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Veranstaltungen zur Reichpogromnacht
In Gedenken an die Opfer
Am Wochenende jähren sich zum 81. Mal die Novemberpogrome. Mit verschiedenen Veranstaltungen gedenkt Frankfurt der Jüdinnen und Juden, die Opfer der antisemitischen Angriffe und des Holocausts wurden.
Am 9. November 1938 setzte die SA auf Geheiß der NS-Führungsriege Synagogen und jüdisches Eigentum in Brand, verwüsteten Geschäfte und verhafteten Jüdinnen und Juden und sperrten sie ein. Jetzt, im Jahr 2019, wo eine Partei, deren Vertreterinnen und Vertreter wiederholt durch antisemitische Aussagen aufgefallen sind, im Deutschen Bundestag sitzt, wo ein Attentäter versuchte, eine Synagoge aufzuschießen, um dort Jüdinnen und Juden zu ermorden, wo Kinder unter Polizeischutz lesen lernen müssen, ist die Erinnerung an diese Nacht umso wichtiger. Mit zahlreichen Veranstaltungen gedenkt Frankfurt der Jüdinnen und Juden, die Opfer der antisemitischen Angriffe und des Holocausts wurden.
Das Museum Judengasse widmet sich am Samstag mit einem experimentellen Filmprogramm dem Thema der Erinnerungskultur. Der Abend thematisiert ästhetische Formen des Erinnerns und deren Verhältnis zur Erinnerungspolitik. Die kurzen Videos von Künstlerinnen und Künstlern, die Madeleine Bernstorff und Maya Schweizer zu einem Filmprogramm zusammengestellt haben, sind nicht nur Erinnerungsspeicher, sondern auch experimentelle Apparate, die in komplexen Suchbewegungen visuelles Gedächtniswissen generieren und hinterfragen. Zudem wird es ein Künstlerinnengespräch mit den Filmemacherinnen Ruth Novaczek und Maya Schweizer, moderiert von Madeleine Bernstorff und begleitet durch ein Podium zu neuen künstlerischen Formen des Erinnerns, geben. Am Sonntag bietet das Museum einen Stadtspaziergang an, der zu weniger bekannten Orten, die von der Pogromnacht betroffen waren, wie etwa den Betstuben und rabbinischen Lehranstalten im Frankfurter Ostend, führt.
Ebenfalls am Samstag öffnet der Hochbunker an der Friedberger Anlage seine Türen. In der Zeit von 16 bis 19 Uhr können die Ausstellungen über jüdisches Leben damals und heute besucht werden. Unter anderem wird die Schau des Fotografens Rafael Herlich zu sehen sein. Herlich erzählt in seinen Fotografien seine eigene Geschichte und die von Jüdinnen und Juden aus ganz Deutschland.
Die Jüdische Gemeinde und der Landesverband der Jüdischen Gemeinde laden am Sonntag um 18.30 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung in der Westend-Synagoge ein. Neben Salomon Korn, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) wird auch die Schoa-Überlende Anita Lasker-Wallfisch eine Ansprache halten. Lasker-Wallfisch ist eine der letzten bekannten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz.
Die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten“ (VVN-BdA) lädt am Sonntag um 15 Uhr auf der Freifläche vor der Festhalle an der Friedrich-Ebert-Anlage zu einer Mahn- und Gedenkveranstaltung ein. Seit September befinden sich dort eine Gedenkplatte und eine Sitzbank. Elke Sautner, Mitglied des Magistrats der Stadt Frankfurt und Norbert Birkwald, Sprecher der VVN-BdA, Kreis Frankfurt werden auf der Gedenkveranstaltung Ansprachen halten. Mitglieder von Frankfurter Chören, unter der Leitung von Ute Christmann, werden das Gedenken musikalisch begleiten. Zum Abschluss wird Martin Höllenriegel Mozarts Arie „In diesen heiligen Hallen“ aus der Zauberflöte singen und damit dem berühmten Opernsänger Hans Erl gedenken. Erl wurde 1938 von den Nazis in der Festhalle inhaftiert und dort gezwungen, diese Arie zu singen.
