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Verleihung im Filmmuseum

"Bounden" holt European Innovative Games Award

Das Spiel "Bounden" überzeugte die Jury des Games-Award – 10.000 Euro gingen an die Entwickler. Die Firma hinter dem Spiel, das niederländische Studio Game Oven, wurde allerdings gerade abgewickelt.
Es ging um nichts weniger als die "herausragendste Innovationsleistung der europäischen Spielebranche". Zum fünften Mal wurde am Dienstagabend in Frankfurt der rote Teppich für die europäische Gamesbranche ausgerollt: Diesmal in einem Setting, das nicht passender hätte sein können – bei der Eröffnung von 'Film & Games. Ein Wechselspiel' im Deutschen
Filmmuseum.

Die vom hessischen Wirtschaftsministerium mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an "Bounden" vom niederländischen Studio Game Oven. Ebenfalls nominiert waren "Ryse: Son of Rome" von der Frankfurter Firma Crytek und "Professor S." von Ludinc. Insgesamt waren 93 Titel aus 15 Ländern ins Rennen um den seit 2008 EU-weit ausgelobten Preis gegangen.


An "Bounden", einer Tanz-App nach einer Choreographie des niederländischen Nationalballetts, faszinierte die Jury vor allem "die gelungene Kombination aus innovativem Game-Design und neuartiger Steuerung." Diese basiert auf den in vielen Handys verbauten Kreiselinstrumenten. Es sei immer spannend, wenn innovative Game-Technologien außerhalb des Kontextes von Adventure, First-Person-Shooter oder Strategiespiel verwendet würden, so Laudator Florian Stadlbauer vom Bundesverband der deutschen Games-Branche. Mit "Bounden" habe das Game-Oven-Team gezeigt, dass sich zwei x-beliebige Video-Spieler dank einer ausgeklügelten Spielmechanik in grazile
Tänzer verwandeln können. Dies, so Stadlbauer weiter, sei "technisch innovativ und ästhetisch umwerfend".

Bounden - Gameplay Trailer from Game Oven on Vimeo.



Vom hohen Stellenwert der an Innovationen reichen Games-Branche sprach auch Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne): "Die hessische Wirtschaft lebt von Innovationen. Wie kaum eine andere Branche vereint die Games-Industrie Hightech und Kreativität. Mit ihren Innovationen liefern die Spiele-Entwickler längst auch Impulse für andere Wirtschaftszweige." Der Frankfurter Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) schlug in die gleiche Kerbe. In der Stadt arbeiteten große Studios auf internationalem Niveau, kleine Entwickler überraschten mit ebenso kunstvollen wie originellen Projekten und der dort ausgebildete Nachwuchs sei begehrt. "Die Stadt Frankfurt am Main ist sehr stolz auf ihre prominente Stellung in dieser jungen und nach wie vor
wachsenden Branche," so Frank.



Was die Gewinner des Abends angeht, so ist allerdings zu sagen, dass die Firma im April geschlossen wurde. Auf ihrer Website schreiben die Macher von einer "kompromisslosen kreativen Vision", die hinter der Firma stehe und vom immer stärker werdenden wirtschaftlichen Druck, der letztlich nicht durchzuhalten war. Mittlerweile gehen die Entwickler andere Wege, die von ihnen entworfenen Spiele, also auch "Bounden", sollen aber so lange wie möglich online verfügbar bleiben.
 
Fotogalerie:
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30. Juni 2015, 20.17 Uhr
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