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Was kost' die Welt?

EZB-Neubau wird zum Milliardenprojekt

Das Richtfest auf der Baustelle der neuen EZB-Zentrale im Ostend war angenehm bodenständig. Apfelwein, Brezeln, Live-Musik. Die Nachrichten, die Mario-Draghi-Vertreter Jörg Asmussen im Gepäck hatte nicht: Der Neubau wird teurer als gedacht.
Man muss eines sagen: Das Richtfest der EZB ist so wie viele andere Richtfeste auch. Bodenständig, ausgerichtet vor allem für die vielen, vielen Handwerker und Bauarbeiter, die in der und um die Großmarkthalle herum schier unglaubliches leisten. Da ist zum einen der historische Baukörper der alten "Gemüsekirche" selbst - unter Denkmalschutz stehend wird er aufwendig saniert. Das kostet eben Geld und fast möchte man der EZB dankbar sein, dass sie das auf sich nimmt. Ein Neubau an einem anderen Ort - etwa an der Taunusanlage, wo Tishman Speyer gerade ein neues Hochhaus hochzieht - wäre nicht nur einfacher gewesen, sondern auch viel günstiger. Was dann mit der leerstehenden Großmarkthalle passiert wäre - wer weiß es. Ich schreibe das alles auch nur, um das Bett zu bereiten für eine Nachricht, bei der man am Besten sitzt oder liegt. Der Gesamtpreis für das neue EZB-Quartier liegt nach derzeitigem Stand bei 1,2 Milliarden Euro, gut 350 Millionen Euro sind seit der letzten Preisermittlung im Jahr 2005 noch dazugekommen.

Und prompt änderten sich die Gesprächsthemen auf dem Richtfest am späten Donnerstagnachmittag. Wurde zuvor darüber debattiert, warum sich EZB-Chef Mario Draghi von diesem ja doch irgendwie wichtigen Termin für sein Haus entschuldigen ließ (wichtiger anderer Termin, hieß es offiziell), wurde nun über diese unglaubliche Zahl gesprochen. Oberbürgermeister Peter Feldmann ließ es sich dann auch nicht nehmen, im Angesichte dieser Investitionssumme noch ein passendes Thema anzusprechen. Dass nämlich durch den Bau der EZB im Ostend die Gentrifizierung voranschreite, sei nicht zu vernachlässigen. Das Viertel verändert sich, wie die Entwicklung der Mietpreise gedämpft werden kann, das ist noch ein Geheimnis. Mehr Wohnungen zu bauen allein reicht jedenfalls nicht, wenn man sich die hochpreisigen Solitäre anschaut, die in direkter Nachbarschaft zur Großmarkthalle entstanden sind.

2014 soll die neue EZB-Zentrale eröffnet werden. Dann wird Kassensturz gemacht. Wetten, dass die Kosten noch ein bisschen steigen?
 
Fotogalerie: EZB-Richtfest
 
21. September 2012, 12.22 Uhr
Nils Bremer
 
 
 
 
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