garnix. Ja, okay, war n joke, ich weiss sogar, dass osram jetzt bayern-trainer ist. Und das ist etwas, was ich gar nicht wissen wollte.

Okay, here we go: Heute nur ein kurzer weg, ich habe neue blasen, die mir zu schaffen machen und der weg, die alte roemische via aquitania, schnurgerade, aber leider nicht mit der bewaehrten roemischen pflasterung, sondern staubig und schotterig, eine qual fuer ueberforderte pilgerfuesse. Vielleicht sind 2 mal 30 kms doch nix in meim alder?
Die anderen, Maria, Linda + Dave sind weitergezogen und ich bin mit ralf hiergeblieben. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte. Auf der haelfte der strecke (und hier jibbet wirklich nix) das unter pilgern beruechtigte "Cafe Abzock", auch "Ripoff Bar" genannt. Ein monopolist, der die pilger schamlos ausnimmt (5 euro fuer ein bocadillo und labberkaffee aus der thermoskanne).
Jetzt nach dusche und fusspflege (das wort hat hier eine andere bedeutung, als wenn omma sich die fussnaegel schneiden laesst) sitze ich ein bissel in der sonne und warte dass das einzige resto oeffnet um den pilgern, dass nach ihnen benannte menue zu verabreichen.
Es war eigentlich ganz okay, gab mal thunfisch. Noch einen brandy und dann zurueck in unseren 28-betten-schlafraum mit dem herrlichen duft nach ungewaschenen pilgerfuessen. Ging alles ganz leidlich, doch dann hub das drama an. Licht aus, nachdem wir es noch geschafft hatten ein geschlossenes fenster zu oeffnen (darunter lieg ich, yeah man!)!
Mir gegenueber liegt ein echtes original: ein scheintoter japaner (der mann muss wirklich ueber 70 sein), der in heiliger inbrunst den ganzen tag vor oder hinter uns herpilgerte. Er hat den unter luxuspilgern beliebten kinderrucksack auf, einen riesen brotbeutel/fototasche oder aehnliches um die hueften geschnallt und zieht seinen schlafsack auf einem trolly (wie ihn meine mama - gruss in den himmel vom jakobsweg - benutzte) hinter sich her. Er traegt einen lila seidenblouson und dto. hosen. Nach umstaendlichen vorbereitungen, bei denen er mit seinem handy den ganzen saal ausleuchtete, legt er sich hin, murmelte vermutlich ein gebet und schnarchte wie godzilla. ich habe es schon oft berichtet, ich kenne dieses wort in vielen sprachen, snorre, to snor, ronfle - aber das! Maenno habe ich schlecht geschlafen.

es gruesst euch euer uebermuedeter pilger


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