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Voll der Pfosten
Die Geschichte von Frank, dem Pfosten
Er wurde missachtet, bei einem Verkehrsunfall kam er beinahe ums Leben. Frank hatte Glück und überlebte. Seine zweite Chance nutzt der charmante Pfosten, um Frankfurt zu bereisen. Sogar dem Bürgermeister gefällt das.
Frank hatte ein gutes Leben. Tagein, tagaus hing er mit seinen Kumpels am Römer ab. Sie schäkerten und sie lachten, Frank war zufrieden. Er brauchte nicht viel, um glücklich zu sein. Er war ein genügsamer Pfosten. Doch dann brach jener unheilvolle Abend an, der alles ändern sollte.
Franks Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse sind glasklar. Seine Stimme vibriert, wenn er von ihnen erzählt. "Ein Radfahrer", sei es gewesen. "Ein unachtsamer, alkoholisierter Radfahrer, der mich erbarmungslos über den Haufen gefahren hat." Frank verlor den Halt und stürzte. Sein Fuß wurde vollkommen zertrümmert. Er schaffte es nicht, aus eigener Kraft aufzustehen. Seine Pfosten-Kumpels standen vor Schreck da wie angewurzelt, konnten ihm nicht zur Hilfe eilen. Stattdessen kamen einige haarige Gestalten vorbei, die sich über den Verletzten lustig machten. Sie schleiften ihn quer über den Römerberg, schlugen auf ihn ein und machten sexuell anrüchige Fotos mit ihm. Der Unfallverursacher war da schon lange verschwunden. Seinem Opfer gedachte er keine Sekunde. Zu Franks Glück nahte von einer benachbarten Kneipe die Rettung.
Zugegeben: Auch die Helfer handelten aus einer alkoholisierten Laune heraus, wie es an diesem Abend üblich war auf dem Römerberg. Doch anders als die vorherigen menschlichen Begegnungen, stellte sich dieses Zusammentreffen als echter Glücksfall für den Pfosten heraus. Die Jungs packten Frank ein, brachten ihn an einen sicheren Ort und päppelten ihn wieder hoch. Die Zeit der Rehabilitation nutzte der Pfosten, um über sein Leben nachzudenken. "Vielleicht ist es ja eine Chance", überlegt er laut. "Ich stand immer am bekanntesten Ort Frankfurts, aber viel gesehen habe ich von meiner geliebten Heimatstadt doch nicht." Und so tourt Frank seit rund zwei Wochen durch Frankfurt. Er besuchte den Dom, schaute sich den Fernsehturm an, von dem er auffallend oft schwärmt, und fragt sich, warum der Commerzbank-Tower eigentlich Turm heißt, obwohl er doch offensichtlich nur ein etwas zu groß geratener Pfosten ist.
Seine Abenteuer dokumentiert er auf Facebook. Das erregt Aufmerksamkeit. Selbst Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) schaut immer mal wieder rein, was sein einstiger Nachbar so alles treibt. Die nächsten Stationen des rastlosen Wanderers: "Das Museumsuferfest möchte ich mir angucken, ein wenig shoppen in der MyZeil. Und eine Kneipentour mit meinen Rettern machen - als Dankeschön", sagt Frank. Obwohl er nun der wohl weitbereisteste Pfosten der Republik ist, ist er bescheiden geblieben. Ein kühles Bier, ein paar Freunde: Mehr braucht es nicht, um ihn glücklich zu machen.
Vielleicht will Frank seine Reise ausdehnen. Die Welt ist schließlich groß. "Aber erst einmal muss ich mein Frankfurt richtig kennengelernt haben", so der Pfosten. Sein größter Wunsch jedoch ist, dass er eines Tages nach Hause zurückkehren kann. Auf den Römer, zu seinen Freunden. Dort, wo Frank einst stand, steht schon lange ein neuer Pfosten. Die Stadt hat den verlorenen Sohn einfach ersetzt. Vielleicht machen sie ihm aber wieder Platz, wenn er nach Hause kommt. Damit er seine Geschichte am belebtesten Ort der Stadt allen erzählen kann, die es interessiert. Von ihnen gibt es immer mehr.
