Das Freischwimmer Festival: Unter dem Motto „intim“ zeigen junge Künstler und Gruppen, was sie können. Zum Beispiel am Merianplatz einen knallgelben Wohnwagen namens Dance Box aufstellen.
Esther Boldt /
Seit 2004 dient das Festival Freischwimmer als Plattform für den Theaternachwuchs im deutschsprachigen Raum, für die sich Berliner Sophiensaele, das Düsseldorfer FFT, brut Wien, Gessnerallee Zürich und – seit 2013 – der Frankfurter Mousonturm zusammengeschlossen haben. Jedes Jahr können sich zu einem Leitthema Nachwuchskünstler aus dem deutschsprachigen Raum bewerben, die ausgewählten Theatermacher erarbeiten in einer der kooperierenden Spielstätten ihr Stück und gehen gemeinsam auf Tour durch alle beteiligten Theater. Nachhaltigkeit und Sichtbarkeit werden so allemal gewährleistet. In diesem Jahr geht es um Intimität, um das Ineinandergreifen von Öffentlichem und Privatem, vier von sieben Künstlern oder Gruppen sind Absolventen aus Frankfurt und Umgebung: Beispielsweise stellen die Performerinnen Iva Sveshtarova und Rose Beermann die umstrittene dänische Talkshow „Blachman“ nach, bei der zwei Männer eine vor ihnen stehende nackte, namenlose Frau kommentieren und über Schönheit und Genderrollen debattieren – „Strip naked, talk naked“ heißt die Theaterversion. Der fabelhafte Performer Hendrik Quast präpariert in „Mohrle“ eine tote Maus, um sie für ihre Rolle im Musical „Cats“ vorzubereiten, und reflektiert dabei über die Untiefen des Erzähltheaters. Und die Tänzerinnen Tümay Kilinçel und Jungyun Bae installieren ihre „Dance Box“ am Merianplatz, einen knallgelben Wohnwagen, in dem Privattänze geordert werden können. Man könnte also sagen, dass der künstlerische Nachwuchs tut, was von ihm erwartet wird: Er kehrt das Innerste nach Außen und zeigt, was er kann.
>> Freischwimmer Festival Mousonturm, Waldschmidtstr. 4, 9.-17.1., Festivalpass: 48,-/Tages-/Einzelkarte: 20,-/12,-