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Gibt es ein Happy End für Eisenbahn-Reiner?
Das Schicksal des Obdachlosen Reiner Schaad alias Eisenbahn-Reiner von der Neuen Kräme zieht große Kreise. Jetzt musste die Politik auf den öffentlichen Druck reagieren. Das Spielzeug ist wieder da!
Kaum eine bundesweite Gazette hat sich in diesen Tagen nicht mit dem Drama um den Obdachlosen Reiner Schaad befasst, selbst das Fernsehen war da und auch die Bürger formieren sich über Facebook zu Rettungsgruppen, sammeln Geldspenden, schreiben an das JOURNAL FRANKFURT und bieten ihre Hilfe an oder wollen gar wie Street Angel Sabi Uskhi am Donnerstagmorgen einen Eisenbahnkoffer überreichen. Nur die Stadtpolizei blieb bislang stur.
Doch der öffentliche Druck setzt etwas in Gang. Sogar der Oberbürgermeister steigt in die Diskussion ein. „Ich denke, das sollte man anders lösen“, sagt Peter Feldmann (SPD), „Ich möchte da gerne helfen.“ Weil Reiner Schaad keine Sondernutzungserlaubnis hat für sein Spielsachen, die er zu Dekozwecken auf der Neuen Kräme aufstellt, hat das Ordnungsamt ihm diese nach mehrmaligen Verwarnungen abgenommen.
Oberbürgermeister Feldmann hat inzwischen mit Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) und Ordnungdezernent Markus Frank (CDU) gesprochen. „Stadtrat Oesterling hat mir zugesagt, dass er zeitnah prüfen will, ob wir nicht eine Sondernutzungserlaubnis ausstellen können. Dafür bin ich dem Verkehrsdezernenten sehr dankbar.“ Indes hat das Ordnungsamt die Spielsachen wieder zurückgebracht. „Das Vorgehen gegen den Obdachlosen passt nicht zu unserer Stadt", sagt Feldmann und das sieht auch Markus Frank so.
Frank hat mehrere Dezernate inne und fühlte sich als Ordnungsdezernat gezwungen, sich vor seine Stadtpolizisten zu stellen. Als Dezernent für Hafen- und Marktbetriebe jedoch hat er versucht, eine Lösung zu finden. „Wenn das mit der Genehmigung für die Neue Kräme nicht klappen sollte, dann bieten wir Herrn Schaad einen exponierten Standort an der Kleinmarkthalle am Liebfrauenberg an. Das Areal ist kein öffentlicher Raum und dafür braucht es dann auch keine Sondergenehmigung.“ Und dann war von dem Politiker noch zu erfahren, dass der Hafendezernent nicht so ein „harter Knochen“ wie der Ordnungsdezernent sei. Der ehrenamtlich engagierte Street Angel Vorstand Sabi Uskhi hat indes mit Reiner Schaad gesprochen und sagt, dass der Obdachlose mit dem neuen Standort nicht glücklich sei. Immerhin habe er zwölf Jahre an der neuen Kräme gesessen, sieben Jahre mit den Spielsachen und dort habe er seine Stammkunden. Aber immerhin: Derzeit hat er seine Spielsachen zurück. Die Stadt aber hat sich in puncto Menschlichkeit nicht mit Ruhm bekleckert und erst gehandelt, als auch schon Zeitungen in Hamburg und München auf das Thema aufgesprungen sind.
Indes hat Reiner Schaad angeblich die nicht zuletzt durch das Dschungelcamp berühmte „Armenanwältin“ Helena Fürst eingeschaltet, doch ob das helfen wird, ist fraglich.
Doch der öffentliche Druck setzt etwas in Gang. Sogar der Oberbürgermeister steigt in die Diskussion ein. „Ich denke, das sollte man anders lösen“, sagt Peter Feldmann (SPD), „Ich möchte da gerne helfen.“ Weil Reiner Schaad keine Sondernutzungserlaubnis hat für sein Spielsachen, die er zu Dekozwecken auf der Neuen Kräme aufstellt, hat das Ordnungsamt ihm diese nach mehrmaligen Verwarnungen abgenommen.
Oberbürgermeister Feldmann hat inzwischen mit Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD) und Ordnungdezernent Markus Frank (CDU) gesprochen. „Stadtrat Oesterling hat mir zugesagt, dass er zeitnah prüfen will, ob wir nicht eine Sondernutzungserlaubnis ausstellen können. Dafür bin ich dem Verkehrsdezernenten sehr dankbar.“ Indes hat das Ordnungsamt die Spielsachen wieder zurückgebracht. „Das Vorgehen gegen den Obdachlosen passt nicht zu unserer Stadt", sagt Feldmann und das sieht auch Markus Frank so.
Frank hat mehrere Dezernate inne und fühlte sich als Ordnungsdezernat gezwungen, sich vor seine Stadtpolizisten zu stellen. Als Dezernent für Hafen- und Marktbetriebe jedoch hat er versucht, eine Lösung zu finden. „Wenn das mit der Genehmigung für die Neue Kräme nicht klappen sollte, dann bieten wir Herrn Schaad einen exponierten Standort an der Kleinmarkthalle am Liebfrauenberg an. Das Areal ist kein öffentlicher Raum und dafür braucht es dann auch keine Sondergenehmigung.“ Und dann war von dem Politiker noch zu erfahren, dass der Hafendezernent nicht so ein „harter Knochen“ wie der Ordnungsdezernent sei. Der ehrenamtlich engagierte Street Angel Vorstand Sabi Uskhi hat indes mit Reiner Schaad gesprochen und sagt, dass der Obdachlose mit dem neuen Standort nicht glücklich sei. Immerhin habe er zwölf Jahre an der neuen Kräme gesessen, sieben Jahre mit den Spielsachen und dort habe er seine Stammkunden. Aber immerhin: Derzeit hat er seine Spielsachen zurück. Die Stadt aber hat sich in puncto Menschlichkeit nicht mit Ruhm bekleckert und erst gehandelt, als auch schon Zeitungen in Hamburg und München auf das Thema aufgesprungen sind.
Indes hat Reiner Schaad angeblich die nicht zuletzt durch das Dschungelcamp berühmte „Armenanwältin“ Helena Fürst eingeschaltet, doch ob das helfen wird, ist fraglich.
14. September 2016, 16.13 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
Brevoord >>
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