22. Nippon Connection Filmfest

Frankfurt ist wieder Brennpunkt für japanische Filme

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Das Nippon Connection Filmfestival kehrt mit rund 100 Kurz- und Langspielfilmen samt umfangreichem Rahmenprogramm zurück.

Gregor Ries /

Während im Vorjahr noch Maskenpflicht herrschte, kann man sich beim 22. Nippon Connection Filmfestival wieder unbeschwert begegnen. „Zurück ins Kino“ lautet die Devise, weshalb die zahlreichen Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme vom 6. bis 11. Juni im Mousonturm, dem Naxos-Kino, Eldorado und Mal Seh’n angeboten werden.

Auf eine kostspielige Online-Präsenz will man nun verzichten. Für ihre Verdienste zur Völkerverständigung wurde Leiterin Marion Klomfaß kürzlich mit dem Orden der Aufgehenden Sonne, Goldene und Silberne Strahlen der japansichen Regierung ausgezeichnet. An die Anfänge erinnert man mit dem ersten Eröffnungsfilm „Nabbies Liebe“ (1999) als Frühstücksfilm und dem rasanten Anime-Hit „Tekkon Kinkreet“ (2006).

Japan als Land der Widersprüche

Als inhaltlicher Kontrast führen sie schon zum diesjährigen Festivalthema „Cityscapes & Countryside“ auf. Das Leben auf dem Land und in der Stadt zwischen Tradition und Technologie verweist auf Japan als Land der Widersprüche. Als Eröffnungsfilm bietet das Nippon-Team den diesjährigen Oscar-Vorschlag „Plan 75“ als provokante Sozialsatire. In elegischer Inszenierung wirft Chie Hayakawa das Thema des selbstgewählten Freitods ab 75 Jahren auf.

Bietet überraschende Wendungen: der Thriller „#Manhole“

Weitaus drastischer entwickelt sich im Anschluss der Thriller „#Manhole“, in dem sich ein Angestellter nach durchzechter Nacht aus einem Schlammloch zu befreien sucht. Wer den etwas klamaukigen Mittelpart übersteht, wird im packenden letzten Drittel mit überraschenden Wendungen belohnt. Neben weiteren Genreausflügen wie die flotten Slacker-/Coming-of-Age-Actionkomödien „Baby Assassins 1 & 2“ oder dem etwas zerdehnten Superhelden-Revival „Shin Ultraman“ führen weitere Werke zum Scheidungskrieg um eine Katze („Straying“) oder zur Heiratsvermittlung in „I Am What I Am“.

Dessen Hauptdarstellerin Toko Miura („Drive My Car“) wird mit dem Nippon Rising Star Award ausgezeichnet. Neben der achtteiligen Retrospektive um Keisuke Kinoshita („24 Augen“) im DFF-Kino wartet das Programm mit Teezeremonien, verschiedenen Workshops, Ausstellungen, Konzerten und dem beliebten Nippon Heimkino-Abend mit Live-Kommentar auf. Für Abwechselung ist reichlich gesorgt.

>> Dieser Text erschien zuerst in der Juni-Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT (6/23)


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