Unser Foto zeigt Frank vor dem Verlagshaus des Journal Frankfurt.
Franks Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse sind glasklar. Seine Stimme vibriert, wenn er von ihnen erzählt. "Ein Radfahrer", sei es gewesen. "Ein unachtsamer, alkoholisierter Radfahrer, der mich erbarmungslos über den Haufen gefahren hat." Frank verlor den Halt und stürzte. Sein Fuß wurde vollkommen zertrümmert. Er schaffte es nicht, aus eigener Kraft aufzustehen. Seine Pfosten-Kumpels standen vor Schreck da wie angewurzelt, konnten ihm nicht zur Hilfe eilen. Stattdessen kamen einige haarige Gestalten vorbei, die sich über den Verletzten lustig machten. Sie schleiften ihn quer über den Römerberg, schlugen auf ihn ein und machten sexuell anrüchige Fotos mit ihm. Der Unfallverursacher war da schon lange verschwunden. Seinem Opfer gedachte er keine Sekunde. Zu Franks Glück nahte von einer benachbarten Kneipe die Rettung.
Zugegeben: Auch die Helfer handelten aus einer alkoholisierten Laune heraus, wie es an diesem Abend üblich war auf dem Römerberg. Doch anders als die vorherigen menschlichen Begegnungen, stellte sich dieses Zusammentreffen als echter Glücksfall für den Pfosten heraus. Die Jungs packten Frank ein, brachten ihn an einen sicheren Ort und päppelten ihn wieder hoch. Die Zeit der Rehabilitation nutzte der Pfosten, um über sein Leben nachzudenken. "Vielleicht ist es ja eine Chance", überlegt er laut. "Ich stand immer am bekanntesten Ort Frankfurts, aber viel gesehen habe ich von meiner geliebten Heimatstadt doch nicht." Und so tourt Frank seit rund zwei Wochen durch Frankfurt. Er besuchte den Dom, schaute sich den Fernsehturm an, von dem er auffallend oft schwärmt, und fragt sich, warum der Commerzbank-Tower eigentlich Turm heißt, obwohl er doch offensichtlich nur ein etwas zu groß geratener Pfosten ist.
Seine Abenteuer dokumentiert er auf Facebook. Das erregt Aufmerksamkeit. Selbst Bürgermeister Olaf Cunitz (Grüne) schaut immer mal wieder rein, was sein einstiger Nachbar so alles treibt. Die nächsten Stationen des rastlosen Wanderers: "Das Museumsuferfest möchte ich mir angucken, ein wenig shoppen in der MyZeil. Und eine Kneipentour mit meinen Rettern machen - als Dankeschön", sagt Frank. Obwohl er nun der wohl weitbereisteste Pfosten der Republik ist, ist er bescheiden geblieben. Ein kühles Bier, ein paar Freunde: Mehr braucht es nicht, um ihn glücklich zu machen.
Vielleicht will Frank seine Reise ausdehnen. Die Welt ist schließlich groß. "Aber erst einmal muss ich mein Frankfurt richtig kennengelernt haben", so der Pfosten. Sein größter Wunsch jedoch ist, dass er eines Tages nach Hause zurückkehren kann. Auf den Römer, zu seinen Freunden. Dort, wo Frank einst stand, steht schon lange ein neuer Pfosten. Die Stadt hat den verlorenen Sohn einfach ersetzt. Vielleicht machen sie ihm aber wieder Platz, wenn er nach Hause kommt. Damit er seine Geschichte am belebtesten Ort der Stadt allen erzählen kann, die es interessiert. Von ihnen gibt es immer mehr.
Unser Foto zeigt Frank vor dem Verlagshaus des Journal Frankfurt.
Fotogalerie: Frank der Pfosten auf Reisen
23. August 2012, 11.04 Uhr
Gerald Schäfer
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5. Februar 2025
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