Die Initiative Stolpersteine Frankfurt ruft zum Stolpersteine-Putzen auf und appelliert dabei nicht nur an die registrierten „Putzpatinnen“ und „Putzpaten“, sondern auch an die Bewohner*innen und Nachbar*innen. Für die Reinigung der Messingplatten mit den Namen der Opfer sind alle gebräuchlichen Putzmittel für Metalle geeignet. Hilfsmittel wie Drahtbürsten sollten nicht benutzt werden. Zudem finden am kommenden Samstag und Sonntag in verschiedenen Stadtteilen Rundgänge zu Stolpersteinen statt.
Das Museum Judengasse widmet sich am Samstag mit einem experimentellen Filmprogramm dem Thema der Erinnerungskultur. Der Abend thematisiert ästhetische Formen des Erinnerns und deren Verhältnis zur Erinnerungspolitik. Die kurzen Videos von Künstlerinnen und Künstlern, die Madeleine Bernstorff und Maya Schweizer zu einem Filmprogramm zusammengestellt haben, sind nicht nur Erinnerungsspeicher, sondern auch experimentelle Apparate, die in komplexen Suchbewegungen visuelles Gedächtniswissen generieren und hinterfragen. Zudem wird es ein Künstlerinnengespräch mit den Filmemacherinnen Ruth Novaczek und Maya Schweizer, moderiert von Madeleine Bernstorff und begleitet durch ein Podium zu neuen künstlerischen Formen des Erinnerns, geben. Am Sonntag bietet das Museum einen Stadtspaziergang an, der zu weniger bekannten Orten, die von der Pogromnacht betroffen waren, wie etwa den Betstuben und rabbinischen Lehranstalten im Frankfurter Ostend, führt.
Ebenfalls am Samstag öffnet der Hochbunker an der Friedberger Anlage seine Türen. In der Zeit von 16 bis 19 Uhr können die Ausstellungen über jüdisches Leben damals und heute besucht werden. Unter anderem wird die Schau des Fotografens Rafael Herlich zu sehen sein. Herlich erzählt in seinen Fotografien seine eigene Geschichte und die von Jüdinnen und Juden aus ganz Deutschland.
Die Jüdische Gemeinde und der Landesverband der Jüdischen Gemeinde laden am Sonntag um 18.30 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung in der Westend-Synagoge ein. Neben Salomon Korn, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) wird auch die Schoa-Überlende Anita Lasker-Wallfisch eine Ansprache halten. Lasker-Wallfisch ist eine der letzten bekannten Überlebenden des Mädchenorchesters von Auschwitz.
Die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten“ (VVN-BdA) lädt am Sonntag um 15 Uhr auf der Freifläche vor der Festhalle an der Friedrich-Ebert-Anlage zu einer Mahn- und Gedenkveranstaltung ein. Seit September befinden sich dort eine Gedenkplatte und eine Sitzbank. Elke Sautner, Mitglied des Magistrats der Stadt Frankfurt und Norbert Birkwald, Sprecher der VVN-BdA, Kreis Frankfurt werden auf der Gedenkveranstaltung Ansprachen halten. Mitglieder von Frankfurter Chören, unter der Leitung von Ute Christmann, werden das Gedenken musikalisch begleiten. Zum Abschluss wird Martin Höllenriegel Mozarts Arie „In diesen heiligen Hallen“ aus der Zauberflöte singen und damit dem berühmten Opernsänger Hans Erl gedenken. Erl wurde 1938 von den Nazis in der Festhalle inhaftiert und dort gezwungen, diese Arie zu singen.
Die Initiative Stolpersteine Frankfurt ruft zum Stolpersteine-Putzen auf und appelliert dabei nicht nur an die registrierten „Putzpatinnen“ und „Putzpaten“, sondern auch an die Bewohner*innen und Nachbar*innen. Für die Reinigung der Messingplatten mit den Namen der Opfer sind alle gebräuchlichen Putzmittel für Metalle geeignet. Hilfsmittel wie Drahtbürsten sollten nicht benutzt werden. Zudem finden am kommenden Samstag und Sonntag in verschiedenen Stadtteilen Rundgänge zu Stolpersteinen statt.
8. November 2019, 13.10 Uhr
ez
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