Katja Lange-Müller, Uwe Tellkamp (Foto) und Ingo Schulze lesen am Dienstagabend in der Paulskirche zum Thema "Deutsche Einigung" – einmal quer durch ihre höchst unterschiedlichen Werke.
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Dass der Komplex der Teilung und Wiedervereinigung nach wie vor zu den brennendsten Themen der deutschen Gegenwartsliteratur, beweist allein schon ein Blick auf die Gewinner des Deutschen Buchpreises in den vergangenen Jahren: Uwe Tellkamp, Eugen Ruge oder zuletzt Lutz Seiler haben in ihren Büchern unterschiedliche und zum Teil auch höchst eigenwillige Perspektiven auf einen in der Auflösung befindlichen Staat und den individuellen Umgang damit geworfen. Im Rahmen des Kulturprogramms der Stadt Frankfurt anlässlich des 25. Jahrestages der Wiedervereinigung kommen nun drei Autorinnen und Autoren in die Paulskirche, die ohne Zweifel in die erste Reihe der Literaten gehören, und zwar unabhängig von ihrer thematischen Disposition: Katja Lange-Müller, Ingo Schulze, der mit „Simple Storys“ einen epochalen Roman über die Befindlichkeit der Ostdeutschen nach der Wende geschrieben hat, und Uwe Tellkamp sind eingeladen, eine literarische Zeitreise zu unternehmen. Die drei Autoren lesen sich quer durch ihre Werke unter dem Aspekt der Frage, wie in Deutschland die Umbruchsituation um und nach 1989 wahrgenommen wurde, welche Folgen der Zusammenbruch der DDR hatte und wie es sich anfühlen musste, wenn von einem auf den anderen Tag plötzlich das ganze Leben noch einmal beginnt, unter neuen Voraussetzungen. Und wenn so unterschiedliche Temperamente und Schreibweisen aufeinander treffen, darf man mit Sicherheit davon ausgehen, dass der Abend Überraschungen zu bieten haben wird.
>> Die Wende im Roman Mit Katja Lange-Müller, Uwe Tellkamp und Ingo Schulze, Paulskirche, 29.9., 19 Uhr, Eintritt frei