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Umgestaltung der Hauptwache
IHK befürchtet Stückwerk und lange Verzögerungen
In einem „Politikbrief“ hat die IHK Frankfurt Kritik an der geplanten temporären Umgestaltung der Hauptwache geübt. Gemeinsam mit mehreren Einzelhändlern fordert sie eine schnelle Gesamtlösung für Platz und B-Ebene. Die Stadt hält eine solche Lösung nicht für möglich.
Drei Wochen nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung hat sich die Industrie- und Handelskammer Frankfurt (IHK) gemeinsam mit mehreren Einzelhändlern zur Umgestaltung der Hauptwache geäußert. In einem „Politikbrief“ fordert die IHK eine schnelle, größere Lösung als die von der Stadt geplante. Allein die Umgestaltung des Eingangs zur B-Ebene reiche nicht aus, um den Gesamteindruck der Hauptwache deutlich zu verbessern. Nach 20 Jahren Diskussion zeichneten sich nun zudem „Stückwerk, ein Provisorium und erneute langjährige Verzögerungen bei der ober- und unterirdischen Sanierung“ ab.
Wie aus dem Brief hervorgeht, fürchtet Hans-Jürgen Dröge, Filialgeschäftsführer von C&A auf der Zeil, eine Umgestaltung der gesamten Hauptwache könne sich noch einmal um „bestenfalls 15 Jahre“ verzögern, wenn man auf die technische Sanierung des unterirdischen Gebäudes warte. Von dieser hänge aber auch die gestalterische Sanierung des gesamten Platzes ab. Dröge fordert daher ein kurzfristiges Gesamtkonzept für die Sanierung von Platz und B-Ebene, das jetzt umgesetzt wird. Auch Uwe Beckmann, Geschäftsführer des Uhren- und Juweliergeschäfts Wempe, erklärt in dem Brief, der Sanierungsstau und die Attraktivierung der Hauptwache müssten zügig bearbeitet werden. Andernfalls könnten Kundinnen und Kunden von der Innenstadt ins Umland abwandern.
Aus diesem Grund hatten sich die Stadtverordneten im November mit großer Mehrheit für den Entwurf von Planungsdezernent Mike Josef (SPD) entschieden, der eine zwar temporäre, aber schneller umzusetzende Aufwertung der Hauptwache vorsieht. Geplant ist eine Arena für Kleinkunst und Konzerte im Abgang zur B-Ebene, deren Sitzflächen auf den Stufen zum Verweilen einladen sollen. Mehr Grün und eine höhere Barrierefreiheit sollen den Platz demnach zusätzlich aufwerten. „In einem wesentlichen Punkt treffen sich die Stadt und die IHK: Der Zustand der Hauptwache ist aktuell sehr unbefriedigend und sollte schnell geändert werden“, sagt Josefs Sprecher Mark Gellert auf Anfrage. Die Frage sei nur, wie man damit umgehe. „Das Dezernat will nicht auf eine Lösung hoffen, die irgendwann oder vielleicht auch gar nicht kommt, sondern den Platz von der unterirdischen Sanierung abkoppeln.“ Natürlich sei eine schnelle Gesamtlösung wünschenswert. Aufgrund der Komplexität des in die Tiefe gehenden Bauwerks sei diese aber nicht möglich.
Bis an der Hauptwache tatsächlich eine Veränderung zu sehen ist, wird es vermutlich dennoch eine Weile dauern. Es gehe schließlich auch bei der kleinen Lösung nicht nur darum, ein paar Blumenkübel aufzustellen, so Gellert. Allerdings müsse man nun nicht bis zum voraussichtlichen Ende der Instandsetzung der Gebäudetechnik 2030 warten. Im kommenden Jahr werde der Fokus zunächst vor allem auf der Bürgerbeteiligung und der Arbeit am Konzept liegen. Dass dann auch schon erste bauliche Maßnahmen beginnen könnten, bleibe zu hoffen.
Wie aus dem Brief hervorgeht, fürchtet Hans-Jürgen Dröge, Filialgeschäftsführer von C&A auf der Zeil, eine Umgestaltung der gesamten Hauptwache könne sich noch einmal um „bestenfalls 15 Jahre“ verzögern, wenn man auf die technische Sanierung des unterirdischen Gebäudes warte. Von dieser hänge aber auch die gestalterische Sanierung des gesamten Platzes ab. Dröge fordert daher ein kurzfristiges Gesamtkonzept für die Sanierung von Platz und B-Ebene, das jetzt umgesetzt wird. Auch Uwe Beckmann, Geschäftsführer des Uhren- und Juweliergeschäfts Wempe, erklärt in dem Brief, der Sanierungsstau und die Attraktivierung der Hauptwache müssten zügig bearbeitet werden. Andernfalls könnten Kundinnen und Kunden von der Innenstadt ins Umland abwandern.
Aus diesem Grund hatten sich die Stadtverordneten im November mit großer Mehrheit für den Entwurf von Planungsdezernent Mike Josef (SPD) entschieden, der eine zwar temporäre, aber schneller umzusetzende Aufwertung der Hauptwache vorsieht. Geplant ist eine Arena für Kleinkunst und Konzerte im Abgang zur B-Ebene, deren Sitzflächen auf den Stufen zum Verweilen einladen sollen. Mehr Grün und eine höhere Barrierefreiheit sollen den Platz demnach zusätzlich aufwerten. „In einem wesentlichen Punkt treffen sich die Stadt und die IHK: Der Zustand der Hauptwache ist aktuell sehr unbefriedigend und sollte schnell geändert werden“, sagt Josefs Sprecher Mark Gellert auf Anfrage. Die Frage sei nur, wie man damit umgehe. „Das Dezernat will nicht auf eine Lösung hoffen, die irgendwann oder vielleicht auch gar nicht kommt, sondern den Platz von der unterirdischen Sanierung abkoppeln.“ Natürlich sei eine schnelle Gesamtlösung wünschenswert. Aufgrund der Komplexität des in die Tiefe gehenden Bauwerks sei diese aber nicht möglich.
Bis an der Hauptwache tatsächlich eine Veränderung zu sehen ist, wird es vermutlich dennoch eine Weile dauern. Es gehe schließlich auch bei der kleinen Lösung nicht nur darum, ein paar Blumenkübel aufzustellen, so Gellert. Allerdings müsse man nun nicht bis zum voraussichtlichen Ende der Instandsetzung der Gebäudetechnik 2030 warten. Im kommenden Jahr werde der Fokus zunächst vor allem auf der Bürgerbeteiligung und der Arbeit am Konzept liegen. Dass dann auch schon erste bauliche Maßnahmen beginnen könnten, bleibe zu hoffen.
3. Dezember 2021, 11.44 Uhr
Laura Oehl
Laura Oehl
Jahrgang 1994, Studium der Musikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt, Journalismus-Master an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Dezember 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Laura
Oehl >>
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24. November 2024
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